Sie rütteln, rammen oder bohren – die Geräte der RTG Rammtechnik GmbH sind auf vielen Baustellen im Spezialtiefbau weltweit im Einsatz. Mit Stolz blickt RTG nun auf über 25 Jahre zurück, in denen das Unternehmen stetig gewachsen und schließlich zu einem Marktführer im Bau von Rammgeräten geworden ist. Alles begann Mitte der 1990er Jahre, als die Geschäftsführung der BAUER Spezialtiefbau GmbH beschloss, neben dem Bau von Spezialtiefbohrgeräten auch auf Rammen zu setzen.

Als Konstruktionsleiter konnte man Matthias Sähn, einen erfahrenen Ingenieur, gewinnen. Heute ist er Vertriebsleiter bei RTG und erinnert sich: „Konstruktion, Vertrieb und Entwicklung waren damals im neuen Ingenieurbüro West in Hahn bei Düsseldorf untergebracht, Bau und Montage befanden sich im Werk Schrobenhausen.“

1997 wurde auf der Hausausstellung von Bauer erstmals eine RG 18 T vorgestellt. Ein Jahr später präsentierte RTG auf der Bauma 1998 in München ein Gerät der RG 15 T-Reihe bei Bauer und eine RG 18 T auf dem Stand des Vertriebspartners Zeppelin.

Im Jahr 2000 erfolgte der Umzug nach Schrobenhausen, Konstruktion und Vertrieb wurden somit am Stammsitz integriert und die Wege zur Produktion waren kurz. Ein Jahr zuvor hatte Bernhard Lindermair die Geschäftsführung von RTG übernommen.

Nach der Bauma 2001 in München nahmen die Geschäfte bedeutend an Fahrt auf: Zukunftsträchtige Gerätegenerationen wurden vorangebracht, neue Partner für den Vertrieb gewonnen und das Auslandsgeschäft nahm an Bedeutung zu. Der erste Exporthändler war AGD Equipment aus England; die Zusammenarbeit läuft bis heute sehr erfolgreich. Weitere Kooperationen folgten. „So konnten wir Schritt für Schritt in vielen Ländern die Marktführerschaft übernehmen“, erläutert Matthias Sähn.

Neue Errungenschaften sicherten diese Marktführerschaft. „Im Laufe der Jahre kamen immer mehr Bauverfahren mit unseren Rammen zum Einsatz“, berichtet Bernhard Lindermair. Neben dem konventionellen Einrütteln von Spundwänden, setzte RTG verstärkt auf neue Technologien wie das Cutter-Soil-Mixing (CSM) oder Mixed-In-Place (MIP).

Mit der RG 25 S erfolgte der Einstieg in die Starrmäkler, nachdem zuvor nur Telemäkler hergestellt worden waren. Ein weiterer Meilenstein war die Spundwandpresse: Mit diesem Anbaugerät werden Spundwandbohlen in den Boden gepresst statt gerüttelt, was zu einer erheblichen Reduzierung der Erschütterungen führt.

Auch die Lärmreduzierung spielt eine große Rolle. Gemeinsam mit der Firma Sennebogen, die seit jeher am Bau der Oberwagen beteiligt ist, wurde 2012 mit dem BS 65 RS der erste Oberwagen mit integrierten Schallschutzklappen für Lärmreduktion gebaut. Zudem sorgt das Gerät für mehr Sicherheit und Emissionsreduzierung.

2016 brachte RTG einen komplett gekapselten Rüttler auf den Markt. Der als Marke eingetragene „Silent Vibro“ ermöglicht durch sein geschlossenes Gehäuse ein, wie der Name schon sagt, extrem leises Arbeiten; durch das integrierte Schmier- und Kühlsystem ist der Rüttler von der Umgebungstemperatur unabhängig. Diese Technologie ermöglichte dem Unternehmen den Eintritt in den japanischen Markt, wo gerade im innerstädtischen Bereich hohe Anforderungen an geräuscharme Geräte gestellt werden.

Zwei Jahre später schloss RTG eine Kooperation mit thyssenkrupp als Vertragshändler ab. Im April dieses Jahres firmierte das Unternehmen um in terra infrastructure. Die Gerätereihe von RTG rundet das Portfolio des Vertriebspartners im oberen Marktsegment perfekt ab; terra infrastructure hat sich auf dem deutschen, österreichischen und mittlerweile auch dänischen Markt als wichtigster Händler von RTG-Geräten positioniert.

Auch in den letzten Jahren brachte RTG neue Innovationen auf den Markt: Auf der Bauma 2019 wurde der Spundbohlenassistent vorgestellt, ein effektives Tool für das exakte und schnelle Aufnehmen der Spundwandelemente. Bedient werden kann der Assistent mithilfe der neuen Funkfernbedienung, mit der auch der sichere Auf- und Abbau der RG Rammgeräte ferngesteuert kontrolliert wird.

Und die Weiterentwicklung der Geräteflotte reißt nicht ab. Aktuell wird an einem Rammgerät gearbeitet, das auf Schienen fährt und gezielt zur Sanierung von Bahndämmen und Brücken eingesetzt werden kann. Die erste Auslieferung soll Anfang 2023 erfolgen. „Mit diesem Gerät gelingt uns ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit“, so Geschäftsführer Bernhard Lindermair. „Die Themen Umwelt, Transport, CO2-Reduzierung und Digitalisierung spielen bei unseren Neuentwicklungen eine große Rolle. Damit sehen wir uns für die Ansprüche und Herausforderungen der Zukunft bestens gerüstet.“

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