In vielen Kunststoffverarbeitungsprozessen wie der Extrusion, dem Spritzguss oder Blasformen spielen die Fließeigenschaften eine wesentliche Rolle, um diese Prozesse zu optimieren und eine effiziente und fehlerfreie Produktion zu gewährleisten. Durch rheologische Messungen ist es möglich, die Fließeigenschaften von Materialien unter verschiedenen Bedingungen wie Temperatur, Druck oder Scherung zu charakterisieren und bewerten. So können Prozessparameter wie beispielsweise Temperaturprofile, Geschwindigkeiten und Abkühlraten durch das Verständnis des rheologischen Verhaltens präziser geregelt werden.
Rheologische Messungen unverzichtbar für erfolgreiche Produktentwicklung
Darüber hinaus werden industriell durch rheologische Messungen die Konsistenz von Materialchargen überwacht, Materialien für bestimmte Anwendungen klassifiziert und Qualitätskontrollen durchgeführt. Sie ermöglichen die Charakterisierung viskoelastischer Merkmale von neuen Materialien, ihre Eignungsbewertung für bestimmte Anwendungen und liefern wertvolle Informationen zu Fließ- und Verformungseigenschaften von Kunststoffen. Somit sind sie für eine effiziente Herstellung, hohe Materialqualität und erfolgreiche Produktentwicklung unverzichtbar.
Einführung in die dynamisch-mechanische Analyse
Am Kunststoff-Zentrum SKZ wird mit einem neuen zweitägigen Praxisseminar der Bedeutung zum rheologischem Verhalten von Kunststoffen und deren messtechnische Charakterisierung Rechnung getragen. Das Seminar richtet sich an Fachleute aus der Kunststoffindustrie, die ihr Wissen im Bereich der Rheologie und der damit verbundenen Messtechnik vertiefen möchten, und findet erstmalig am 4. und 5. Dezember 2024 am SKZ-Hauptsitz in Würzburg statt. Der erste Seminartag beinhaltet fundierte Vorträge zu den Grundlagen der Kunststoffe und Rheologie und eine Einführung in die dynamisch-mechanische Analyse, bevor die Teilnehmer ihre ersten Fallstudien bearbeiten.
Praktische Übungen an modernen Geräten
Um die Teilnehmer optimal auf die Herausforderungen in der Praxis vorzubereiten, bietet das Seminar neben theoretischen Fachvorträgen auch praktische Übungen an modernen Messgeräten. In Kleingruppen werden Fallstudien an mehreren Rotationsrheometern, einem dynamisch-mechanischen Analysegerät (DMA) und einem Hochdruckkapillarrheometer (HKR) durchgeführt, um die gewonnen Erkenntnisse direkt anzuwenden. Durch ein gemeinsames fränkisches Abendessen wird den Teilnehmer die Möglichkeit geboten, sich in entspannter Atmosphäre untereinander und mit den Referenten auszutauschen.
Branchenexperten aus der Industrie
„Das Ziel des Seminars ist es, ein tieferes Verständnis für die messtechnische Charakterisierung der rheologischen Eigenschaften zu generieren und dieses vor allem auch in die Praxis zu übertragen“, sagt Alina Heihoff, Scientist und Kursleiterin am SKZ in Würzburg. „Besonders freue ich mich, dass wir die Anton Paar Germany GmbH als Kooperationspartner für das Seminar gewinnen konnten. Dadurch werden in den praktischen Übungen zusätzliche Messgeräte zur Verfügung gestellt, um die Teilnehmer in kleinen Gruppen arbeiten zu lassen. Ergänzt mit weiteren Referenten, z.B. von der Göttfert Werkstoff-Prüfmaschinen GmbH, haben wir Branchenexperten aus der Industrie für die Vorträge und für die fachliche Leitung der Fallstudien vor Ort.“
Das SKZ ist ein Klimaschutzunternehmen und Mitglied der Zuse-Gemeinschaft. Diese ist ein Verbund unabhängiger, industrienaher Forschungseinrichtungen, die das Ziel verfolgen, die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Industrie, insbesondere des Mittelstandes, durch Innovation und Vernetzung zu verbessern.
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