Der VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V. bewertet den Schritt des Bundesministers für Wirtschaft und Kilmaschutz Dr. Robert Habeck, angesichts des Konflikts um die Art der Bezahlung der russischen Gaslieferungen die Frühwarnstufe des Notfallplans Gas auszurufen, als vertretbar. Christian Seyfert, Hauptgeschäftsführer des VIK, sagt: „Diese Entwicklung macht den vorbeugenden Austausch zwischen Bundesnetzagentur, Verbänden und Unternehmen noch dringlicher, um volkswirtschaftliche Schäden im Falle einer Gasmangellage möglichst zu minimieren. Wir erwarten ein entsprechendes Dialogangebot der Netzagentur.“

Der VIK betont, dass die Versorgung der Privathaushalte, der Fernwärme und besonderer Infrastrukturen wie Krankenhäusern mit Erdgas selbstverständlich Vorrang hat. Das ist auch bereits entsprechend rechtlich geregelt. In weiten Teilen unklar ist hingegen, was mit der Industrie geschieht, wenn Gas knapp wird. Daher müsse umgehend hierauf der Fokus gerichtet werden. Im Falle einer ungeplanten Versorgungsunterbrechung drohen in der Industrie nicht nur Produktionsrückgänge, sondern auch die plötzliche Unterbrechung von Lieferketten und sogar massive Schäden an Produktionsanlagen.

Außerdem erneuert der VIK seine Forderung, bereits jetzt mit Erdgas betriebene Kraftwerkskapazitäten befristet für die Dauer der Krise durch zum Beispiel mit Kohle betriebene zu ersetzen. Hier müssten auch Kraftwerkskapazitäten kurzfristig aus den Reserven geholt werden. Das ist sofort möglich und würde den Erdgasbedarf unabhängig von einer möglichen Gasmangellage bereits präventiv senken.

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