Der globale Datenumsatz steigt kontinuierlich an. Auch der Einsatz und die zunehmende Popularität künstlicher Intelligenz trägt dazu bei, dass immer mehr Daten generiert und genutzt werden. Die Verarbeitung dieser Daten erfordert in der Regel eine erhebliche Rechenleistung, die von leistungsstarken Servern in den Rechenzentren bereitgestellt wird. Die Kühlung der Server durch Kälte- und Lüftungsanlagen erzeugt wiederum große Mengen an Abwärme, die bisher oftmals ungenutzt verpuffen. Wie die in Rechenzentren entstehende Abwärme abgeführt und sinnvoll weitergenutzt werden kann, zeigt nun die Best-Practice-Übersicht von Bytes2Heat. 
 
Bei der Best-Practice-Übersicht handelt es sich um eine Zusammenstellung bewährter Methoden, Ansätze und Techniken zur Abwärmenutzung aus Rechenzentren. Anhand von 99 konkreten Beispielfällen findet man nützliche Hinweise und Erfahrungswerte, sowie Inspiration zur Umsetzung eigener Abwärmeprojekte. Voreiterinnen und Vorreiter der Energiewende zeigen damit, wie die Nutzung der Abwärme von Rechenzentren einen maßgeblichen Beitrag zur Wärmewende leisten kann. Denn als klimafreundliche Energiequelle ist die Abwärme eine naheliegende Option zur Dekarbonisierung verschiedener Bereiche.  
 
Von der Algenzucht bis zur Zentralheizung gibt es vielfältige Nutzungsmöglichkeiten.   
 
In der Landwirtschaft findet die Nutzung von Abwärme etwa beim Anbau von Tomaten Anwendung. In einem auf Künstliche Intelligenz spezialisierten Rechenzentrum in Kanada beispielsweise soll die entstandene Abwärme in Gewächshäuser eingespeist werden. Mithilfe der 98 MW dieser Wärmequelle könnten in den ansässigen Gewächshäusern bis zu 2.880 Tonnen Himbeeren und 83.200 Tonnen Tomaten produziert werden.   
 
In der Fischzucht (z.B. von Aalen, Forellen, Hummer) kommt Abwärme ebenfalls zum Einsatz. Hier wird das durch die Kühlung der Server erwärmte Wasser direkt in die Fischzuchtanlage geleitet und sorgt dort für die von den Tieren bevorzugte Wassertemperatur.   

In der industriellen Herstellung von Käse wiederum wird die Abwärme verwendet, um Milch und Wasser zu erhitzen. Die Wiederverwendung von Abwärme als Prozesswärme für Pasteurisierung stellt dabei nur einen der möglichen Anwendungsfälle im Industriebereich dar, auch die Holztrocknung und Trockenfrüchteherstellung sind bekannte Best Practices.  

Auch für den Gebäudebereich könnte die Abwärmenutzung zur notwendigen Klimaneutralität des gesamten Sektors beitragen, etwa durch das Heizen von Wohnraum, aber auch von Schwimmbädern oder Turnhallen.   
   
Mit dem jüngsten Kabinettsbeschluss zum Energieeffizienzgesetz Mitte April, in dem die Abwärmenutzung neuer Rechenzentren geregelt werde, sei laut Bytes2Heat-Projektleiterin Mira Weber nun ein „Möglichkeitsfenster geschaffen“, um die Abwärmenutzung von Rechenzentren in der Breite zu integrieren. Im Energieeffizienzgesetz werden neue Rechenzentren künftig veranlasst, abhängig von dem Zeitpunkt ihrer Betriebsaufnahme, 10 bis 20 Prozent ihrer verwendeten Energie wiederzuverwenden.   
 
Der Zeitpunkt, die Abwärmenutzung gezielt anzugehen und dabei von inspirierenden Beispiel-Projekten zu lernen, könnte besser nicht sein.  
    
Termin mit Bildgelegenheit  

Am 09.05.2023 haben Sie die Möglichkeit eines der Best-Practice-Beispiele aus der Nähe zu betrachten und mitzuerleben: Das Eurotheum, ein 110 Meter hohes Hochhaus in Frankfurt, das mit Abwärme beheizt wird.

Das Rechenzentrum der Firma Cloud&Heat, eines der zahlreichen, in Frankfurt ansässigen Rechenzentren, stellt die Abwärme in Form von Raumwärme für die ansässigen Büro- und Konferenzräume, Hotellerie und Gastronomie (Hotel Melía, Hotelbar 22nd Lounge & Bar und Bistro im Foyer), sowie für die Warmwasseraufbereitung zur Verfügung und reduziert auch damit seinen Kühlenergiebedarf.  
 
Wann? 09.05.2023, 9.30 Uhr  
Wo?  Cloud&Heat Technologies GmbH, Neue Mainzer Straße 66-68, 60311 Frankfurt am Main  
   
Bei Interesse an der Teilnahme des Besichtigungstermins wenden Sie sich gerne an Mira Weber, Projektmanagerin von Bytes2Heat.

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