Die Langstreckendrohne wurde mit dem Beagle T1-Lasersensor ausgestattet, der exklusiv für Beagle Systems entwickelt wurde und dem neuesten Stand der Sensorik-Technik entspricht. Der Beagle T1-Sensor nutzt die Methode der tunable diode laser absorption spectroscopy (TDLAS), auf Deutsch abstimmungsfähige Diodenlaser-Absorptionsspektroskopie. Das ermöglicht eine hochpräzise Detektion von Methanemissionen an der Oberfläche mit einer Empfindlichkeit ab 1.000 ppm, wie sie die Typ-II-Standards der EU-Methanverordnung fordern. Soll heißen, der Sensor erkennt ein Methanteilchen unter 1 Milliarde Luftteilchen. In einer Flughöhe von 40 Metern konnte die Drohne zuverlässig die simulierten Methanlecks auf der Teststrecke erkennen und kartieren.
Im Vergleich zu traditionellen Methoden wie dem Gasspüren und der Befliegung der Leitung durch Helikopter hebt sich die Drohnentechnologie als die effizienteste und skalierbarste Lösung zur Einhaltung der EU-Methanverordnung hervor. So ist die Begehung der Leitung durch die sogenannten Gasspürer vergleichsweise zeitintensiv und aufgrund von Kapazitätsmangel und Einschränkungen durch Vegetation teilweise nicht praktikabel. Befahrungen stoßen in schwer zugänglichen Gebieten, wie bei Leitungen unter landwirtschaftlichen Flächen, schnell an ihre Grenzen.
Helikopterbefliegungen wiederum verursachen erhebliche CO₂-Emissionen und widersprechen damit den Umweltzielen der Verordnung. Drohnenbefliegungen außerhalb der Sichtweite hingegen eliminieren diese Nachteile: Sie ermöglichen eine effiziente Überwachung des gesamten Gasnetzes aus der Luft, ohne groß Personal zu binden. Dank ihres vollelektrischen Betriebs sind sie emissionsarm und somit eine skalierbare und zukunftsorientierte Lösung zur Erfüllung der EU-Methanverordnung.
"Das Pilotprojekt hat die hohe Zuverlässigkeit und Präzision der Drohnentechnologie eindrucksvoll bestätigt", erklärte Oliver Lichtenstein, Geschäftsführer von Beagle Systems. "Die simulierten Leckagen konnten eindeutig identifiziert werden, und die Ergebnisse zeigen, dass unsere Technologie in der Lage ist, die Vorgaben der EU-Methanverordnung zu erfüllen." "Die Technologie und die Ergebnisse des Testbetriebs haben uns überzeugt, so dass wir ab Mitte nächsten Jahres die Drohne zur Überwachung unserer Hochdruckleitungen einsetzen werden", sagt Frank Ohm, Leiter des Projektes bei SH Netz, einer Tochtergesellschaft von HanseWerk.
Die EU-Methanverordnung verpflichtet Gasnetzbetreiber, ihr gesamtes Netz bis August 2025 auf Methanlecks zu untersuchen. Hierbei sind besonders hohe Anforderungen an die Sensitivität der eingesetzten Detektionssysteme gestellt, um schon kleinste Emissionen des klimaschädlichen Treibhausgases Methan zu erkennen.
Die HanseWerk-Gruppe
Die HanseWerk-Gruppe bietet ihren Partnern und Kunden moderne und effiziente Energielösungen mit Schwerpunkten im Netzbetrieb und dezentrale Energieerzeugung. Mehr als 3 Millionen Kunden in Norddeutschland beziehen Strom, Gas oder Wärme direkt oder indirekt über die von der HanseWerk-Gruppe und ihren Tochtergesellschaften betriebenen Energienetze. Darüber hinaus bietet das Unternehmen seinen Partnern und Kunden moderne und effiziente Energielösungen mit den Schwerpunkten Netzbetrieb, dezentrale Energieerzeugung oder E-Mobilitätslösungen.
Als Partner der Energiewende hat die HanseWerk-Gruppe in den letzten Jahren mehrere zehntausend Anlagen zur Erzeugung Erneuerbarer Energie an ihre Netze angeschlossen und betreibt parallel dazu etwa 850 Energieumwandlungsanlagen sowie einen Erdgasspeicher. Die HanseWerk-Gruppe ist ein großer Ausbildungsbetrieb im Norden und engagiert sich in vielen Forschungsprojekten zur Energiewende, wie zum Beispiel im Norddeutschen Reallabor. Bis 2030 wird die HanseWerk-Gruppe klimaneutral sein: Dazu werden ihre insgesamt 47 Standorte, die mehrere hundert Fahrzeuge umfassende Flotte, der Strom- und Gasnetzbetrieb sowie die Wärme- und Stromerzeugung bis 2030 klimaneutral gestellt.
Über die Beteiligung der elf schleswig-holsteinischen Kreise sowie mehr als 450 Kommunen sind die Unternehmen der HanseWerk-Gruppe regional sehr stark verwurzelt und unterstützen eine Vielzahl sozialer und kultureller Projekte, wie das Schleswig-Holstein Musik Festival, das Hamburger Straßenmagazin Hinz&Kunzt und den Schleswig-Holstein Netz Cup auf dem Nord-Ostsee-Kanal.
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