Spätestens mit der COVID-19-Pandemie haben Anwendungen und digitale Dienste massiv an Bedeutung gewonnen. Und die Verbraucher waren den Marken gegenüber dankbar, die es ihnen ermöglichten, mit Freunden und Familie in Kontakt zu bleiben, ihrer Arbeit remote nachzugehen sowie auf Sport-, Unterhaltungs- und Gesundheitsangebote zuzugreifen. Inzwischen hat sich die Situation aber gewandelt und die Verbraucher werfen einen deutlich kritischeren Blick auf die digitalen Dienste, die sie auf ihren Geräten installiert haben. Tommy Ziegler, FSO Leader Sales Engineering bei Cisco AppDynamics, verrät, welche Entwicklungen Anwendungsanbieter daher jetzt nicht ignorieren dürfen.

1. Verbraucher nutzen digitale Dienste bewusster

Wie die der neueste App Attention Index von AppDynamics zeigt, machen sich Verbraucher aller Altersgruppen zunehmend Gedanken darum, wie sie Anwendungen und digitale Dienste verwenden (wollen). Sie wägen den Nutzen und Wert jeder Anwendung ab und überlegen länger, bevor sie eine neue herunterladen und auf ihren Geräten installieren. Hinzu kommt, dass die meisten Menschen heute andere Bedürfnisse und Lebensgewohnheiten haben als noch vor zwei oder drei Jahren. Dementsprechend haben viele der digitalen Dienste, die während der Pandemie noch so wichtig waren, inzwischen deutlich an Relevanz verloren.

Als Reaktion darauf löschen die Verbraucher rigoros Anwendungen, die ihren Bedürfnissen nicht mehr entsprechen. So gibt in der Studie mehr als die Hälfte der deutschen Befragten (55 Prozent) an, dass sie sich von dem Anwendungswirrwarr auf ihren Geräten befreien wollen. Zwei Drittel (65 Prozent) planen außerdem, die Anzahl ihrer installierten und verwendeten Diensten zu begrenzen.

2. Inzwischen zählt nur noch die beste digitale Erfahrung

Mit dieser Entwicklung geht auch einher, dass die Menschen bei der Nutzung von Anwendungen anspruchsvoller und wählerischer geworden sind. Sie haben erlebt, wie großartige digitale Erfahrungen der innovativsten Marken aussehen und verlangen dies nun auch von anderen Unternehmen: Jeder Zweite in Deutschland (47 Prozent) will nur noch die besten Anwendungen und digitalen Dienste nutzen und legt die Messlatte entsprechend hoch.

Dabei zeigt die Studie auch, dass die Erwartungshaltung bei vielen zuletzt gestiegen ist. 49 Prozent sagen, dass ihre Erwartungen an digitale Erlebnisse heute deutlich höher liegen als etwa noch vor zwei Jahren. Anwendungen und digitale Dienste müssen eine Bereicherung für das Leben darstellen, anstatt das Gefühl zu vermitteln, dass man seine Zeit mit ihnen vergeudet.

3. Alternativen zu schlechten Anwendungen sind schnell gefunden

Drei von fünf deutschen Befragten (59 Prozent) zeigen heute weniger Nachsicht bei mangelhaften digitalen Erfahrungen als noch vor einigen Jahren. Und sie fühlen sich infolge nicht nur frustriert und wütend, sondern teilen diese Eindrücke auch mit jedem, der es hören will.

Die Verbraucher belassen es aber nicht dabei: Statt sich mit schlecht funktionierenden Anwendungen abzufinden (wie sie es oft notgedrungen während der Pandemie taten), haben mehr als drei Viertel (77 Prozent) in den vorausgegangen zwölf Monaten aufgehört, Anwendungen zu nutzen oder sie sogar von ihren Geräten gelöscht. Stattdessen suchen – und finden – sie Alternativen. Und dort, wo dies nicht so einfach möglich ist, beispielsweise beim Onlinebanking oder bei Mobilfunkanbietern, kehren sie zu traditionellen Kanälen wie Callcentern, Filialen und Ladengeschäften zurück.

Die Verbraucher-Erwartungen dank Application Observability erfüllen

Diese drei Trends im Verbraucherverhalten sollten Anwendungsanbieter aufhorchen lassen. Die Messlatte für digitale Erlebnisse liegt hoch – und selbst der kleinste Fehler bei der Verfügbarkeit, Performance oder Sicherheit von Anwendungen und digitalen Diensten kann zum Verlust von Kunden, Umsätzen und Ansehen führen. Allerdings ist die Bereitstellung nahtloser und sicherer digitaler Erlebnisse eine große Herausforderung. Aufgrund der Einführung nativer Cloud-Technologien müssen IT-Teams hochkomplexe und verteilte Anwendungslandschaften verwalten. Doch allzu häufig haben sie dabei weder einen vollständigen Einblick in Kubernetes-Umgebungen noch einen klaren Überblick der Anwendungen, die über lokale und Cloud-native Technologien laufen. Infolgedessen ist es ihnen unmöglich, Probleme zu erkennen und zu beheben, bevor sie das Nutzererlebnis negativ beeinflussen.

Deshalb ist Application Observability so wichtig: Sie bietet IT-Teams einen einheitlichen Überblick hybrider Umgebungen, sodass sie Störungen erkennen sowie Ursachen und Abhängigkeiten schnell verstehen können. Durch die Korrelation mit Geschäftsdaten wird es ihnen zusätzlich möglich, Probleme auf Basis potenzieller Auswirkungen auf die Nutzer und das Unternehmen zu priorisieren. So können sie die bestmögliche digitale Erfahrung sicherstellen und das Risiko, dass Verbraucher die Anwendung löschen, minimieren.

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