Die Bundesnetzagentur hat heute die Ausschreibungsergebnisse nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) zu den Gebotsterminen 1. September 2022 und 1. Oktober 2022 veröffentlicht. „Mitten in der existenziellen Energiekrise bleiben die EEG-Ausschreibungen deutlich unterzeichnet. Das zeigt, wie riesig der Handlungsbedarf zur Stärkung der Erneuerbaren weiterhin ist. Wo bleibt hier der Wumms?“, fragt Dr. Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie e.V. (BEE).

Bei der Windenergie erhielten alle eingereichten Gebote mit einer Höhe von 772 Megawatt (MW) den Zuschlag, allerdings war knapp das Doppelte mit einem Gesamtvolumen von 1.320 MW ausgeschrieben. Bei Biomasseanlagen wurden Angebote mit einem Volumen von 101 MW von insgesamt möglichen 286 MW eingereicht, beim Biomethan gab es sogar nur zwei Gebote mit einer Menge von 3,5 MW. Ausgeschrieben waren 152 MW.

„Die explodierenden Rohstoffpreise und gestiegene Zinsen verteuern die Erneuerbaren Projekte gerade auch bei der Windenergie. Hier bildet der fixe Höchstwert die Preissteigerungen nicht ab und macht Wirtschaftlichkeit und Finanzierung zusehends schwerer“, erklärt Peter. Ohne eine Anpassung des Höchstwerts oder die Möglichkeit, Zuschläge rückwirkend anzupassen, drohe die Unterzeichnung weiterer Ausschreibungen. Peter verweist hier auch auf die Pressemitteilung des BWE zu den Ausschreibungsergebnissen.

Bei Biomasse und Biomethan zeige sich, dass es an Perspektiven für Neuanlagen und den bestehenden Anlagenpark gleichermaßen mangele: „Wir brauchen Biomethan und Biogas dringend, um kurzfristig fehlendes Gas aus Russland zu ersetzen und um mittelfristig Flexibilitäten zum Ausgleich der volatilen Massenträger Wind und Solar zu haben“, so Peter. „Nur zwei Bewerbungen für Biomethananlagen zeigen, dass die Planungssicherheit und damit einhergehend eine stabile Investitionsgrundlage fehlt. Die im EEG 2023 geplante einseitige Fokussierung auf Spitzenlastkraftwerke wird die Situation noch verschärfen. Was es braucht, sind Anreize zur Flexibilisierung und ein langfristiges Sicherheitsnetz im EEG. Sonst drohen Anlagen vom Netz zu gehen.“

Weiterhin stehen fehlende Flächen und Genehmigungen, Begrenzungen und andere Hürden dem Erneuerbaren Ausbau im Weg. „Dabei braucht es gerade jetzt jede saubere, günstige und heimische Kilowattstunde, die die Versorgung sichert“, so Peter. „Der BEE hat dazu bereits detaillierte Vorschläge auf den Tisch gelegt. Ohne eine echte Entfesselung der Erneuerbaren werden die Ausschreibungen unterzeichnet bleiben und kommt der erforderliche Zubau nicht in Gang.“

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