Steinschlagprüfungen sind vor allem für die Automobilbranche ein wichtiges standardisiertes Verfahren der Materialprüfung und Bauteilprüfung. Neben vielen herstellerspezifischen Normen ist vor allem die Multischlagprüfung nach DIN EN ISO 20567-1 von Bedeutung. Der Steinschlagtest nach dieser Norm dient der Bestimmung der Steinschlagfestigkeit. Dabei wird die Beständigkeit von Einzel- oder Mehrfachbeschichtungen gegen Beanspruchungen bewertet, die an Fahrzeugen durch Aufprallkörper mit geringer Masse und hoher Geschwindigkeit verursacht werden. Der Steinschlagtester von Hegewald & Peschke ermöglicht es eine definierte Zahl von Schlagkörpern mit einer definierten Energie unter einem bestimmten Aufschlagwinkel auf die Probe aufzuschlagen. Der Kennwert für die Steinschlagfestigkeit wird anschließend durch den Abgleich des Schädigungsgrades mit genormten Referenzbildern bestimmt. Aufgrund der Verwendung von annähernd kugelförmigen Geschossen zwischen 4-6mm (andere optional möglich) wird eine statistische Auswertung über die Anforderungen der Normung ermöglicht. Durch den großen, mit einer Schutzeinhausung verkleideten Prüfraum des Steinschlagtesters können die unterschiedlichsten Bauteile und Materialproben getestet werden. Mögliche Prüfobjekte im Automobilbereich sind dabei zum Beispiel Fahrzeugteile wie Kühler, Motorhauben, Felgen, Scheiben oder Bodenverkleidungen.
An der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig wird der Prüfstand als Multi Impact Tester auch für weitere Einsatzgebiete genutzt. An der Professur Leichtbau mit Verbundwerkstoffen werden Platten aus Faserverbundwerkstoffen auf ihre Schlagfestigkeit überprüft. Dabei werden unterschiedliche Zusammensetzungen der CFK- oder GFK-Materialien erforscht.
INFO: Normen für die Steinschlagprüfung in der Automobilbranche: DIN EN ISO 20567-1, FORD FLTM BI 157-06, RENAULT D24 1702, PSA D24 1312, DBS 918 127: 2020-04, SAE J400: 2012, ISO 15003: 2006, PACCAR CS0074: 2014, Daimler DBL 5416
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