Meter um Meter in die Tiefe
Im Frühjahr 2022 fiel der Startschuss für die Vorbereitungen. Präzise wurde das Erdwärmesondenfeld im Vorfeld geplant, um beim Bohren keine unterirdischen Leitungen zu beschädigen. „Das spielt insbesondere bei Bestandsgebäuden eine große Rolle“, weiß Marcel Mößlang, Projektleiter bei der BAUER Resources GmbH. Erst dann stellten er und sein Team die Erdwärmesonden mittels dem Spülbohrverfahren her. Das Prinzip: Ein Bohrgerät bohrt Loch um Loch und injiziert mit hohem Druck eine spezielle Bohrsuspension in den Untergrund. Diese fördert den Schlamm sowie das Bohrklein, damit die Sonden im Anschluss eingebaut werden können. Auf diese Weise wurden mehr als 100 m tiefe Löcher für 45 Erdwärmesonden gebohrt.
Stück für Stück Sorgfalt
Wie bei vielen innerstädtischen Projekten war auch hier die beengte Baustellenfläche eine große Herausforderung, betont der Projektleiter: „Die Arbeiten mit den großen Maschinen auf engstem Raum waren nicht ohne. Mit weniger als 2 m Abstand zum Gebäude mussten wir Bohrungen durchführen, um die vorgegebenen Abstände zur Grundstücksgrenze einzuhalten. Da muss jeder einzelne Handgriff sitzen.“ Zudem herrschte rund um die Baustelle reges Treiben: ein Kindergarten und zahlreiche Gewerbeeinheiten, zum Beispiel die Zentrale der Deutschen Börse – alles in direkter Nachbarschaft. Zur Lärmminderung kam deshalb eine speziell gedämmte Gerätetechnik zum Einsatz. „Vorkehrungen zum Schutz der Anwohner stehen bei uns immer an erster Stelle“, so Marcel Mößlang.
Volle Geothermie voraus
Auch nach den Hauptarbeiten blieb für die Spezialisten von Bauer Resources viel zu tun, beispielsweise die Montage der Anbindeleitungen: Mehr als 2.200 lfm Leitungen wurden in vier Wochen verlegt und an insgesamt vier Verteilerschächte angeschlossen. Anschließend wurden die Erdwärmesonden gespült und mit einer Wärmeträgerflüssigkeit gefüllt. Seitdem pausiert die Baustelle, bis die Sanierung seitens des Bauherrn fertiggestellt ist. Zu guter Letzt wird dann noch ein hydraulischer Abgleich durchgeführt und die Inbetriebnahme begleitet. Nach Abschluss der Arbeiten wird das „MERGENTHALER“ dann dank der geothermischen Energie mit Wärme und Kälte versorgt. Insgesamt kann die Anlage rund 200 kW Leistung generieren – das entspricht in etwa dem Heizenergiebedarf von 40 modernen Einfamilienhäusern.
Neben der grünen Energieversorgung werden im „MERGENTHALER“ viele weitere Nachhaltigkeitsbausteine umgesetzt: eine wärmedämmende Fassade mit raumhoher Verglasung und außenliegendem Sonnenschutz, ein rund 1.000 m² großer Sky Garden sowie 50 E-Ladestationen. Alles unter dem Motto: Bestand erhalten und grün revitalisieren. „Das ‚MERGENTHALER‘ liegt uns wirklich sehr am Herzen”, ergänzt Dr. Tim Malonn, Leitung Geschäftsbereich Value-Add beim Bauherrn WÖHR + BAUER. „Wir schaffen hier mittels innovativer Methoden und einer ressourcenschonenden Bauweise mit vielen Partnern ein echtes Vorzeigeprojekt. Der Abriss wird vermieden und wir sparen allein bei der Errichtung ca. 42 % CO2-Emissionen gegenüber einem vergleichbaren Neubau ein.“
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