Den ersten Radweg mit Photovoltaik-Überdachung in Deutschland hat die Stadt Freiburg in Kooperation mit badenovaWÄRMEPLUS gebaut: 300 Meter lang, 280 MWh pro Jahr. Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Freiburg und badenova eröffneten feierlich am 27. April 2023 das Pilot-Projekt.

Über 900 Solarmodule überziehen den Radweg an der Messe Freiburg: Nach aktuellem Stand ist es der Erste dieser Art in Deutschland beziehungsweise Europas überhaupt. Das Vorhaben der drei Projektpartner Stadt Freiburg, badenova und Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE belegt, dass erneuerbare Energieerzeugung auch im dicht besiedelten, urbanen Raum umsetzbar ist.

Bei seiner Begrüßung betonte Oberbürgermeister Martin Horn die Wichtigkeit und Strahlkraft des Pilot-Projekts, das nicht nur in Freiburg auf Interesse gestoßen ist und fügte hinzu: „Freiburg braucht solche kreativen Lösungen und Leuchtturmprojekte, damit wir die Klimaziele erreichen.“

badenova-Vorstand Heinz-Werner Hölscher bekräftigte die Wichtigkeit von Photovoltaik für die Energiewende – und den Ansporn für badenova: „Gemeinsam mit der Stadt Freiburg und dem Fraunhofer ISE haben wir ein Vorbild geschaffen. Nun müssen wir weitere Flächen im urbanen Raum, sei es auf Dachflächen, auf Verkehrsflächen oder Freiflächen, erschließen. Unser Ziel dabei: gemeinsam mit der Windkraft unsere Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien um den Faktor 10 zu steigern.“

Klaus Preiser, Geschäftsführer der badenovaWÄRMEPLUS, freute sich über die Einweihung: „Wir müssen Photovoltaik neu denken, damit wir weitere Projekte dieser Art in das Stadtbild integrieren können. Dieses Pilot-Projekt zeigt, wie urbane Räume doppelt nutzbar sind: Radfahrende können den Weg sicher passieren und gleichzeitig wird Strom erzeugt.“  

Damit das gelingen kann, entwickelte das Freiburger Unternehmen ClickCon für das Pilot-Projekt ein Standard-Tragesystem, das zu geringeren Kosten auf andere Standorte angewendet und das Pilot-Projekt damit multipliziert werden kann. „Wir wollen nicht nur mit Innovationen Zeichen setzen – auch mit Nachhaltigkeit“, führte Klaus Preiser weiter aus. „So stammen die Module z.B. von der deutschen Firma Solarwatt aus Dresden.“

Die letzte Bauphase des Projekts ist bis dato noch nicht abgeschlossen: Zur Einweihung des Radwegs stand zwar die Konstruktion und das Lichtband leuchtete, aber Strom floss noch nicht. badenovaWÄRMEPLUS verbindet in den nächsten Wochen den Solar-Radweg mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, die den Ökostrom für ihre Labore nutzen. „Wir nutzen nicht nur den Solarstrom der Radweg-Überdachung“, freute sich Frau Dr. Karolina Baltins, Leiterin Gruppe „PV Kraftwerke“, „sondern wir greifen die gesammelten Erkenntnisse aus dem Pilot-Projekt auf und lassen sie in unsere Forschung mit einfließen, um die vielseitige Fragenstellungen für PV im urbanen Raum zu beantworten. “

Einzigartig soll das Projekt nicht bleiben, vielmehr dient es als Vorreiter für kreative und nützliche Ideen, als Anstoß für weitere Umsetzungen für die Energiewende – auch über Freiburg hinaus.

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