Von welchen Optimierungen werden Ihre Kunden im Bereich Datenmanagement bald profitieren können?
Frank Binz: Lange Zeit gab es verschiedene Insellösungen, die wir nun mit unserem neuen Datenmanagementsystem e.CLOUD in einem Tool zusammenfassen. Sämtliche Prozesse in der Messdatenerfassung- und -verarbeitung werden damit digital abgebildet. e.CLOUD wird mit allen Endgeräten, vom Handy übers Tablet bis hin zu Notebook und PC, funktionieren und nur noch mit einem Datensatz innerhalb eines Unternehmens arbeiten. Damit werden wir uns maßgeblich vom Wettbewerb unterscheiden.
Nils Koschinsky: Bisher war es so: Der Service-Techniker vor Ort hat manuell die Messwerte in ein Formular eingetragen oder Ausdrucke des Messgeräts eingescannt und an seine Firma zur Weiterverarbeitung geschickt. Das ist mühsam, fehleranfällig und nicht zielführend: Zum einen werden dadurch Datensätze doppelt und nicht immer identisch geführt, zum anderen stehen hier allein die Daten, die durch die Messtechnik generiert werden, im Fokus. Dabei sind noch weitere wesentliche Faktoren für die Prozesse der Messtechnik relevant. Diese rücken wir nun mit unserem ganzheitlichen Ansatz ebenfalls in den Blickpunkt.
Ganzheitlicher Ansatz – was bedeutet das beim ecom Datenmanagementsystem konkret?
Nils Koschinsky: Ganzheitlich bedeutet: eine Lösung über alle Prozesse für alle Messgeräte und Endgeräte. Wir ersparen dem Kunden, zwischen verschiedenen Apps hin- und herzujonglieren, zum Beispiel dass er immer wieder den Kundendatenstamm importieren muss. Bei e.CLOUD arbeitet jeder mit demselben Datensatz. Muss ein Service-Techniker für seinen kranken Kollegen einspringen, kann er sich über die Kundenhistorie ein Bild verschaffen und nahtlos an die Arbeit seines Kollegen anknüpfen.
Frank Binz: Neben dem Messdatenhandling sind weitere prozessrelevante Schritte integriert. So lassen sich mit e.CLOUD Messgeräte überwachen, Serviceprotokolle erstellen sowie das Job- und Flottenmanagement steuern. Über die Cloud sind die Daten jedem in der Firma zugänglich, so dass sie ganzheitlich verwaltet und bearbeitet werden können. Damit werden anfallende Tätigkeiten im Sinne von predictive maintanance besser planbar: Ausfallzeiten können minimiert, die Verlässlichkeit erhöht werden. Konkret: Wenn ein Messgerät meldet, dass es nächsten Monat zum Wartungsservice muss, kann dies eingeplant und die Zeit mit einem Ersatzgerät komplett kompensiert werden. Somit müssen keine Aufträge verschoben oder gar abgelehnt werden. Die Zuverlässigkeit der Geräte wird durch die regelmäßige und rechtzeitige Wartung erhöht, wodurch spontane Ausfälle der Geräte ebenfalls deutlich minimiert werden.
Nils Koschinsky: Fernüberwachung wird mit e.CLOUD zum Kinderspiel: Mit unserer Cloud-Innovation lässt sich überprüfen, wie effizient eine Anlage tatsächlich läuft, indem über einen längeren Zeitraum aufeinanderfolgende Messdaten erfasst und dokumentiert werden. Schließlich geht es in Zeiten hoher Energiepreise und knapper Rohstoffe mehr als um die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben, sondern auch darum die zur Verfügung stehenden Ressourcen so nachhaltig und effizient wie möglich einzusetzen.
Wie funktioniert e.CLOUD technisch betrachtet?
Frank Binz: Egal ob iOS, Android oder Windows, für den Messprozess können sämtliche Endgeräte über e.CLOUD mit dem entsprechenden Messgerät verbunden werden. Zur Verbindung lassen sich Bluetooth, Wifi oder ein USB-Anschluss nutzen. So miteinander verbunden ist das Messgerät über das Endgerät steuerbar: Daten können abgerufen, Messzyklen eingestellt werden. Die generierten Messdaten werden dann in die Cloud-Datenbank transferiert. Dabei befindet sich der Server immer in der Nähe des Kunden, was für eine sichere Verbindung sorgt. Über Webinterface kann man sich in die Clouddatenbank einloggen und je nach Nutzerprofil auf die Daten zugreifen. Es werden sind verschiedene Schnittstellen möglich sein, beispielsweise zu gängiger ERP-Software sowie zu Handwerkersoftware, so dass auch Daten aus eigenen Systemen in e.CLOUD übernommen werden können. Umgekehrt können natürlich auch Daten aus e.CLOUD in firmeneigene Systeme hineinfließen. Diese totale Vernetzbarkeit bietet dem Kunden eine einzigartige, größtmögliche Flexibilität.
Nils Koschinsky: Wer mit e.CLOUD arbeitet, erhält einen großen Mehrwert: Der Service-Techniker kann sich auf seine eigentliche Arbeit konzentrieren und spart viel Zeit ein – was gerade in Zeiten des Fachkräftemangels und voller Auftragsbücher ein unschätzbarer Vorteil ist.
Für wen ist das neue ecom Datenmanagementsystem hauptsächlich interessant?
Nils Koschinsky: e.CLOUD ist für jeden einzelnen Kunden interessant, vom Einmannbetrieb bis hin zum Konzern. Durch die bereits erwähnte hohe Flexibilität des Systems lässt es sich genau auf die Bedürfnisse des jeweiligen Kunden anpassen. Für den kleineren Betrieb steht sicherlich eher die Messdatenverwaltung im Vordergrund, während für den Kundendienstleiter größerer Unternehmen die Überwachung seiner Geräte besonders relevant ist. Für diese unterschiedlichen Schwerpunkte wird es unterschiedliche Module geben, so dass der Kunde sich damit die Software so zusammenstellen kann, wie er sie braucht.
Worauf haben Sie bei der Gestaltung des User Interface hohen Wert gelegt?
Frank Binz: Uns ist die Ergonomie sehr wichtig, sprich eine einheitliche Oberfläche bei Software und Messgerät. So ist beides intuitiv bedienbar und der Anwender findet sich leicht zurecht. Wir haben sehr anwendungsbezogen gearbeitet und den User immer im Blick gehabt: So führt das Programm den Service-Techniker durch die einzelnen Arbeitsschritte und es gibt Voreinstellungen in den Vorgaben der Protokolle, die aber gleichzeitig über so genannte Flexfelder individuell konfigurierbar sind, wie vieles in e.CLOUD.
Nils Koschinsky: Ein großer Vorteil, den nur ecom bietet, ist die Fremddatenerfassung. D. h. mit e.CLOUD kann der Techniker in seinem individuellen Protokoll auch alle Daten manuell erfassen, die nicht automatisch über das ecom-Gerät eingesteuert werden. Hierdurch kann er nicht nur parallel an mehreren Messungen arbeiten, sondern auch ein einziges vollumfängliches Protokoll an den Kunden aus der App heraus versenden.
Welche ecom-Messgeräte lassen sich mit e.CLOUD vernetzen?
Frank Binz: Alle Messgeräte von ecom, die mit Bluetooth oder WiFi ausgestattet sind, sind mit e.CLOUD vernetzbar. Dazu gehören heute bereits alle unsere Abgasmessgeräte, insgesamt sind es derzeit etwa 60% aus unserem Sortiment. Und natürlich werden alle zukünftig entwickelten ecom Geräte völlig kompatibel sein.
Wie lange hat die Entwicklung von e.CLOUD gedauert und wer ist daran maßgeblich beteiligt?
Frank Binz: Die ersten Ideen zu einer übergreifenden Cloudlösung kamen uns bereits vor rund sechs Jahren. Allerdings war den Kunden eine allumfassende Vernetzung damals noch nicht so wichtig wie heute, wo Effizienz, besonders im Industriebereich, äußerst relevant ist. Weil wir uns schon so früh damit beschäftigt haben, sind wir jetzt in unserer Nische der erste Hersteller mit einer solchen Lösung. Bei der Entwicklung haben wir eine repräsentative Auswahl an Kunden mit einbezogen, so dass eine Software ihren Bedürfnissen entsprechend entstanden ist. ecom ist kein großes Konzernschlachtschiff und verfügt daher über die Flexibilität und den Mut, diesen Weg zu gehen. Das Ergebnis: eine hochflexible Lösung statt Produkte von der Stange.
Wann und wo wird e.CLOUD verfügbar sein?
Nils Koschinsky: Nach der Testphase, die wir wieder gemeinsam mit Kunden aus unserem Netzwerk durchführen, wird e.CLOUD Ende 2023 in den Markt eingeführt. Dabei wird unser neues Datenmanagementsystem direkt international verfügbar sein, zunächst in den Sprachen deutsch, englisch, französisch, chinesisch und spanisch.
Frank Binz: Gleichzeitig ist die Arbeit an einer Software ein immerwährender Prozess. Nach dem Release wird es sicherlich regelmäßig Upgrades geben, immer mit den speziellen Anforderungen unserer Kunden im Blick.
Mit der Marke ecom verbinden Techniker und Monteure aus Handwerk und Industrie bereits seit mehr als 35 Jahren innovative, qualitativ hochwertige Messgeräte zur Abgasanalyse, Druckmessung, Lecksuche sowie Brenner Diagnose!
Dabei erfolgt die Entwicklung und Produktion der ecom-Messgeräte stets basierend auf neusten Normen, gesetzlichen Bestimmungen und als konsequente Reaktion auf Kundenwünsche ausschließlich im Stammsitz des Familienunternehmens im Sauerländischen Iserlohn. Und diese Erfolgsgeschichte setzt sich weiter fort: So sind inzwischen die langlebigen und robusten Messgeräte aus dem Hause ecom an Heizungsanlagen, Brennern oder an Motoren in mehr als 50 Ländern und auf allen fünf Kontinenten im Einsatz.
Getreu dem Unternehmens-Slogan „improve the important“ wird bei ecom hochwertige Messtechnik mit intelligenten Funktionen und Services kombiniert: Kürzeste Messzyklen, eine strukturierte, intuitive Gerätebedienung sowie ein umfangreiches Servicepaket runden die Produktpalette ab und erzielen so zufriedene Kunden auf höchstem Messtechnik-Niveau.
Einsatzgebiete:
• Kontroll- und Einstellarbeiten für (Gas-) Motoren und BHKW’s
• Reduzierung von Emissionen und Steigerung der Effizienz von Industrieanlagen mit thermischen Prozessen
• Kontroll- und Einstellarbeiten von Heizungsanlagen und Optimierung des Wirkungsgrades
ecom GmbH
Am Großen Teich 2
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