Die moderne Logistik erlebt immer wieder Disruptionen der Lieferketten und hat daher viele Herausforderungen zu bewältigen. Echtzeit-Tracking einer Flotte hilft dabei, diesen Störungen effizient und erfolgreich zu begegnen. Denn so wissen Unternehmen stets: Wo befinden sich Fahrer und Ladung? Wie ist der Zustand der Ladung ist? Und kommt sie pünktlich beim Kunden an? Und auch die Wartung der Assets wird nicht vergessen, da die Nutzung jedes einzelnen Fahrzeugs von den Trackern übermittelt wird.

Diese klassische Datennutzung der über Kameras und IoT-Tracker gesammelten Daten bietet allerdings auch wertvolle Informationen für andere Abteilungen. Heinz-Hermann Tiben von Powerfleet erklärt, welche Abteilungen von den Flottendaten profitieren:

Die Distribution: Logistik und Transport

Direkt von den Informationen profitieren die Flottenmanager, Logistikabteilungen und Fahrer. So lassen sich etwa die gesammelten Daten nutzen, um optimale Routen für die Lieferungen zu planen und so Zeit sowie Treibstoff- oder Stromkosten zu sparen. Gerade bei längeren Strecken lassen sich Pausenzeiten sowie Tank- und Lademöglichkeiten entlang der Strecke besser einbinden. Außerdem können Flottenmanager in Echtzeit besser auf Stauinformationen reagieren und die Routen umorganisieren. Gleichzeitig überwachen sie die Fahrzeuge und deren Ladung entlang der gesamten Lieferkette. Bei einer Integration von Touren- & Routenoptimierungssoftware kann das sogar per API/EDI/X-Server automatisiert erfolgen, oder dem Flottenmanager als Vorschlag präsentiert werden. 

Doch auch die Lagerverwaltung profitiert von den Flotteninformationen. Die Daten lassen sich beispielsweise zur Verbesserung der Bestandsverwaltung in der gesamten Lieferkette verwenden. So ist immer bekannt, welche Waren sich noch im Lager und welche sich im Transit befindet. Ebenso lässt sich der Status von Nachbestellungen überprüfen. Das verhindert Engpässe und hilft dabei, überschüssige Bestände umzuverteilen oder abzubauen. 

Die Sozialen: Personalabteilung

Die Daten lassen sich ebenfalls dazu verwenden, die Arbeitszeiten zu optimieren. Vor allem Trucker sind oft stundenlang auf der Straße unterwegs. Mithilfe der gesammelten Informationen kann die HR-Abteilung überwachen, ob die maximalen Arbeits- und vorgeschriebenen Ruhezeiten eingehalten werden. Das minimiert das Unfallrisiko. Außerdem geben die Daten Aufschluss über die Fahrerleistung und ob Schulungsbedarf im Bereich der Verkehrssicherheit besteht. Erhöhen sich Fahrgeschwindigkeit und Unfallverwicklungen bei einem Fahrer – sowohl im Lager wie auf der Straße – lassen sich gezielt Fortbildungen veranlassen. Je nach Intensität, Datentiefe und Nutzung der Daten kann eine solche Unterweisung auch präventiv angesetzt werden. Der beste Unfall ist ein vermiedener Unfall!

Die Verkäufer: Vertrieb und Kundendienst

Durch Echtzeit-Tracking können Service-Mitarbeiter punktgenau über den Status der Lieferungen informieren und ein genaues Lieferzeitfenster mitteilen. Das steigert die Kundenzufriedenheit und -bindung enorm. Zudem lässt sich der Materialfluss effizienter gestalten, wenn die Mitarbeiter in der Warenannahme vorbereitet sind und den Status einer Lieferung kennen. Flottenmanager können beispielsweise die Routen an die bevorzugten Lieferzeiten anpassen, wenn sich die Abteilungen kontinuierlich austauschen.

Die Controller: Finanz- und Rechtsabteilung

Geht es um Daten und Fakten, sind auch die Finanz- und Rechtsabteilung nicht weit. Denn die gesammelten Informationen geben Aufschluss darüber, wie viel Budget in die Anschaffung neuer Fahrzeuge, Treibstoff und Wartung fließen. Anhand der historischen Daten lassen sich die Budgets langfristig für die Flottenaktivitäten planen und Einsparpotenziale erkennen.

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Unfall- und Fahreranalyse. Die Daten geben beispielsweise Aufschluss darüber, ob die Fahrer Verkehrsregeln und unternehmensrelevante Sicherheitsvorschriften einhalten. Auch in Unfallsituationen dienen sie der Rekonstruktion, um für die Versicherung die Ursachen zu ermitteln. Gegebenenfalls können sie sogar Prämien und Vertragskonditionen mit dem Versicherer verbessern. So lassen sich Konditionen neu verhandeln, wenn die Fahrer stets sicher unterwegs sind und Unfälle vermeiden.

Ebenso lässt sich mit diesen Daten der ökologische Fußabdruck der Flotte quantifizieren. So können Unternehmen effizientere Maßnahmen finden, um die Emissionen und den Ressourcenverbrauch zu reduzieren. Das ist besonders interessant, wenn es an die Geschäftsberichterstellung geht. Denn hier nehmen die Nachhaltigkeitsziele mit der neuen EU-Richtlinie einen zunehmend relevanten Part ein.

Die Kommunikatoren: Marketing und Presse

Auch Marketing- und Presseabteilung können von den Daten profitieren. Sie erhalten dadurch Einsicht in Markttrends der Branche und Kundenpräferenzen, die sich gezielt für neue Kampagnen einsetzen lassen. Sie können die Informationen beispielsweise für einen internen Report zur Kundenzufriedenheit oder zur allgemeinen Fahrerbilanz und damit der Produktivität aufbereiten, diese mit Grafiken über Social Media verbreiten und mit zielgruppenspezifischen Kampagnen die Lead-Generierung für den Vertrieb unterstützen. Zufriedene Fahrer in einer sicheren Arbeitsumgebung sind ein Aushängeschild und machen das Unternehmen für neue, weitere Fahrer interessant und helfen den Unternehmen, dem akuten Fahrer- und Nachwuchsmangel entgegenzutreten.

Fazit

Verschiedene Abteilungen können von den Informationen aus Logistikflottendaten profitieren, da sie Einblicke in die Bewegungen der Ladung und Leistung der Fahrer erhalten. Die tatsächlichen Einsatzszenarien variieren je nach Branche und Unternehmenszielen. Aber Logistikflottendaten können in vielen Abteilungen dazu beitragen, die Kundenzufriedenheit zu verbessern, effizienter und gleichzeitig mit geringeren Ausgaben zu arbeiten. Die Menge an bereitgestellten Daten und die in der Folge verschiedenen Blickwinkel der Abteilungen lassen aus eben Daten (relevante) Informationen werden. Hier wird ein Return on Investment (ROI) erzielt, im Gegensatz zu einer reinen Datenhaltung von „Big Data“.

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