„Die Transformation wichtiger Industriezweige hängt von einer hinreichenden Verfügbarkeit von Wasserstoff ab“, so Christian Seyfert, Hauptgeschäftsführer des VIK: „Viele Unternehmen warten derzeit auf klare Signale, die Ihnen Planungssicherheit geben, um ihre anstehenden Investitionsentscheidungen zu treffen. Das Update der Nationalen Wasserstoffstrategie ist endlich ein erstes Signal.“
Jetzt müssen die Genehmigung der IPCEI (Important Projects of Common European Interest) und die Freigabe der dazugehörigen Gelder und Förderprogramme zügig erfolgen. Zudem müssen die Ausschreibungen für Elektrolyse auf See und an Land aus Sicht des Verbandes so gestaltet werden, dass die angestrebten 10 GW inländischer Elektrolyseleistung bis 2030 auch wirklich umgesetzt und erreicht werden.
Der VIK bedauert, dass beim Thema Import von Wasserstoff, trotz der Verzögerung bei der Nationalen Wasserstoffstrategie, nicht genügend Tempo aufgenommen wurde. „Die Mengen an Wasserstoff, die wir hierzulande produzieren werden, reichen absehbar nicht zur Eigenversorgung – wir sind auf massive Importe angewiesen“, so Christian Seyfert. Es müssen gezielt Partnerschaften und Infrastrukturen aufgebaut werden, um einseitige Abhängigkeiten zu vermeiden.
Zur Sicherung der Versorgung könnte die Bundesregierung den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft zusätzlich erleichtern, wenn sie die Option offenließe, dass zumindest die bestehenden Dampfreformierungsanlagen das CO2 abscheiden und danach verwenden oder geologisch speichern. Dabei könnten 65% der CO2-Emissionen eingespart werden und die zusätzlichen Wasserstoffmengen für neue Anwendungen bereitgestellt werden. Diese Anlagen könnten dann zum Ende ihrer Lebenszeit gegen 2045 mit grünem Wasserstoff ersetzt werden. Die Wirtschaftlichkeit entscheide am Ende, ob Unternehmen diesen Weg dann auch gehen.
Bei dem Stichwort Wirtschaftlichkeit sieht der VIK zudem weiteren Gesprächsbedarf. In der nationalen Wasserstoffstrategie wird angenommen, dass Elektrolyseure ausschließlich in Zeiten überschüssigen grünen Stroms laufen. Darunter leidet die Wirtschaftlichkeit von Elektrolyseuren erheblich und ist auch ein Problem für Unternehmen, die sich eine Eigenversorgung mit Wasserstoff aufbauen wollen, weil ihre Werke abseits der großen Cluster erst spät an das Wasserstoffnetz angeschlossen würden. Diese Unternehmen sorgen sich um ihre zukünftige Versorgungssicherheit.
„Letztlich benötigen wir alle Hebel, um die Transformation der Wirtschaft in der geforderten Zeitspanne zum Gelingen zu führen und unseren Wohlstand zu erhalten“, betont Christian Seyfert.
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