Luftfahrtunternehmen setzen auf vielfältige Strategien, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Hierzu gehört beispielsweise die Senkung der CO2-Emissionen durch technische Innovationen und Optimierung der Prozesse am Boden und in der Luft. Bis 2050 soll neutrales Fliegen durch neue Flugkonzepte sowie alternative Kraftstoffe und Antriebe ermöglicht werden. Darüber hinaus investieren die Unternehmen in globale Klimaschutzprojekte, die den Anstieg der CO2-Emissionen kompensieren. Der Fokus der Flughafenbetreiber liegt dabei naturgemäß auf den Emissionen in ihrem direkten Verantwortungsbereich.
„Die Pandemie hat Fraport sowohl wirtschaftlich als auch operativ vor große Herausforderungen gestellt. Doch dank der guten Vorarbeit unseres Teams konnten wir fast unbeirrt mit unserem Engagement für den Klima- und Umweltschutz sowie der Umsetzung der Maßnahmen fortfahren. Nachhaltiges Wirtschaften umfasst jedoch mehr als nur die ökologische Perspektive. Nachhaltigkeit bedeutet für Fraport Zukunftsfähigkeit. Das Thema hat vielfältige Facetten und spielt beispielsweise auch für die Kundenzufriedenheit, unsere Arbeitgeberattraktivität und Funktion als regionaler Wirtschaftsfaktor eine immer wichtigere Rolle“, betonte Dr. Jonas Kaesler, Referent Nachhaltigkeitsmanagement bei der Fraport AG, beim aircargo club deutschland.
Schon 1999 hat Fraport den Energieverbrauch am Flughafen Frankfurt als einen wesentlichen Umweltaspekt erkannt und im Umweltprogramm mit Zielen versehen. Die Klimaschutzziele wurden mit den Jahren vorangetrieben, sodass heute alle Konzern-Gesellschaften dazu verpflichtet sind, nachhaltig, schonend und vorsorgend mit natürlichen Ressourcen und der Umwelt umzugehen sowie die Umweltleistungen kontinuierlich zu verbessern. Vergangenes Jahr verursachte der Frankfurter Flughafen insgesamt etwa 116.000 Tonnen CO2. Im Jahr 2030 will die Betreibergesellschaft diesen Wert an ihrem Heimatstandort auf 50.000 senken – eine Minderung von über 56 Prozent in weniger als sieben Jahren. Noch bis vor kurzem lag dieser Zielwert bei 75.000. Nun die Forcierung.
Auch die Inbetriebnahme des Terminals 3 und der zugehörigen Infrastruktur wurde in das Reduktionsziel eingerechnet. Es entspricht der Zielsetzung des angepassten Klimaschutzgesetzes 2045 der Bundesregierung nicht nur, sondern geht darüber hinaus. „Wir beschränken uns nicht auf die Erfüllung gesetzlicher Berichtspflichten und branchenkonforme CO2-Einsparungen. Um aktuelle Herausforderungen zu meistern, ist eine gesamthafte, stufenweise Nachhaltigkeitsstrategie notwendig. Dazu gehören die proaktive Gestaltung eines nachhaltigen Konzernauftritts, die Einbindung Dritter in die CO2-Einsparung, der Aufbau von innovativen und digitalen Thinktanks und natürlich die stringente Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen“, so Jonas Kaesler. Bis zum Jahr 2045 will der Fraport-Konzern nicht nur an seinem Heimatstandort FRA, sondern auch weltweit an allen vollkonsolidierten Flugbetriebsstandorten CO2-frei (Scope 1&2) werden – und das ohne Kompensation der Emissionen.
Im Rahmen des in diesem Jahr vorgestellten „Masterplan Dekarbonisierung“ 2045 setzt Fraport laut dem Referenten für Nachhaltigkeitsmanagement vor allem in drei Bereichen an: energetische Optimierung und Sanierung bestehender Gebäude, schrittweise Umstellung der Fuhrparks auf alternative Antriebe sowie die Umstellung der Beleuchtung auf Roll- und Vorfeld, in Terminals und in Parkhäusern. Speziell in Frankfurt ist ein Kernstück der Dekarbonisierung der künftige Strom-Mix für den Airport. Ab 2026 sollen etwa 85 Prozent des Strombedarfs mit Windstrom aus der Nordsee abgedeckt werden. Zum anderen werden großflächige Photovoltaik-Anlagen auf dem Flughafengelände installiert, die einen weiteren relevanten Anteil der benötigten Energie liefern.
„Die Luftfahrtbranche hat die Verantwortung, ihren Beitrag zum Schutz unseres Weltklimas zu leisten und dabei deutlich schneller zu agieren als in den vergangenen Jahren“, sagte Ingo Richter, Vizepräsident des aircargo club deutschland. „Daher begrüßen wir grundsätzlich jede politische Initiative, die dieses Ziel unterstützt. Allerdings darf dies nicht zu Wettbewerbsverzerrungen führen. Denn wird das Fliegen nur in Deutschland teurer, weichen Fluggäste auf andere Routen aus, sodass auch die Klimaschutzziele nicht erreicht werden können.“
Der aircargo club deutschland (acd) wurde 1963 als branchenbezogene Interessens- und Diskussionsplattform zur Förderung des Luftfrachtverkehrs gegründet. Die rund 250 Mitglieder sind leitende Unternehmensvertreter der Luftfrachtbranche mit deutschlandweiter oder internationaler Verantwortung. Sie repräsentieren eine Wachstumsbranche, die Menschen, Länder und Industrien verbindet und den freien Welthandel ermöglicht.
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