„Der Handel befindet sich aktuell im dauerhaften Krisenmodus. Kurzfristig muss es nun darum gehen, dass die massiv gestiegenen Energiekosten nicht zu Arbeitsplatzverlusten und Geschäftsschließungen führt. Hierzu braucht der Handel schnellstmöglich staatliche Unterstützung, analog zum Energiekostendämpfungsprogramm des Bundes. Es muss nun darum gehen, Mittelstand und Handel deutlich zu entlasten. Sollte das dritte Entlastungspaket, das aktuell in Berlin konzipiert wird, nichts für den Mittelstand enthalten, so muss das Land zwingend seinen mittelständischen Handelsunternehmen helfen. Dabei kann es aber nicht nur um Härtefallregelungen oder ähnliche Beschränkungen gehen, wie wir sie in den letzten beiden Jahren erfahren haben. Hier muss die ganze Branche profitieren“, sagte Sabine Hagmann, Hauptgeschäftsführerin des Handelsverbands Baden-Württemberg (HBW).
Neben der kurzfristigen Entlastung der Händlerinnen und Händler gilt es auch mittelfristig Rahmenbedingungen bei der Stromerzeugung zu vereinfachen, so dass sich Händlerinnen und Händler nach Möglichkeit autark versorgen können. Dezentrale Energieerzeugung darf nicht daran scheitern, dass sie zu teuer ist oder dass bürokratische Hürden für den Mittelstand unüberwindbar sind.
„Mittelfristig benötigt der Handel auf der einen Seite Unterstützung in Form von Förderprogramme, beispielsweise für den Bau von eigenen Photovoltaikanlagen, um sich versorgungstechnisch unabhängig zu machen. Hier muss auch gewährleistet sein, dass Photovoltaikmodule verfügbar sind und keine langen Wartezeiten entstehen. Auf der anderen Seite müssen dringend bürokratische Hürden abgeben. So darf beispielsweise die Einspeisung von Strom nicht daran scheitern, dass Händlerinnen und Händler bei großer Energieerzeugung direkt einem Energieunternehmen gleichgestellt und mit nicht erfüllbaren bürokratischen Voraussetzungen geplagt werden. Auch Genehmigungsverfahren müssen massiv beschleunigt werden, um die Situation zumindest mittelfristig zu entspannen“, so Hagmann weiter.
Der Handelsverband Baden-Württemberg vertritt die politischen Interessen von über 40.000 Handelsunternehmen in Baden-Württemberg. Der Handel stellt den drittgrößten Wirtschaftszweig dar mit 500.000 sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmern, ca. 18.000 Auszubildenden und einem Umsatz von ca. 90 Mrd. Euro.
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