Über 20 Akteure aus den Beispielregionen der industriellen Bioökonomie bündeln im bundesweiten Förderprojekt TransBIB ihre Kompetenzen. Ihr Ziel: den Transfer und die Skalierung bioökonomischer Innovationen zu beschleunigen. Das Projekt wird vom BMWK mit 5,6 Mio. Euro gefördert. Auch das Kunststoff-Zentrum SKZ beteiligt sich an dem Projekt.

Das Konzept der Bioökonomie zielt darauf ab, die Abhängigkeit von nicht erneuerbaren Rohstoffen zu verringern und stattdessen auf biologische, erneuerbare Ressourcen sowie biogene Reststoffe zu setzen. Der Ansatz verbindet ökologische Nachhaltigkeit mit wirtschaftlichem Wachstum. Hierbei spielen Innovationen in den Bereichen Biotechnologie, grüne Chemie und nachhaltige Ressourcennutzung eine wichtige Rolle.

Transfer verläuft schleppend
Der Transfer von bioökonomischen Entwicklungen aus den Forschungslaboren in die industrielle Produktion verläuft jedoch nur sehr schleppend. Schon heute stehen in Deutschland vielversprechende bioökonomische Lösungen zur Verfügung, häufig jedoch nicht in der nötigen Anwendungsreife für die industrielle Produktion. Biotechnologische Innovationen, die erfolgreich im Labor entwickelt wurden, müssen erst in einer industrieorientierten Umgebung validiert werden, bevor die Produktion skaliert und eine Marktakzeptanz mit entsprechender Investitionsbereitschaft erzeugt werden kann. Da eine hierfür notwendige Testumgebung bspw. der Bau von Demonstrationsanlagen sehr kostenintensiv und mit technischen sowie regulatorischen Herausforderungen verbunden ist, sprechen Fachleute in dieser Phase des Technologie-Reifemodells vom ‚Valley of Death‘.

Deutschlandweit Bioökonomie-Akteure „bottom-up“ vernetzen
Das TransBIB Transfernetzwerk verknüpft die Beispielregionen der industriellen Bioökonomie und bündelt Expertise in Forschung, Industrie und Politik, um skalierbare Technologien der Bioökonomie „bottom-up“ schneller für die Industrie zugänglich zu machen. TransBIB bildet den nationalen Rahmen zur Beschleunigung der Bioökonomie und fördert aktiv die Zusammenarbeit mit den für Bioökonomie zuständigen Landesministerien unter Einbeziehung des Bioökonomierats der Bundesregierung und der Dialogplattform industrielle Bioökonomie.

Inventur zum “One-Stop-Shop” Bioökonomie
Das Wissen zur Bioökonomie liegt bisher sehr verstreut und fragmentiert vor. TransBIB führt daher eine deutschlandweite Inventur von Industriestandorten und Datenbanken durch, um diese anschließend in einem neuen „One-Stop-Shop“ zu bündeln. Zusätzlich werden von Expertennetzwerken wichtige Bioökonomiethemen aufbereitet und zielgruppenspezifisch kommuniziert.

Vorhersage und Bewertung neuer biobasierter Wertschöpfungsketten
Um die Unabhängigkeit von Erdöl zu erreichen, sind neue biobasierte Wertschöpfungsketten erforderlich. Hierfür wird ein digitales Werkzeug angewendet, um Stoffströme in den Bespielregionen digital zu erfassen, nutzbar zu machen und so neue Wertschöpfungsnetze zu entwickeln. Diese werden dann hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit und Nachhaltigkeit bewertet und den Beispielregion
zur Umsetzung vorgeschlagen.

Einfacher Zugang zu Themen der Regulation und Zertifizierung
Im Rahmen von TransBIB werden ein einfacher Zugang zu regulatorischen Fragen bzw. zur Zertifizierung für Unternehmen bereitgestellt und Vorschläge für deren Vereinfachung erarbeitet. Die Umstellung der Wirtschaft zu biobasierten-zirkulären Systemen erfordert neue Kompetenzen für die Fachkräfte der Industrie. TransBIB entwickelt daher zukunftsorientierte Schulungskonzepte, um einem Fachkräftemangel in Deutschland entgegenzuwirken.

SKZ bietet verschiedene kostenlose Dienstleistungen an
Auch das SKZ ist Partner ist des TransBIB und bietet in diesem Zuge auch verschiedene kostenlose Dienstleistungen kostenlos für interessierte Unternehmen an, darunter beispielsweise De-Risking Berichte. Gemeinsam mit den Unternehmen werden Herausforderungen und Potenziale ermittelt, geeignete Rohstoffe sowie Technologien recherchiert und eine Risikobewertung der unternehmenseigenen Idee durchgeführt.

Workshop zur Bioökonomie am 6. Juni 2024 in Würzurg
Unternehmen, die ihre Produktion oder Materialien auf biobasierte Alternativen umstellen wollen, aber nicht wissen, wie dies gelingen kann, bietet das SKZ am 6. Juni 2024 in Würzburg einen kostenlosen Workshop zu diesem Thema an (Online-Teilnahme möglich). Was bedeuten biogen, biobasiert und bioabbaubar? Der Workshop hilft, diese Begriffe zu verstehen und erfolgreich umzusetzen.

Zum Projekt:
Gefördert wird das Projekt „TransBIB“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen der „Richtlinie zur Förderung der Nutzung und des Baus von Demonstrationsanlagen und von Beispielregionen für die industrielle Bioökonomie“ mit insgesamt über 5.6 Mio €. Projektträger ist die VDI Technologiezentrum GmbH. Die erste Förderperiode läuft 36 Monate von Oktober 2023 bis September 2026. Das TransBIB-Konsortium besteht aus 14 Partnerorganisationen, darunter Hochschulen, Forschungsinstitute, Innovationscluster und Regionalentwicklungsgesellschaften sowie weiteren assoziierten Partnern und Unterauftragnehmern. Die Leitung des Verbundprojekts liegt an der Technischen Universität München bei Dr. Matthias S. Scholz.

Anmeldung und Infos zum Workshop
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Mehr zu den De-Risking-Berichten

Über FSKZ e. V.

Das SKZ ist ein Klimaschutzunternehmen und Mitglied der Zuse-Gemeinschaft. Diese ist ein Verbund unabhängiger, industrienaher Forschungseinrichtungen, die das Ziel verfolgen, die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Industrie, insbesondere des Mittelstandes, durch Innovation und Vernetzung zu verbessern.

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FSKZ e. V.
Friedrich-Bergius-Ring 22
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Scientist | Compoundieren und Extrudieren Würzburg
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