Zum Start des 22. Fachkongresses für Holzenergie hebt Bernd Heinrich, Vorstand im Fachverband Holzenergie (FVH) im Bundesverband Bioenergie e.V. in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung der Holzenergie hervor: „Holz ist unsere größte heimische erneuerbare Energiequelle und gerade mit Blick auf eine von fossilen Energieimporten unabhängige Wärmeversorgung unverzichtbar. Nicht nur der Klimaschutz, sondern auch die Souveränität Deutschlands erfordern es, dass wir uns dringend von fossilen Energieträgern lösen und alle nachhaltig zur Verfügung stehenden Optionen nutzen. Jede energetisch genutzte Tonne Holz – sei es Altholz, Waldrestholz oder Reste aus der Holzindustrie – schützt das Klima und sorgt für ein Stück Energieunabhängigkeit.“

Heinrich weist zum Start des Kongresses auf die aktuellen Herausforderungen der Branche hin und kritisiert eine mangelnde Unterstützung durch die Politik: „Die Liste der politischen Baustellen für die Holzenergiebranche ist lang und reicht von geplanten Einschränkungen der Waldnutzung, kaum zu erfüllenden Anforderungen in Förderprogrammen bis hin zur geplanten Abschöpfung bei Stromerlösen – um nur einige Themen zu nennen. Wir beobachten mit zunehmendem Unverständnis, dass inmitten der größten Energiekrise die Politik der modernen Holzenergie vielfach Steine in den Weg legt, anstatt diese freizuschaufeln. Die Holzenergiebranche steht bereit, ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Energie- und Wärmewende zu leisten, wenn die Politik sie denn lässt.“ Er verweist darauf, dass die Bundesregierung eine knappe Verdreifachung des Anteils erneuerbarer Wärme von aktuell 16,5 % auf 50% in 2030 anstrebt, wozu massive Umrüstungen auf erneuerbare Energien in Privathaushalten, Gewerbe und Industrie oder bei Wärmenetzen gehören.

Der FVH-Vorstand betont, dass die Nachhaltigkeit der Holzenergie durch umfangreiches Fachrecht gesichert sei. „Wir nutzen in Deutschland weniger Holz, als jedes Jahr im Wald nachwächst und nutzen die Holzsortimente energetisch, für die es keine sinnvolle stoffliche Verwertungsmöglichkeit gibt, wie z.B. Althölzer. Umfangreiche rechtliche Regelungen stellen die Nachhaltigkeit – und damit auch die Klimaneutralität – der Holzenergie sicher. Uns besorgt, dass Teile der Politik dies offensichtlich ignorieren und die heimischen Ressourcennutzung aufgrund falscher Annahmen einschränken möchten.“ Heinrich verweist darauf, dass erst vor knapp zwei Wochen rund 550 Wissenschaftler in einem Schreiben an die Spitzen der EU klargestellt haben, dass in der Forstwirtschaft stofflich nicht verwertbare Holzsortimente anfallen und die nachhaltige energetische Nutzung klimaneutral sei. Dies sei wichtiger Rückenwind für die Branche und eine faktenbasierte Energie- und Forstpolitik, so der FVH-Vorstand.

Hintergrund:

Nach zwei Jahren im digitalen Format findet der Fachkongress für Holzenergie vom 8. bis 9. November 2022 als Präsenzveranstaltung im Congress Centrum Würzburg statt. Unter dem Motto „Versorgungssicher, klimaschonend, innovativ – nachhaltige Holzenergie“ begrüßt der Fachverband Holzenergie im BBE gemeinsam mit dem Co-Veranstalter, der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR), 250 Teilnehmer. In 12 Fachforen präsentieren und diskutieren mehr als 60 Experten aus der Wissenschaft, Politik und Praxis aktuelle Themen rund um die moderne Holzenergie.

Weitere Informationen zum Programm sowie Möglichkeiten für kurzfristige Tagesanmeldungen gibt es unter www.fachkongress-holzenergie.de.

Über Bundesverband Bioenergie e.V. (BBE)

Der Bundesverband BioEnergie e.V. (BBE) ist der Dachverband des bundesdeutschen Bioenergiemarktes. Er wurde 1998 gegründet, um der Vielfalt des Bioenergiemarktes mit all seinen Erscheinungsformen und Technologielinien im Strom-, Wärme- und Verkehrssektor gerecht zu werden. Im BBE sind die Marktakteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette des biogenen Strom-, Wärme- und Kraftstoffmarktes organisiert: vom Biomasseanbau und ihrer Bereitstellung über den Maschinen- und Anlagenbau bis hin zu der Planung und dem Betrieb von Bioenergieanlagen in den unterschiedlichen Sektoren. Forschungseinrichtungen und Universitäten ergänzen das Kompetenzfeld des Netzwerkes und tragen zu einem kontinuierlichen Know-how Transfer bei.

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