Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat ihr diesjähriges Monitoring zum Hochlauf alternativer Antriebe im deutschen Pkw-Markt veröffentlicht. Demnach gingen die gesamten Pkw-Neuzulassungszahlen in den ersten drei Quartalen 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum von über 2 Millionen auf weniger als 1,9 Millionen Pkw zurück. Damit setzt sich der mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie eingeläutete Zulassungsrückgang weiter fort. 

Ein Trend, der sich ebenfalls verfestigt hat, ist der zunehmende Absatz alternativer Antriebe.Sie haben einen Rekordanteil an den Neuzulassungen von insgesamt mehr als 45 Prozent. Zu den alternativen Antrieben zählen batterieelektrische Autos (BEVs), Brennstoffzellenfahrzeuge (FCEVs), Gasantriebe (CNG, LPNG), Plug-In-Hybride (PHEVs) sowie Mild- und Vollhybride. Den Großteil der alternativen Neuzulassungen machen dabei mit rund 40 Prozent die Mild- und Vollhybride aus. Zwei Antriebsarten, die zwar über unterstützende E-Motoren verfügen, gegenüber Verbrennern allerdings nur sehr geringe Emissionseinsparungen aufweisen (Mildhybride 1 Prozent, Vollhybride 10 Prozent). Ihr Beitrag bei der Erreichung der Energie- und Klimaziele ist daher nur gering. Brennstoffzellen- und Erdgas-Fahrzeuge fristen mit einem Anteil an den Neuzulassungen weit unter der Ein-Prozent-Marke weiterhin ein Nischendasein. Ganz anders sieht es dagegen bei den Vollstromern aus. Sie konnten ihren Zulassungsanteil um 2,9 Prozentpunkte auf einen Wert von 14,6 Prozent aller Pkw-Neuzulassungen steigern.

Kristina Haverkamp, Geschäftsführerin der dena: „Um bei den Energie- und Klimazielen im Verkehrssektor auf Kurs zu kommen, braucht es mehr Planbarkeit bei den Förderungen, einen Fokus auf emissionsfreie Fahrzeuge und besondere Anreize für energieeffiziente und leichtere Fahrzeuge – beispielsweise bei der Kfz-Steuer.“ So ist auffällig, dass das Gros der BEV-Absätze in der verbrauchsintensiveren Fahrzeugklasse der SUVs anfällt. Im bisherigen Jahresverlauf haben sie über 42 Prozent aller vollelektrischen Neuzulassungen ausgemacht. Ein Trend, der sich bei alternativen Antriebsarten auch insgesamt zeigt. Im Schnitt war fast jeder dritte neu zugelassene alternative Pkw im Jahr 2022 (Q1 bis Q3) ein SUV. „Wichtig ist jetzt, dass die Bundesregierung die Maßnahmen aus dem Masterplan Ladeinfrastrukturausbau schnell umsetzt. Verkehrswende bedeutet aber auch Verkehrsvermeidung und -verlagerung. Das 9-Euro-Ticket hat breite Bevölkerungsschichten für den ÖPNV mobilisiert. Es ist bedauerlich, dass der Starttermin für die Nachfolgeregelung, das 49-Euro-Ticket, immer noch unklar ist“, betont Haverkamp.

Die dena begleitet die Verkehrswende unter anderem durch die vom BMWK finanzierte Online-Plattform „alternativ-mobil.info“, auf der sich Verbraucherinnern und Verbraucher über innovative Mobilitätskonzepte und alternative Kraftstoffe und Antriebe informieren können.

Vorteil Tempo: Kampagne für schnellere Transformation

Die gegenwärtige Versorgungskrise macht deutlich, wie wichtig die Energiewende auch aus sicherheitspolitischen Gründen ist. Neben der langfristigen Aufgabe Klimaneutralität muss Deutschland akut seine Energiesicherheit stärken. Der Vorteil: Beide Ziele lassen sich durch eine schnelle Abkehr von fossilen Energieträgern erreichen. Deutschland kann den erhöhten Handlungsdruck nutzen, um die Transformation zu beschleunigen. Die entscheidenden Stellschrauben, wirksame Maßnahmen sowie passgenaue dena-Projekte und Publikationen sind jetzt unter www.dena.de/vorteiltempo abrufbar.

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