Das internationale Ilme-nauer Wissenschaftliche Kolloquium (IWK) an der Technischen Universität Ilmenau ist heute (04.09.2023) mit einer großen Bandbreite an ingenieurwissenschaftli-chen Themen der Zu-kunft gestartet. Unter dem Motto „Enginee-ring for a changing World“ suchen 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 17 Ländern fünf Tage lang technische und technologische Antworten auf eine sich rasant verändernde Welt – angesichts des steigenden Verbrauchs von Energie und des Klimawandels vor allem auf Fragen der Effizienz und der Kreislaufwirtschaft. So stellt das IWK eine Entwicklung in der Industrie vor, die die Produktion revolutionieren könnte: „Productive Teaming“.

Forscher der TU Chemnitz, der TU Ilmenau und der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg – zusammengeschlossen im CHIM-Netzwerk – denken die Produktion in der Industrie vollkommen neu: War seit der Industriellen Revolution im 18./19. Jahrhundert der Mensch der Handelnde, der die Maschinen ans Laufen gebracht und immer alle Probleme gelöst hat, wird mit Productive Teaming die Maschine ins Team geholt. Dabei kommt der Mensch/Maschine-Interaktion, die schon seit der Industrie 4.0 im Zentrum der Fertigung steht, überragende Bedeutung zu: Menschen und Maschinen werden im Produktionsprozess mit Hilfe von Künstli-cher Intelligenz so aufeinander eingestellt und ihre Handlungen aufeinander ab-gestimmt, dass Aufgaben und Probleme so effizient wie niemals zuvor gelöst werden.

Intelligente Maschinen lernen nicht nur zu lernen, sondern auch empathisch in den Produktionsprozess einzugreifen. Wie ein menschlicher Vorarbeiter erkennt, dass der Arbeiter überlastet oder seelisch überfordert ist und ihm Unterstützung zur Seite stellt oder ihn aus dem Fertigungsprozess ganz herausnimmt, so werden es – so die Vision von Productive Teaming – in Zukunft auch Maschinen tun. Mit Productive Teaming greifen künftig nicht nur mechanische Zahnräder im Produk-tionsprozess ineinander, sondern Künstliche Intelligenz, Software und Sensorik – und der Mensch. Das CHIM-Netzwerk hat sich mit dem Productive-Teaming-Kon-zept am Exzellenz-Cluster-Wettbewerb im Rahmen der Exzellenz-Strategie des Bundes und der Länder beworben. Durch diese Initiative wird es möglich sein, die Zukunft mit menschzentrierten Systemen zu gestalten.

1956 erstmals veranstaltet, ist das IWK die ingenieurwissenschaftliche Konferenz mit der längsten Geschichte in Europa. Die Bandbreite der in diesem Jahr behan-delten ingenieurwissenschaftlichen Themen reicht von Feinwerktechnik und Messtechnik, Digitalisierung und Industrie 4.0 über Mechanik, Mechatronik, Bio-mechatronik bis hin zu nachgiebigen Systemen, der Entwicklung technischer Sys-teme und innovativen metallischen Werkstoffe – allesamt Kompetenzfelder der TU Ilmenau.

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