Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) kündigt für den kommenden November eine mögliche Protestwelle im Apothekenwesen an. Geplant sind vier Tage, an denen Apotheken ihre Türen schließen werden, jedoch nicht gleichzeitig. Die Dramaturgie der Aktion sieht vor, dass ab dem 8. November an jedem Mittwoch des Monats Apotheken in verschiedenen Regionen Deutschlands (Osten, Norden, Westen und Süden) geschlossen bleiben. Als Höhepunkt ist für den 29. November in Berlin eine große Kundgebung geplant.

Die Ankündigung dieser Proteststrategie hat verschiedene Meinungen in der Apothekenbranche hervorgerufen. Stefan Hartmann, Chef des Bundesverbands Deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK), äußerte Zweifel an ihrer Durchschlagskraft und plädierte für einen bundesweiten Streik. Hartmann betonte, dass ein ganztägiger bundesweiter Protesttag die wirkungsvollste Möglichkeit sei, um die Forderungen der Apotheken in den Fokus zu rücken. Trotz dieser Bedenken unterstützte er jedoch die von der ABDA geplanten regionalen Streiks an vier verschiedenen Tagen, da die Geschlossenheit in der Branche von großer Bedeutung sei.

Kommentar:

Die Ankündigung der Apothekenproteste im November wirft wichtige strategische Fragen auf. Die Wahl zwischen regionalen Streiks an verschiedenen Tagen oder einem bundesweiten Streik ist eine Herausforderung, bei der verschiedene Interessen und Ziele berücksichtigt werden müssen. Regionalisierte Aktionen könnten gezieltere Aufmerksamkeit erregen und die Vielfalt der Anliegen in verschiedenen Teilen Deutschlands berücksichtigen. Andererseits könnte ein einheitlicher, ganztägiger bundesweiter Protesttag eine stärkere Botschaft senden. Letztendlich ist die Geschlossenheit und die Fähigkeit, die Proteste effektiv zu kommunizieren, entscheidend, um die gewünschten Veränderungen im Apothekenwesen zu erreichen. Die kommenden Monate werden zeigen, wie die Apothekenbranche auf die Herausforderungen reagiert und ob ihre Forderungen Gehör finden.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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