Die Branche der Bordnetzhersteller steht vor großen Herausforderungen. Insbesondere die hohe Nachfrage nach Elektroautos macht Bordnetze so bedeutend und systemkritisch wie nie. Für ihre Hersteller ergeben sich dadurch große Chancen – aber auch neue Herausforderungen. DiIT, Spezialist für integrierte Softwaresysteme in der Kabelsatzproduktion, erläutert drei Trends, auf die Bordnetzhersteller in diesem Jahr achten sollten.
1. Bordnetzhersteller setzen bei Hochvolt-Kabeln auf Automatisierung. Der Durchbruch der E-Mobilität führt zu einem schnell steigenden Bedarf an Hochvolt-Kabeln. Die Productronica 2021, Weltleitmesse für Entwicklung und Fertigung von Elektronik, hat gezeigt, dass Bordnetzhersteller nach Möglichkeiten suchen, diese komplexen, mehradrigen und mit zusätzlichen Abschirmungen versehenen Kabel automatisiert zu verarbeiten. Entsprechende Anlagen, die über mehrere verkettete Verarbeitungsstationen verfügen, stießen auf großes Interesse. Neben dem Durchsatz spielt bei diesen Anlagen die automatische Qualitätskontrolle beispielsweise mit Vision-Systemen eine wichtige Rolle. Zudem müssen sich die Anlagen an Manufacturing-Execution-Systeme (MES) anbinden lassen, um sie effizient mit Aufträgen zu versorgen und Qualitätsdaten nachvollziehbar vorzuhalten.
2. Die Standardisierung von Schnittstellen nimmt endlich Fahrt auf. Grundsätzlich definieren die Hersteller von Maschinen für die Kabelverarbeitung nach wie vor eigene Schnittstellen-Spezifikationen. Die Integration der Maschinen in eine MES-Lösung ist deshalb in den meisten Fällen mit erheblichem Aufwand verbunden. Da bis dato in der kabelverarbeitenden Industrie ohnehin nur wenige Maschinentypen zum Einsatz kommen, war das in der Vergangenheit noch tolerierbar. Mit der zunehmenden Automatisierung ist dieser Zustand aber nicht länger tragbar. Die Zeiten proprietärer Schnittstellen müssen auch in der kabelverarbeitenden Industrie endgültig vorbei sein. Deshalb hat sich Ende 2021 ein VDMA-Arbeitskreis mit dem Ziel konstituiert, auf Basis des Industriestandards OPC/UA einen Branchenstandard zu entwickeln.
3. Die Branche legt die Grundlage für durchgängige Digitale Zwillinge. Viele Bordnetzhersteller arbeiten bereits mit Digitalen Zwillingen. Sie kommen auf fast jeder Stufe des Engineerings- und Herstellungsprozesses zum Einsatz. Was dabei bislang allerdings fehlt, ist Durchgängigkeit. Jede Stufe nutzt einen eigenen, von den anderen unabhängigen Digitalen Zwilling. Um eine durchgängige Rückverfolgung und Qualitätssicherung zu ermöglichen, muss das Informationsmodell eines Bordnetzes aber über sämtliche Stufen hinweg anwendbar sein – vom Engineering über Herstellung und Einbau und idealerweise sogar bis zum Einsatz des Bordnetzes im Fahrzeug. Im Forschungscampus ARENA2036, einer Innovationsplattform für die Mobilität und Produktion der Zukunft, haben sich nun namhafte Fahrzeughersteller, Kabelkonfektionäre, Maschinenhersteller, Softwarehäuser und andere Unternehmen zusammengetan, um durchgängige Digitale Zwillinge voranzubringen.
„Die Elektromobilität verspricht Bordnetzherstellern eine glänzende Zukunft“, erklärt Bernd Jost, Geschäftsführer von DiIT. „Um daran teilzuhaben, müssen sie aber ihre Hausaufgaben machen. Ohne weitere Automatisierung, Standardisierung und Digitalisierung kann die Branche die steigenden Anforderungen, die mit dem Bedeutungswandel ihrer Produkte einhergehen, nicht erfüllen.“
Die DiIT GmbH mit Sitz in Krailling bei München ist ein weltweit führender Hersteller von integrierten Softwarelösungen für Manufacturing Execution (MES), KSK-Fertigung und Logistik. Die in der Software-Suite "4Wire Solutions" gebündelten Kompetenzen von DiIT kommen vor allem bei der Produktion von Kabelsätzen und Kabelbäumen zum Einsatz, nicht zuletzt in der Automobilindustrie. Durch die Digitalisierung der Wertschöpfungsketten optimiert und steuert die innovative Software des Unternehmens komplexe Fertigungs- und Logistikprozesse. Sie unterstützt zudem die Qualitätssicherung und verbessert die Rückverfolgbarkeit. DiIT wurde 1990 gegründet, verfügt über eine Zweigniederlassung in Berlin und ist zusätzlich in den Schlüsselmärkten Mexiko und China vertreten. Das Unternehmen bietet internationalen Konzernen bis hin zu kleineren Kunden ein umfassendes Dienstleistungspaket von Consulting über Projektmanagement bis zu kundenspezifischen Implementierungen und Trainings an. Die Support Line von DiIT ist während 24 Stunden an 365 Tagen erreichbar. DiIT gehört als selbständig geführtes Unternehmen zur Schleuniger Gruppe. Schleuniger ist eine weltweit tätige Technologiegruppe und ein führender Ausrüster der kabelverarbeitenden Industrie. Weitere Informationen: www.diit.de
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