• Umfangreiches CCS-Projekt verbindet Deutschland und Norwegen
  • CO2-Transport vom europäischen Festland in die Norwegische Nordsee zur Untergrundspeicherung
  • Geschätzte Pipeline-Kapazität von 20 bis 40 Millionen Tonnen pro Jahr bis 2037
  • Beide Unternehmen bekräftigen Beitrag zur Erfüllung der EU-Klimaziele

Wintershall Dea und Equinor haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam die Entwicklung einer umfassenden und sicheren Wertschöpfungskette für die Abscheidung, den Transport und die untermeerische Speicherung von CO2 (Carbon Capture and Storage – CCS) voranzutreiben. Das Projekt soll kontinentaleuropäische CO2-Emittenten mit Offshore-Lagerstätten auf dem norwegischen Festlandsockel verbinden. Das norwegisch-deutsche CCS-Projekt ‚NOR-GE‘ hat das Ziel, einen entscheidenden Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen in Europa zu leisten.

"Wintershall Dea und Equinor werden gemeinsam eine technische und kommerzielle Lösung für die Entwicklung von länderübergreifenden CCS-Wertschöpfungsketten in Europa erarbeiten und mit den Regierungen an der Gestaltung entsprechender regulatorischen Rahmenbedingungen arbeiten. Wir werden unsere enge Zusammenarbeit fortführen und das nächste Kapitel der deutsch-norwegischen Partnerschaft aufschlagen", kommentierte Mario Mehren, Vorstandsvorsitzender von Wintershall Dea.

Die Projektpartner reagieren damit auf die europäische Nachfrage nach einer technischen Lösung, welche die dringend notwendige Dekarbonisierung kohlenstoffintensiver Industrien möglich macht. Die sichere unterirdische Speicherung von CO2 würde es ermöglichen, unvermeidbare Emissionen aus industriellen Prozessen signifikant zu reduzieren. Die Partnerschaft soll Deutschland, den größten CO2-Emittenten in Europa, und Norwegen, das über das höchste CO2-Speicherpotenzial in Europa verfügt, miteinander verbinden.

"Dies ist eine starke Energiepartnerschaft, die die europäischen Industrien dabei unterstützt, ihre operativen Prozesse zu dekarbonisieren. Wintershall Dea und Equinor engagieren sich hiermit für die Energiewende und nutzen die Kompetenz und Erfahrung beider Unternehmen, um mit Regierungen und Partnern zusammenzuarbeiten und das Netto-Null-Ziel zu erreichen", sagte Anders Opedal, CEO und Präsident von Equinor.

Es ist geplant, dass eine rund 900 Kilometer lange Pipeline mit diskriminierungsfreiem Drittzugang den EnergyHub für CO2 in Norddeutschland mit den Speicherstätten in Norwegen verbindet, und diese noch vor 2032 in Betrieb zu nehmen. Die Pipeline hat eine erwartete Transportkapazität von jährlich 20 bis 40 Millionen Tonnen CO2, was etwa zwanzig Prozent der gesamten deutschen Industrieemissionen pro Jahr entspricht1. Gegebenenfalls können der Transport und die unterirdische Lagerung bereits früher starten, wobei das CO2 dann bis zur Fertigstellung der Pipeline per Schiff transportiert würde.

Wintershall Dea und Equinor planen außerdem, sich gemeinsam um Lizenzen für die Offshore-Speicherung von CO2 zu bewerben, um 15 bis 20 Millionen Tonnen pro Jahr auf dem norwegischen Festlandsockel zu speichern.

Wintershall Dea hat das klare Ziel, bis 2030 in allen Upstream-Aktivitäten Netto Null zu werden (dies betrifft Scope 1 und 2 Emissionen entsprechend der anteiligen Produktion von Wintershall Dea). Außerdem entwickelt das Unternehmen ihr gaslastiges Portfolio in Norwegen weiter und baut ein CCS- und Wasserstoffgeschäft auf. Wintershall Dea hat wertvolle Erfahrungen im Greensand-Projekt in der dänischen Nordsee gesammelt und ist darüber hinaus Partner im Snøhvit-CCS-Projekt von Equinor.

Equinor ist ein internationales Energieunternehmen mit 21.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weltweit, das sich der langfristigen Wertschöpfung in einer kohlenstoffarmen Zukunft verschrieben hat. Das Ziel von Equinor ist es, natürliche Ressourcen in Energie für die Menschen und in Fortschritt für die Gesellschaft umzuwandeln. Das Projektportfolio von Equinor umfasst Öl und Gas, erneuerbare Energien sowie kohlenstoffarme Lösungen mit dem Ziel, bis 2050 ein Netto-Null-Energie-Unternehmen zu werden.

(1) 181mtpa, 2021.Umwelt Bundesamt.

ÜBER KOHLENSTOFFABSCHEIDUNG UND -SPEICHERUNG (CCS)

Die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCS) ist eine erprobte, sichere, zuverlässige und erschwingliche Technologie. CCS beinhaltet die Abscheidung von CO2, z. B. aus Kraftwerken oder Industrieanlagen, und dessen langfristige untermeerische Speicherung in unterirdischen geologischen Strukturen, wie z. B. ausgeförderten Gas- und -Öllagerstätten oder tiefliegenden Gesteinsschickten, sogenannten salinen Aquiferen. CCS ermöglicht eine zuverlässige und kostengünstige Dekarbonisierung von Industriesektoren mit CO2-Emissionen, die sich nur schwer oder gar nicht vermeiden lassen. Die Internationale Energieagentur (IEA) und andere führende Organisationen sind der Ansicht, dass CCS eine Schlüsselrolle beim Klimaschutz spielen wird, und betonen, dass ehrgeizige Klimaziele ohne CCS nicht erreicht werden können.

Über die Wintershall Dea AG

Wintershall Dea ist Europas führendes unabhängiges Erdgas- und Erdölunternehmen mit mehr als 120 Jahren Erfahrung als Betriebsführer und Projektpartner entlang der gesamten E&P-Wertschöpfungskette. Das Unternehmen mit deutschen Wurzeln und Sitz in Kassel und Hamburg sucht und fördert in 13 Ländern weltweit Gas und Öl auf effiziente und verantwortungsvolle Weise. Mit Aktivitäten in Europa, Russland, Lateinamerika und der MENA-Region (Middle East & North Africa) verfügt Wintershall Dea über ein weltweites Upstream-Portfolio und ist mit Beteiligungen im Erdgastransport zudem im Midstream-Geschäft aktiv. Mehr in unserem Geschäftsbericht.

Als europäisches Gas- und Ölunternehmen unterstützen wir das Ziel der EU, bis 2050 klimaneutral zu werden. Dafür haben wir uns anspruchsvolle Ziele gesetzt: Bis 2030 wollen wir die Treibhausgasemissionen der Kategorien Scope 1 und 2 in allen unseren eigenoperierten und nicht eigenoperierten Explorations- und Produktionsaktivitäten in Höhe unseres Anteils auf netto null reduzieren. Wintershall Dea will die eigene Methanintensität bis 2025 auf unter 0,1 Prozent senken und weiterhin das routinemäßige Abfackeln von Begleitgas komplett vermeiden. Darüber hinaus planen wir, die Emissionen aus der Nutzung von Kohlenwasserstoffen durch den Einsatz von CCS und kohlenstoffarmen Wasserstofftechnologien zu reduzieren und uns so als Unternehmen weiterzuentwickeln, das 20-30 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr bis 2040 einsparen kann. Mehr hierzu finden Sie in unserem Nachhaltigkeitsbericht.

Wintershall Dea ist 2019 aus der Fusion der Wintershall Holding GmbH und der DEA Deutsche Erdoel AG hervorgegangen. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 2.500 Mitarbeitende aus nahezu 60 Nationen.

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