„Auf Europas größtem Logistik-Branchentreffen – dem Forum Automobillogistik – geht es darum, wie Produktion und Logistik besser miteinander verknüpft werden können. Denn Vernetzung und Digitalisierung sind die bestimmenden Erfolgsfaktoren für die Entwicklung der Automobilindustrie. Mit Experten wollen wir darüber sprechen, wie wir den Wandel der Automobilindustrie treiben und gestalten können, damit wir auch in Zukunft weltweit führend sind. Wir sind davon überzeugt: Es ist die vernetzte Organisation, die durch Kommunikation und Kooperation das beste Gesamtergebnis erzielt“, sagte Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), zur Eröffnung des Forum Automobillogistik im Congress Center Leipzig. Die zweitägige Veranstaltung (05./06.02.2020) ist mit rund 500 Teilnehmern und über 60 Ausstellern das größte europäische Branchentreffen der Automobillogistik. Die Bundesvereinigung Logistik (BVL) und der Verband der Automobilindustrie (VDA) veranstalten das Forum zum achten Mal gemeinsam.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer betonte in seinem Grußwort vor den Forumsteilnehmern: „Der Automobilbau hat hierzulande eine lange und gute Tradition – Fahrzeuge aus dem Autoland Sachsen stehen seit 120 Jahren für Mobilität, Fortschritt und Wohlstand. Jedes achte in Deutschland gefertigte Auto kommt heute aus Sachsen. Die Automobilindustrie ist – die vielen Zulieferer eingeschlossen – mit 95.000 Beschäftigten und einem Milliardenumsatz unsere stärkste Industriebranche.“

Zusammen mit VDA-Geschäftsführer Dr. Joachim Damasky führt Prof. Dr.-Ing. Thomas Wimmer, Vorsitzender der BVL-Geschäftsführung, durch beide Forumstage. Auch er betonte zur Eröffnung, wie wichtig es ist, Grenzen einzureißen. „Das gilt besonders für Logistik und Supply Chain-Management, die von jeher viele Schnittstellen zu den Bereichen Beschaffung, Qualität, Produktion und Einkauf haben“, sagte Wimmer und fügte hinzu: „Wir verlassen hier vertrautes Terrain und widmen uns den übergreifenden Themen, denen die Zukunft gehört“.

Zu den zentralen Themen des diesjährigen Forums zählen die Interaktion der Teilbereiche Produktion und Logistik und die Potenziale, welche damit einhergehen – inklusive einem Blick auf verschiedene Zukunftsszenarien. Auch die konkreten Einsatzmöglichkeiten und Chancen digitaler Technologien stehen im Fokus, zum Beispiel in der „Digitalen Fabrik“, bei der Planung und Organisation von Supply Chains, im Ersatzteilmanagement oder zur Automatisierung und Transparenz in der Intralogistik.

Drei Keynote-Speaker gestalten den Auftakt des ersten Forumstages: Albrecht Reimold, Mitglied des Vorstands bei Porsche, stellt die Produktion des Herstellers vor, die er als „smart, green and lean“ bezeichnet. Andreas Schick, Vorstand für Produktion, Suppy Chain-Management und Einkauf bei Schaeffler, beschreibt den Teilnehmern, wie der Zulieferer Produktion und Logistik intelligent vernetzt. Digital, integriert und grenzenlos ist die Logistik beim Logistikdienstleistungsunternehmen „Müller – die lila Logistik AG“, wie Michael Müller, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens, berichtet.

Produktion und Logistik verschmelzen in Zeiten der Digitalisierung und dürfen nicht mehr getrennt voneinander betrachtet werden. In der Plenumssequenz zum Thema „Produktions- und Logistiknetzwerke“ beleuchten Experten anhand von konkreten Fallbeispielen, welche Potenziale mit dieser Verschmelzung einhergehen. Zudem geht es um die neue Seidenstraße und die Auswirkungen dieses Projekts auf bestehende Netzwerke. Unter anderem sprechen Thomas Zernechel, Leitung Konzernlogistik bei Volkswagen, Dr. Colin von Ettingshausen, kaufmännischer Geschäftsführer und Arbeitsdirektor BASF Schwarzheide, und Erik Wirsing, Vice President Global Innovation bei Schenker.

Am Mittwochnachmittag können die Teilnehmer zweimal zwischen zwei Vortragssequenzen wählen. Zunächst stehen die Themen „Digitale Fabrik“ und „Supply Chain Organization“ auf der Agenda – welche innovativen Tools gibt es für die Planung und Optimierung und wie wirken sie? Dann geht es um „automatisierten Materialfluss in Produktion und Logistik“ sowie „Transparenz in der Intralogistik“: Die Zukunft ist automatisiert, in Echtzeit vernetzt und maximal transparent, wie die Referenten anhand konkreter Anwendungsszenarien deutlich machen.

Im Rahmen der Abendveranstaltung im Leipziger Porsche Kundenzentrum wird der renommierte VDA Logistik Award verliehen. Hierzu spricht VDAPräsidentin Hildegard Müller.

Der zweite Forumstag (06.02.2020) startet mit einer Keynote von Gerd Rupp, Vorsitzender der Geschäftsführung Porsche Leipzig GmbH. Er schildert die Erfolgsgeschichte des Produktionsstandortes in einer Region, die logistisch sehr gut aufgestellt ist. Im Anschluss spricht Prof. Dr.-Ing. Katja Windt, Mitglied des BVL-Vorstands und Mitglied der Geschäftsführung SMS Group GmbH. Ihr Thema ist das Einreißen der Grenzen entlang der gesamten Supply Chain. Danach präsentiert der Träger des VDA Logistik Awards sein preisgekröntes Projekt.

In zwei weiteren parallel laufenden Vortragssequenzen befassen sich die Referenten zum einen mit Trends und neuen Technologien, wie 3-D-Druck, künstlicher Intelligenz oder Robotic Process Automation sowohl im physischen Materialfluss als auch in der Planung und Steuerung. Zum anderen werden Umsetzungsbeispiele dafür vorgestellt, wie moderne Methoden helfen, den besonderen Anforderungen im Automotive Aftermarket gerecht zu werden.

Wie Grenzen und Eigeninteressen in einer digitalisierten Welt sich auf Wirtschaft und Gesellschaft auswirken und wie Unternehmen auch in Zukunft erfolgreich bleiben, erklärt Prof. Dennis J. Snower, Präsident der Global Solutions Initiative und Professor an der Hertie School of Governance, in der abschließenden Keynote.

Mit der Gelegenheit zu exklusiven Einblicken in die Logistikpraxis schließt am Donnerstag die zweitägige Veranstaltung. Neben den Werken von Porsche und BMW können die Teilnehmer den Produktionsstandort von Leesys besuchen. Schon Dienstagabend hatte außerdem der DHL Hub Leipzig einen Blick hinter die Kulissen gewährt.

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