Das Ranking ist ein wichtiger Indikator für den Einfluss wissenschaftlicher Publikationen, die zu den meistzitierten ein Prozent ihres Fachs gehören. 2024 wurden knapp 6900 Nennungen für Forschende aus 59 Ländern aufgeführt, darunter waren 332 Forschende aus Deutschland. Alexandros Stamatakis hat diese besondere Auszeichnung zum neunten Mal hintereinander erhalten, auf der Grundlage der Anzahl seiner meistzitierten Veröffentlichungen im Zeitraum von Januar 2013 bis Dezember 2023. In diesem Jahr ist er in der Kategorie „Biology and Biochemistry“ aufgeführt, was auch die interdisziplinäre Ausrichtung seiner Arbeit hervorhebt.
Skalierbare Software für biologische Datensätze
Alexandros Stamatakis entwickelt Software zur Analyse großer biologischer Datenmengen. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Entwicklung skalierbarer Methoden und Software zur Analyse molekularer Daten. Stamatakis´ Publikationen beeinflussten damit die Evolutionsbiologie der letzten Jahre nachhaltig. Im Zentrum stehen dabei die Entwicklung von Software zur Berechnung evolutionärer Stammbäume, die Evaluierung und der Einsatz neuer paralleler Rechnerarchitekturen, die Evolution von Krebszellen und die statistische Klassifikation von Bakterien. Alexandros Stamatakis entschlüsselte im Rahmen von internationalen Forschungsprojekten den sowie den Stammbaum der Insekten. 2022 erhielt er von der Europäischen Kommission einen ERA Chair (European Research Area). Seit Januar 2023 baut er die neue Biodiversity Computing Group (BCG) am Institute of Computer Science der Foundation for Research & Technology – Hellas (ICS-FORTH) auf. Die Gruppe arbeitet eng mit lokalen Biodiversitätsforschungszentren wie etwa dem Hellenic Center for Marine Research (HCMR) und dem Naturhistorischen Museum von Kreta (NHMC) zusammen.
Alexandros Stamatakis leitet seit 2010 die HITS-Forschungsgruppe „Computational Molecular Evolution“ und wurde 2012 außerdem Professor für High Performance Computing in den Lebenswissenschaften am Institut für Theoretische Informatik des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Für die Dauer des ERA Chair Projekts ist Stamatakis assoziierter Gruppenleiter am HITS und als Professor am KIT beurlaubt, wo er jedoch weiterhin regelmäßig Lehrveranstaltungen abhält.
Das „Who is who“ einflussreicher Forscherinnen und Forscher
Die Zitationshäufigkeit ist eine Messgröße für den wissenschaftlichen Einfluss einer Arbeit. Ermittelt wurden die Werte des „Highly Cited Researchers“ Rankings vom US-Unternehmen Clarivate Analytics. Die jährlich publizierte Liste zählt Forschende auf, die durch die Veröffentlichung mehrerer häufig zitierter Arbeiten im letzten Jahrzehnt einen maßgeblichen Einfluss auf ihr Fachgebiet hatten. Ihre Namen stammen aus den Veröffentlichungen, die nach Zitaten für Feld und Erscheinungsjahr im Zitierindex „Web of Science“ zu den besten 1% zählen. Die Methode zur Bestimmung des „Who is Who“ einflussreicher Forscher/-innen stützt sich auf die Daten und Analysen, die bibliometrische Expert/-innen und Datenwissenschaftler/-innen am Institute for Scientific Information bei Clarivate durchführen. Die Zahlen dienen auch dazu, die Länder und Forschungseinrichtungen aufzulisten, in denen diese wissenschaftliche Elite tätig ist.
“Highly Cited Researchers”-Liste: https://clarivate.com/highly-cited-researchers/
Das Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS) wurde 2010 von SAP-Mitbegründer Klaus Tschira (1940-2015) und der Klaus Tschira Stiftung als private, gemeinnützige Forschungseinrichtung ins Leben gerufen.
Das HITS betreibt Grundlagenforschung in den Naturwissenschaften, der Mathematik und der Informatik, dabei werden große, komplexe Datenmengen verarbeitet, strukturiert und analysiert und computergestützte Methoden und Software entwickelt. Die Forschungsfelder reichen von der Molekularbiologie bis zur Astrophysik.
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