„ChatGPT hat einen ersten Eindruck vom Potenzial der Künstlichen Intelligenz (KI) vermittelt. Aber das ist nur der Anfang. In Zukunft werden sich die Anwendungsmöglichkeiten drastisch erweitern und neue Formen der Mensch-Maschine-Interaktion ermöglichen“, sagt Max Pillong, Director AI & Data Analytics bei Lufthansa Industry Solutions (LHIND). Die Digitalisierungsexperten des IT-Dienstleisters und Beratungsunternehmens erläutern in fünf KI-Thesen, wie sich unser Berufs- und Alltagsleben ab 2024 grundlegend wandeln wird:
- KI unterstützt und ergänzt Fähigkeiten und Kompetenzen. Sie wird die Menschen in die Lage versetzen, sowohl in der Freizeit als auch im Beruf neue Grenzen zu überschreiten.
- Mit KI-Unterstützung werden neue Produktivitätsschübe erzielt, denn sie ist das ideale Werkzeug, um die riesigen Datenmengen der Digitalisierung sinnvoll auszuwerten.
- KI wird von globalen US-Konzernen in die Unternehmen und Haushalte getrieben. Aber es sind lokale Dienstleister, die für Rechtssicherheit sorgen und die Einführung begleiten.
- KI wird in allen Lebensbereichen Einzug halten. Deshalb darf sie nicht eine Domäne von Experten bleiben, sondern muss gezielt in die Öffentlichkeit getragen werden.
- KI belohnt diejenigen, die den Mut zur Veränderung haben: Ein offener und verantwortungsvoller Umgang mit der Technologie fördert kreative Lösungen und hilft, künftige Herausforderungen zu meistern.
KI ist weder Datenräuber noch Datenschleuder
„Die Zeit des Experimentierens ist vorbei. Sukzessive werden immer mehr Anwendungen freigegeben und eingesetzt“, so Bernhard Kube, Vice President AI & Data Analytics bei LHIND. Dabei zeige sich auch, dass vorschnelle Vorurteile gegenüber der Technologie nicht haltbar seien: „KI ist weder ein Datenräuber noch eine sorglose Datenschleuder. Aber sie sollte mit Bedacht und unter Einhaltung von Sicherheitsrichtlinien eingesetzt werden. Gerade für sensible Unternehmensbereiche eignen sich Anwendungen, die in einem geschlossenen Datenraum arbeiten. Die neue durch den EU-AI-Act beschlossene KI-Regulierung trifft deutsche Unternehmen nicht unvorbereitet. Es gibt viele Bereiche, in denen der Mehrwert von KI schnell, sicher und gesetzeskonform erreicht werden kann.“
Michael Koch, Director AI & Data Analytics bei LHIND, rät davon ab, aus Sicherheitsbedenken oder Angst vor dem Verlust menschlicher Autonomie auf neue KI-Technologien zu verzichten: „In den Unternehmen haben sich riesige Datenmengen angesammelt. Diese bremsen den Menschen im Alltag, weil sie einfach zu groß und zu komplex sind. In Zeiten des Fachkräftemangels reicht der Kollege mit dem Expertenwissen als zentraler Ansprechpartner nicht mehr aus. Wir brauchen diese neuen Werkzeuge, um direkte Antworten zu generieren, anstatt wertvolle Zeit auf die Suche und Quellenrecherche im Dokumentensumpf zu verschwenden. Die aktuelle Suchkultur wird sich dramatisch ändern.“
Die kommenden Jahre werden nach Ansicht von Lars Schwabe, Business Director Digital Strategy & IoT bei LHIND, zunehmend vom digitalen Wandel geprägt sein und die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten, stärker denn je beeinflussen. Der Smart Assistant oder Copilot wird ein Alltagswerkzeug werden: „Es entstehen immer mehr Verknüpfungen zwischen der digitalen und der realen Welt. KI wird in diesem Netz als zentrales Verbindungselement fungieren und verstärkt Routinetätigkeiten übernehmen. Sie wird quasi zum dritten Arm des Menschen heranwachsen. Gerade weil die Technologie unser ständiger Begleiter wird, ist ein umfassender Kompetenzaufbau notwendig. Künftig benötigen wir den digital mündigen Nutzer, der sich mit dem Thema Digitalisierung auseinandersetzt und sich bewusst damit beschäftigt.“
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