Planungssicherheit statt Zustimmung im Einzelfall: Mit der Ende Februar erfolgten bauaufsichtlichen Zulassung von „Cobiax CLS“ ist die Errichtung von nachhaltigen Bauwerken bedeutend einfacher geworden. Das Hohlkörperdecken-System gilt damit als behördlich bestätigt, wodurch sich sein Einsatz auf deutschen Baustellen spürbar vereinfacht. Dadurch hebt es sich auch gegenüber Wettbewerbsprodukten hervor. Vor zwei Jahren hatte Hersteller Cobiax, der seit 2016 zur Heinze Gruppe (Herford) gehört, seine CLS-Linie erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Dabei steht das Akronym für „Concrete Lightweight Structures“: Wie schon seine Vorgänger findet der patentierte Strukturgeber seinen Einsatzbereich also in Stahlbetondecken. Hier sorgen die eingebrachten Hohlkörper dafür, dass bis zu 35 Prozent Beton pro Geschossdecke eingespart werden können. Entsprechend ausgeführte Decken sind demnach um ein Vielfaches leichter, ohne jedoch an Tragfähigkeit einzubüßen. Das Ergebnis sind größere Deckenspannweiten, einhergehend mit einem Plus an architektonischer Freiheit. Darüber hinaus werden wertvolle Ressourcen geschont, denn gerade Beton hat noch immer einen hohen Anteil an den weltweit schwindenden Bausand-Beständen. Auch der CO2-Ausstoß – etwa für Zementproduktion oder Anlieferung – lässt sich durch den Einsatz der Hohlkörper aus recyceltem Kunststoff deutlich reduzieren. Allerdings liegen darin noch nicht die Unterschiede der CLS-Linie zu den bereits etablierten, erfolgreichen Cobiax-Modellen.
Viele Varianten für vielfältige Ansprüche
Bisher waren die Hohlkörpermodule des Marktführers aus Wiesbaden in zwei Ausführungen erhältlich: als „Cobiax EL“ (Eco Line) und „Cobiax SL“ (Slim Line). Mit Cobiax CLS hat das Unternehmen sein Produktportfolio um eine dritte Variante erweitert, die vor allem auf Flexibilität setzt: „Unsere CLS-Produktlinie macht Geschossdeckenstärken zwischen 20 und 80 Zentimetern realisierbar“, erklärt Cobiax-Geschäftsführer Volkmar Wanninger. „Das sorgt für mehr Variationsmöglichkeiten bei Planung und Ausführung.“ Insgesamt stehen die einzelnen Elementhälften in sieben unterschiedlichen Höhen zur Verfügung. So lassen sich nach dem Baukastenprinzip ganze 19 verschiedene Hohlkörper-Varianten von elf bis 59 Zentimetern Unterstützungshöhe realisieren. Die immer einheitliche Grundfläche von 60 mal 60 Zentimetern sorgt jedoch dafür, dass die späteren Strukturgeber für Lagerung und Transport problemlos ineinander gestapelt werden können. Wie schon teilweise bei der bewährten Cobiax SL-Produktlinie, erfolgt die Montage der neuen CLS-Elemente ausschließlich erst auf der Baustelle, wodurch die Transporte auf ein Minimum reduziert werden können. Dazu werden einfach zwei Hälften händisch miteinander verbunden, was zusätzliches Equipment überflüssig macht.
Weiterer Pluspunkt gegenüber den Vorgängermodellen: Dank ihrer durchdachten Form benötigen die CLS-Elemente keine separaten Stahlkomponenten zur Fixierung. Stattdessen lassen sie sich einfach aneinanderreihen und bilden auf diese Weise eine feste, geschlossene Struktur. So kann – neben Beton – auch wertvoller Bewehrungsstahl eingespart werden. „Der Bausektor ist nach wie vor verantwortlich für einen enormen Teil des weltweiten Ressourcenverbrauchs. Unser Anspruch ist es daher, modernes und nachhaltiges Bauen weiterzudenken“, so Wanninger. „Mit der CLS-Linie haben wir nicht nur den logistischen Aufwand nochmal reduziert, sondern auch das Handling auf der Baustelle vereinfacht. Nun freuen wir uns über die Zulassung des Deutschen Instituts für Bautechnik – und sehen darin einen weiteren Meilenstein für die Errichtung nachhaltiger Geschossdecken in Deutschland und weltweit“.
Mut zur Lücke
Die Idee des „Bauens auf Lücke“ ist hingegen nicht mehr ganz so jung: Bereits Ende des 20. Jahrhunderts hatte man die Vorteile erkannt, haderte jedoch mit der richtigen Form der eingesetzten Hohlkörper, um die angestrebten statischen Eigenschaften zu erreichen. Erst Hersteller Cobiax fand schließlich eine „rundum“ überzeugende Lösung in der Entwicklung von kugel- beziehungsweise ellipsoid-förmigen Hohlkörpern: Fließt der eingebrachte Beton zwischen die Hohlkörper, lassen diese eine Betonstruktur in X-Form entstehen. Das sorgt für hervorragende Stabilität. „Nachfolgende Optimierungen unserer Produktlinien – wie etwa die zweiteilige Formgebung – bieten primär Vorteile in Sachen Wirtschaftlichkeit und Anwendung. Die von uns etablierten Parameter bei Statik und Gewichtsreduktion der Geschossdecken werden hierdurch nicht beeinflusst. Und dass wir in diesen Bereichen überzeugende Leistungen erbringen, ist nun für alle Cobiax-Produktlinien auch behördlich belegt“, freut sich Wanninger.
Die vollständige bauaufsichtliche Zulassung zum Download sowie weitere Informationen zum Cobiax CLS-Hohlkörpersystem finden interessierte Fachleute unter: cls.cobiax.com.
Die Heinze Cobiax Deutschland GmbH mit Sitz in Wiesbaden entwickelt und vertreibt Hohlkörpersysteme aus recyceltem Kunststoff. Mit der patentierten Cobiax-Lösung lassen sich besonders schlanke und nachhaltige Stahlbetondecken mit großen Spannweiten realisieren, ohne das Erscheinungsbild oder die Tragfähigkeit negativ zu beeinflussen. Die Cobiax-Einbauelemente werden nur in statisch unkritischen Bereichen platziert. Für den weltweiten Vertrieb seiner Technologie nutzt das Unternehmen ein Netzwerk von Partnern in mehr als 25 Ländern.
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