Im Gegensatz zu vielen anderen kabelverarbeitenden Branchen ist die Bordnetzproduktion immer noch durch zahlreiche manuelle Prozesse geprägt. Das Zuschneiden der Kabel erfolgt zwar hochautomatisiert, die Vormontage der Bordnetze wird dann aber mehrheitlich manuell erledigt und ihre Endmontage – meist in „Best Cost Countries“ – sogar komplett per Hand ausgeführt.
Diese manuellen Prozesse verhindern die dringend erforderliche Digitalisierung der Branche. Sie stehen einer durchgängigen Erhebung und Verarbeitung von Daten im Weg – und ohne sie können Bordnetzhersteller die steigenden Anforderungen der Automobilkonzerne an die Qualität und Rückerverfolgbarkeit ihrer Produkte nicht erfüllen.
Eine weitere Automatisierung ist für die Hersteller deshalb alternativlos. DiIT, Spezialist für integrierte Softwaresysteme in der Kabelsatzproduktion, zeigt auf, wie die Produktion von Bordnetzen künftig aussehen könnte:
1. Standardisiert. Ein wesentlicher Grund für die mangelnde Automatisierung ist die fehlende Standardisierung der Bordnetze. Deshalb wird kein Weg daran vorbeiführen, dass die Branche automationsfähige Komponenten definiert. Diese Standards müssen die Varianz von Komponenten wie Leitungen, Kontaktteilen und Steckern drastisch reduzieren und nicht automationsfähige Komponenten wie Schrumpfschläuche oder Tüllen komplett ausschließen.
2. Roboterisiert. Auf Basis dieser Standards könnten Bordnetzhersteller dann ihre Prozessketten Stück für Stück umbauen, um ihre Produktion durchgängig zu automatisieren. Eine besonders große Herausforderung ist dabei die Endmontage der Bordnetze am Legebrett. Eine naheliegende Möglichkeit zur Automatisierung dieses Prozessschritts ist der Einsatz von Robotern.
3. Verlagert. Bislang waren Roboter für die Endmontage der Bordnetze wirtschaftlich nicht darstellbar. Die steigenden Löhne in den Best Cost Countries könnten die Rechnung aber verändern. Hinzu kommen die geopolitischen Verwerfungen und das steigende Risiko eines Ausfalls der dortigen Zulieferbetriebe. Eine mit Robotern automatisierte Endmontage in unmittelbarer Nähe der Automobilhersteller könnte künftig kosteneffizienter und sicherer sein als die derzeitige Praxis.
„Dreh- und Angelpunkt für die Automatisierung der Bordnetzproduktion ist Standardisierung. Bordnetze müssen so konstruiert sein, dass sie sich überhaupt automatisiert herstellen lassen“, erklärt Bernd Jost, Geschäftsführer von DiIT. „Diese Herausforderung kann die Branche aber nur gemeinsam stemmen, da sie dem bisherigen Wettbewerbsgedanken der Bordnetzhersteller widerspricht. Unternehmen müssen sich zusammenschließen und gemeinsam automatisierungstaugliche Standards entwickeln.“
Die DiIT GmbH mit Sitz in Krailling bei München ist ein weltweit führender Hersteller von integrierten Softwarelösungen für Manufacturing Execution (MES), KSK-Fertigung und Logistik. Die in der Software-Suite „4Wire Solutions“ gebündelten Kompetenzen von DiIT kommen vor allem bei der Produktion von Kabelsätzen und Kabelbäumen zum Einsatz, nicht zuletzt in der Automobilindustrie. Durch die Digitalisierung der Wertschöpfungsketten optimiert und steuert die innovative Software des Unternehmens komplexe Fertigungs- und Logistikprozesse. Sie unterstützt zudem die Qualitätssicherung und verbessert die Rückverfolgbarkeit. DiIT wurde 1990 gegründet, verfügt über eine Zweigniederlassung in Berlin und ist zusätzlich in den Schlüsselmärkten Mexiko und China vertreten. Das Unternehmen bietet internationalen Konzernen bis hin zu kleineren Kunden ein umfassendes Dienstleistungspaket von Consulting über Projektmanagement bis zu kundenspezifischen Implementierungen und Trainings an. Die Support Line von DiIT ist während 24 Stunden an 365 Tagen erreichbar. DiIT gehört als selbständig geführtes Unternehmen zur Komax Gruppe. Komax ist eine weltweit tätige Technologiegruppe und ein führender Ausrüster der kabelverarbeitenden Industrie. Weitere Informationen: www.diit.de
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