- Die Energiemärkte sind in den vergangenen Wochen aus dem Gleichgewicht geraten
- Die Extrempreise erhöhen Liquiditäts- und Kreditrisiken aller Marktteilnehmer, wobei insbesondere grosse Stromproduzenten betroffen sind, die ihre Stromproduktion im Vorfeld vorsorglich abgesichert haben
- Die Aktionäre haben Alpiq eine temporäre Liquidität von 223 Mio. CHF zur Verfügung gestellt. Eine weitere Erhöhung auf 300 Mio. CHF wird diskutiert
- Alpiq verfügt über ein stabiles operatives Geschäft mit einer guten Profitabilität und erwartet für das Geschäftsjahr 2021 weiterhin ein positives operatives Ergebnis vor Sondereinflüssen unter Vorjahr
Die Energiemärkte sind in den vergangenen Wochen aus dem Gleichgewicht geraten: Gründe dafür sind eine massiv gestiegene Nachfrage nach Gas und Kohle in Asien, geopolitische Unsicherheiten bei der europäischen Gasversorgung aufgrund zunehmender Spannungen zwischen Russland und der EU, Ausfälle französischer Kernkraftwerke wegen technischer Mängel sowie die strategische Sorge um die Versorgungssicherheit mit Energie und Strom. Gekoppelt mit der Coronakrise hat dies dazu geführt, dass insbesondere die Preise für Gas und Strom extrem gestiegen sind. Diese Preisbewegungen haben die Liquiditäts- und Kreditrisiken aller Marktteilnehmer erhöht, wie dies auch Mitteilungen von Unternehmen und europäische Medienberichte über staatliche Unterstützungen der vergangenen Wochen deutlich aufzeigen.
Hohe Strompreise erhöhen Liquiditäts- und Kreditrisiken
Zwar ermöglichen es solche hohen Preise Marktteilnehmern wie Alpiq, ihre Handelsmarge zu verbessern. Hohe Preise führen jedoch gleichermassen zu höheren finanziellen Sicherheitsleistungen, welche Stromproduzenten wie Alpiq gegenüber den Energiebörsen für die Absicherung der Stromproduktion aus Schweizer Kraftwerken an den Handelsplätzen geschäftsüblich hinterlegen müssen. Davon betroffen sind insbesondere grosse Stromproduzenten, die ihre Stromproduktion im Vorfeld vorsorglich abgesichert haben.
Aktionäre stärken die Liquidität von Alpiq
Aufgrund dieser Marktentwicklungen hat Alpiq zur kurzfristigen Erhöhung der Liquidität frühzeitig und vorsorglich weitreichende Massnahmen eingeleitet und umgesetzt: Zum einen wurden umfassende operative Massnahmen im Energiegeschäft umgesetzt sowie zusätzliche Kredit- und Garantielinien mit Banken vereinbart. Zum anderen haben die Aktionäre eine temporäre Liquidität von 223 Mio. CHF zur Verfügung gestellt. Eine weitere Erhöhung auf 300 Mio. CHF wird diskutiert. Diese Massnahmen haben den Handlungsspielraum von Alpiq deutlich verbessert und das Unternehmen widerstandsfähiger gegenüber den aktuellen Marktentwicklungen gemacht.
Systemische Herausforderungen auf den Energiemärkten adressiert
Kurz vor Weihnachten verzeichneten die Energiemärkte extreme Preissprünge. Am 21. Dezember schnellte der Strompreis zeitweise gar auf 2000 Euro/MWh. Für den Fall der Fortsetzung dieser Preisentwicklung und weil wichtige Massnahmen zur vorübergehenden Verbesserung der Liquidität über die Weihnachtstage nur teilweise realisiert werden konnten, hatte sich Alpiq kurz vor Weihnachten mit einer Anfrage auf Prüfung einer vorsorglichen Liquiditätsunterstützung an die ElCom gewandt. Seit Weihnachten hat sich die Lage an den Energiemärkten deutlich entspannt und die oben beschriebenen Massnahmen zur Verbesserung der Liquidität wurden wirksam, so dass die vorsorgliche Anfrage bei der ElCom zurückgezogen werden konnte. Trotzdem bleiben die Handelsmärkte sehr unberechenbar und angespannt. Alpiq steht weiterhin mit den Behörden in Kontakt, um die Situation auf den Energiemärkten und die damit verbundenen systemischen Herausforderungen für alle Marktteilnehmer zu analysieren.
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