50.000 Euro stehen für das niederländisch-deutsche Entwicklungsvorhaben von Mat-Tech BV, Son en Breugel, und ihrem Partner MaTeck Material-Technologie & Kristalle GmbH aus Jülich zur Verfügung. Mit der Förderinitiative ET2SMEs unterstützen die beteiligten Partner aus der Euregio und die Europäische Union die Entwicklung innovativer Anwendungen des Mittelstands in Technologiefeldern rund um das neue Einstein-Teleskop, um dessen Errichtung sich die Drei-Länder-Region aussichtsreich bewirbt. Beide Unternehmen werden gemeinsam eine Technologie für die reversible Bindung von Silizium an Silizium und die irreversible Bindung von Silizium an Aluminium und/oder eine Kupferlegierung entwickeln. Diese Verbindungen sind für die Zusammensetzung der Spiegel des Einstein-Teleskops relevant und müssen für die dortigen extremen Umgebungsbedingungen, wie kryogene Temperatur und Ultrahochvakuum, geeignet sein. MaTeck wird sein Fachwissen für die Herstellung, Politur und Messung der zu verbindenden Teile einsetzen. Mat-Tech wird die Fügetechnik liefern und die Analyse der Fügevorgänge durchführen.
Auch belgisch-deutsche Zusammenarbeit ausgezeichnet
Einen weiteren Innovationsgutschein überreichte die AGIT an das belgische Unternehmen Agrippa BV aus Hasselt und seinen Partner Incoretex GmbH aus Aachen. Auch hier erhielten die beiden Start-ups für ihre geplante Zusammenarbeit 50.000 €. Mit dem Projekt IFARMS (Intelligent Fluid Analysis and Redundant Monitoring System) soll ein hochsicheres Detektionssystem zum Aufspüren von Lecks mit Hilfe von künstlicher Intelligenz sowie hochpräzise, flexible und selbstklebende Sensoren für verschiedene Flüssigkeiten entwickelt werden. Undichte Rohre in der Infrastruktur des Teleskops könnten die ordnungsgemäße Funktion beeinträchtigen und erfordern bei Tiefen bis zu 300 m unter der Erde aufwändige Such-, Analyse- und Grabungsarbeiten, bevor die Reparatur erfolgen kann. Dies kostet wertvolle Zeit und Ressourcen und führt zu zusätzlichen hohen Kosten für die Reparatur, während derer das System nicht arbeiten kann.
Ein hochpräzises Leckerkennungssystem soll mit einem überlegenen Kontrollalgorithmus die Überwachung der Instrumente und Rohre des Einstein-Teleskops unterstützen, wodurch die Kosten gesenkt und die Lebensdauer der Einrichtung erheblich verlängert werden kann.
Nächster Projektaufruf endet am 21. November
In der neunten und letzten Runde fördert die AGIT gemeinsam mit ihren Partnern im Rahmen von ET2SMEs weitere qualitätsvolle Forschungs- und Entwicklungsvorhaben rund um ET-relevante Technologien mit bis zu 50.000 Euro, die grenzüberschreitend von mindestens zwei KMU auf den Weg gebracht werden. Interessierte Unternehmen erhalten außerdem direkte Unterstützung bei der Erweiterung ihres Business-Netzwerkes in die Nachbarländer hinein, vor allem bei der Suche ihres geeigneten KMU-Partners. Gefragt sind insbesondere Vorhaben der industriellen Forschung und experimentellen Entwicklung in den ET-Betriebstechnologien Kryogenik, Vakuum, Feinmechanik/Mechatronik, Metrologie, Optik, Beschichtung von Spiegeln, Laser sowie fortschrittliche Steuerungsalgorithmen, darüber hinaus aufgrund der
unterirdischen Anlage des Gravitationswellendetektors auch relevante Geologietechnologien (z. B. Bohrtechnik, Simulation, Modellierung, Hydrologie). Der neunte Projektaufruf endet am 21. November 2022. Informationen und Antragsunterlagen unter: https://et2smes.eu/vouchers/
Das Einstein-Teleskop (ET) im Drei-Länder-Eck
Das ET ist ein einzigartiges Forschungsvorhaben von globaler Ausstrahlung, mit dem sich Europa weltweit an die Spitze einer neuen Forschungsdisziplin setzen wird: Das Gravitationswellen-Observatorium der neuesten, dritten Generation wird fundamental neue Erkenntnisse zur Entstehung des Universums sowie der Entwicklung von Galaxien, Sternen und schwarzen Löchern hervorbringen. Allein das Investment für diese Großforschungsanlage beträgt mindestens 1,7 Mrd. Euro, es entstehen 500 direkte sowie 1.150 indirekte Arbeitsplätze und für den Betrieb bis 2080 werden weitere 2 Mrd. Euro veranschlagt. Das Drei-Länder-Eck bewirbt sich neben Sardinien (IT) als letzte geeignete Region in Europa für den Standort dieser Einrichtung. Das Teleskop soll geologisch möglichst störungsfrei in einer Tiefe von ca. 300 m unter der Erdoberfläche errichtet werden und wird aus einem Dreieck von je 10 km langen Seiten bestehen. Mit einer finalen Standortentscheidung wird im Jahr 2025 gerechnet, eine Inbetriebnahme ist ab 2032 vorgesehen.
Die grenzüberschreitende Förderinitiative ET2SMEs
Sieben Wirtschaftsförderungs- und Innovationsagenturen aus der Euregio Maas-Rhein arbeiten in ET2SMEs eng zusammen: Das Konsortium steht unter der Leitung der AGIT mbH, Wirtschaftsförderung für die Region Aachen, aus NRW arbeitet ferner das Landescluster NanoMikroWerkstoffePhotonics, NMWP.NRW, aktiv mit. Von niederländischer Seite ist die LIOF, provinziale Wirtschaftsförderung, und von flämischer Seite vergleichbar die POM Limburg beteiligt. Aus der Wallonie wirken ITF ULiège, Technologietransferstelle der Universität Lüttich, das Aeronautik-Cluster SKYWIN sowie die Technologieagentur Sowalfin mit. Zu den assoziierten Partnern und Unterstützern zählen in NRW die RWTH Aachen und die ZENIT GmbH, Innovationsagentur des Landes, aus Rheinland-Pfalz außerdem die IHK Trier sowie die Kreiswirtschaftsförderungen sbp Bitburg-Prüm und WFG Vulkaneifel.
AGIT mbH
Pauwelsstraße 17
52074 Aachen
Telefon: +49 (241) 963-1000
Telefax: +49 (241) 963-1005
http://www.agit.de
ET2SMEs
Telefon: +49 (241) 963-1039
E-Mail: r.meyer@agit.de
AGIT mbH
Telefon: +49 (241) 963-1041
E-Mail: n.walkenbach@agit.de