• Volkswagen Konzern baut sein Know-how in der Batterietechnologie weiter aus, stärkt das Kostenmanagement und treibt die vertikale Integration der Batterie-Wertschöpfungskette voran
  • Joint Venture mit Umicore für die gemeinsame Produktion von Schlüsselmaterialien für Batteriezellen geplant
  • Beteiligung an 24M sichert Zugang zu innovativem Trockenbeschichtungsverfahren für die Zellproduktion
  • Langfristiger Liefervertrag mit Vulcan Energy Resources Ltd. über CO2-neutrales Lithium

Der Volkswagen Konzern hat drei weitere strategische Partnerschaften geschlossen und seine Position im Bereich Batterie damit gestärkt. Die neuen Partner sind der führende Materialtechnologie-Konzern Umicore, der Batteriespezialist 24M Technologies und das Cleantech-Unternehmen Vulcan Energy Resources Ltd. Die Partnerschaften sind zwar voneinander unabhängig, dienen jedoch einem gemeinsamen Ziel: Der Industrialisierung der Batterietechnologie und der Großserienproduktion von noch nachhaltigeren, innovativen Batterien. Der Volkswagen Konzern setzt seine Technologie-Roadmap für die Eigenentwicklung und Eigenfertigung von Batteriezellen konsequent um, die er im Rahmen des Power Days im Frühjahr vorgestellt hat. Allein in Europa plant der Konzern bis 2030 den Bau von sechs Gigafabriken.

Thomas Schmall, Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG für den Geschäftsbereich Technik und CEO von Volkswagen Group Components: „Volkswagen setzt seine Batteriestrategie sehr konsequent und mit hohem Tempo um. Die Einheitszelle von Volkswagen muss in puncto Leistung, Kosten und Nachhaltigkeit von Anfang an überzeugen. Mit unseren neuen Partnern kommen wir diesem Ziel einen weiteren Schritt näher. Gemeinsam gehen wir die zentralen Bereiche der Batterie-Wertschöpfungskette an und entwickeln Spitzentechnologien.“

Joint Venture mit Umicore
Die Volkswagen AG und Umicore, ein führender Hersteller von Materialien für saubere Mobilität, planen die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens, das die europäischen Zellfabriken der Volkswagen AG mit Kathodenmaterial beliefern soll. Nach dem Entschluss zur Eigenfertigung der Einheitszellen im großen Maßstab ist dies für die Volkswagen AG der nächste logische Schritt zur vertikalen Integration der Lieferkette.

Die Produktion soll 2025 mit einer anfänglichen Kapazität von 20 Gigawattstunden für die Versorgung der Volkswagen Gigafabrik Salzgitter starten und danach schrittweise erhöht werden. Bis zum Ende des Jahrzehnts wird eine jährliche Produktionskapazität von bis zu 160 Gigawattstunden angestrebt, was dem Bedarf für den Bau von rund 2,2 Millionen Elektroautos entspricht.

Eine wichtige Säule ist hierbei der Aufbau einer langfristigen Partnerschaft, die unter anderem gemeinsame Investitionen und einen gemeinsamen Handlungsrahmen für die Entwicklung von Technologien der nächsten Generation umfasst. Darüber hinaus zielt das Joint Venture auf den gemeinsamen Aufbau von Produktionskapazitäten für Vorstufen- und Kathodenmaterial in Europa sowie die nachhaltige Sicherung von Rohstoffkapazitäten aus verantwortungsvollen Quellen zu wettbewerbsfähigen Preisen. Dies schließt auch Kostenoptimierungsmaßnahmen und die Effizienzsteigerung der Produktionsprozesse ein.

Mathias Miedreich, CEO von Umicore: „Wir freuen uns, Volkswagen als langfristiger Partner bei der Umsetzung seiner ehrgeizigen Elektrostrategie in Europa zu unterstützen und unser langjähriges und bewährtes Know-how bei Materialien für Batterien in dieses einzigartige Joint Venture einzubringen. In Sachen Technologie, Innovationskraft und industriellem Know-how ergänzen wir uns optimal. Wir schaffen damit ein starkes Umfeld für die Entwicklung von Batteriematerial-Technologien der nächsten Generation und sichern uns einen beträchtlichen Vorsprung in diesem schnell wachsenden Markt.”

Alle geplanten Maßnahmen und Prozesse stehen unter Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Aufsichtsbehörden und Erfüllung vertraglicher Bedingungen. Gleichzeitig streben die Volkswagen AG und Umicore an, zu einem späteren Zeitpunkt auch Teile der Veredelung und des Recyclings in das Gemeinschaftsunternehmen einzubeziehen.

Das Joint Venture unterstützt die Volkswagen AG beim Aufbau einer europäischen Batterie-Lieferkette und setzt ein starkes Signal für die Etablierung zukunftsweisender Batteriezelltechnologien in Europa.

Beteiligung an 24M Technologies, Inc.
Um modernste Produktionstechnologien für Zellfabriken zu entwickeln, beteiligt sich die Volkswagen AG an dem im US-amerikanischen Cambridge ansässigen Batterie-Start-up 24M, einem Spin-off des Massachusetts Institute of Technology (MIT). Ziel ist es, die 24M-Technologie – ein Semi-Solid-Prozess, der eine Verbesserung gegenüber dem Trockenbeschichtungsverfahren darstellt – auf dem Gebiet von Elektrofahrzeugbatterien zu industrialisieren.

Perspektivisch soll durch reduzierten Materialeinsatz sowie Wegfall mehrerer Schritte des herkömmlichen Produktionsprozesses eine erhebliche Kostenoptimierung in der Batterieproduktion erreicht werden. Dazu wird eine neue Tochtergesellschaft von Volkswagen die Technologie auf der Grundlage von Patentrechten von 24M für Automobilanwendungen weiterentwickeln und skalieren.

„Die Mission von 24M ist die Entwicklung einer besseren, sauberen Zukunft der Energie auf Grundlage unserer Technologie“, sagt Naoki Ota, Präsident und CEO von 24M. „Unsere Beziehung zu Volkswagen erweitert das 24M-Ökosystem erheblich. Die Investitionen von Volkswagen, die gemeinsame Entwicklung und die Fähigkeit, weltweit zu skalieren, werden die Entwicklung unserer Produktionsplattform beschleunigen, um den herkömmlichen Herstellungsprozess ersetzen und die Einführung von Elektrofahrzeugen rasch voranzutreiben zu können.

Zu den möglichen Vorteilen zählen eine um bis zu 40 Prozent reduzierte Produktionsfläche, erhebliche Einsparungen bei den Investitionen, ein effizienteres Produktrecycling sowie die Verbesserung der CO2-Bilanz der Batterieproduktion. Die Einführung des Verfahrens in die Großserienproduktion ist für die zweite Hälfte des Jahrzehnts geplant, der Abschluss dieser Transaktion unterliegt den üblichen Abschlussbedingungen.

Langfristige Vereinbarung mit Vulcan Energy Resources Ltd.
Die Volkswagen AG und Vulcan Energy Resources Ltd. haben einen Vertrag über die Lieferung von CO2-neutralem Lithium aus dem Oberrheingraben in Deutschland unterzeichnet. Der verbindliche Vertrag sieht die Lieferung von Lithiumhydroxid über einen Zeitraum von fünf Jahren ab 2026 vor. Das Produkt wird dazu beitragen, den Bedarf von Volkswagen für die künftige Zellproduktion in Eigenregie in Deutschland und Europa zu sichern. Weitere Aspekte einer möglichen strategischen Partnerschaft werden derzeit verhandelt.

Francis Wedin, Managing Director: „Durch diese Vereinbarung wird Vulcan Energy zu einem wichtigen Partner im Zusammenhang mit dem weltweit wegweisenden Ziel von Volkswagen, klimaneutrale Elektrofahrzeuge zu produzieren – einschließlich aller Rohstoffe in der Batterie-Lieferkette. Wir freuen uns auf eine enge Zusammenarbeit mit dem Volkswagen Konzern, um eine nachhaltige, lokale Lithiumversorgung für den deutschen und europäischen Automobilsektor aufzubauen.“

Vulcan entwickelt derzeit ein Projekt zur CO2-freien Gewinnung von Lithium im Oberrheingraben unter Nutzung einer lokalen, lithiumreichen geothermischen Sole. Das Vulcan Projekt Zero Carbon Lithium zielt darauf ab, eine nachhaltige und regionale Quelle für Lithium aus Europas größter Lagerstätte zu schaffen. Für die Herstellung werden keine fossilen Brennstoffe oder Verdunstungsbecken benötigt.

Über Umicore
Umicore ist ein weltweit tätiger Materialtechnologie- und Recyclingkonzern. Das Unternehmen konzentriert sich auf Anwendungsbereiche, in denen Expertise in den Bereichen Materialwissenschaft, Chemie und Metallurgie einen echten Unterschied ausmacht. Die Aktivitäten sind in drei Geschäftsbereiche gegliedert: Katalyse, Energie- und Oberflächentechnologien und Recycling. Jede Unternehmensgruppe ist in marktorientierte Geschäftsbereiche unterteilt, die Materialien und Lösungen anbieten, die an der Spitze neuer technologischer Entwicklungen stehen und für das tägliche Leben unerlässlich sind.

Über 24M
24M antwortet auf den weltweiten Bedarf an erschwinglichen Energiespeichern, indem es eine neue, kostengünstigere Lösung ermöglicht – die SemiSolid™ Lithium-Ionen-Technologie. Durch die Neuerfindung des Designs der Batteriezelle und des Herstellungsverfahrens löst 24M die zentrale, seit Jahrzehnten bestehende Herausforderung, die mit der weltweit bevorzugten Energiespeicherchemie verbunden ist ‒ die Senkung hoher Kosten bei gleichzeitiger Verbesserung der Sicherheit, Zuverlässigkeit und Leistung. Gegründet und unter der Leitung von führenden Erfindern, Wissenschaftlern und Unternehmern der Batterieindustrie, hat 24M seinen Hauptsitz in Cambridge, Massachusetts.

Über Vulcan Energy Resources Ltd.
Vulcan hat sich zum Ziel gesetzt, der weltweit erste Lithiumproduzent mit Netto-Null-Treibhausgas-Emissionen zu werden. Im Rahmen des Projekts ZERO CARBON LITHIUM™ soll aus der Kombination von geothermischer Energie und Lithiumvorkommen in Deutschland, der größten Lithium-Lagerstätte in Europa, Lithiumhydroxid als chemisches Produkt in Batteriequalität hergestellt werden.

Über die Volkswagen AG

Der Volkswagen Konzern mit Sitz in Wolfsburg ist einer der führenden Automobilhersteller weltweit und der größte Automobilproduzent Europas. Zwölf Marken aus sieben europäischen Ländern gehören zum Konzern: Volkswagen Pkw, Audi, SEAT, ŠKODA, Bentley, Bugatti, Lamborghini, Porsche, Ducati, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Scania und MAN. Dabei erstreckt sich das Pkw-Angebot von Kleinwagen bis hin zu Fahrzeugen der Luxusklasse. Ducati bietet Motorräder an. Im Bereich der leichten und schweren Nutzfahrzeuge beginnt das Angebot bei Pick-up-Fahrzeugen und reicht bis zu Bussen und schweren Lastkraftwagen. Rund 662.600 Beschäftigte produzieren rund um den Globus Produkte, sind mit fahrzeugbezogenen Dienstleistungen befasst oder arbeiten in weiteren Geschäftsfeldern. Seine Fahrzeuge bietet der Volkswagen Konzern in 153 Ländern an.

Im Jahr 2020 betrugen die weltweiten Auslieferungen von Konzernfahrzeugen 9,31 Millionen (2019: 10,98 Millionen). Der Umsatz des Konzerns belief sich im Jahr 2020 auf 222,9 Milliarden Euro (2019: 252,6 Milliarden Euro). Das Ergebnis nach Steuern betrug im Jahr 2020 8,8 Milliarden Euro (2019: 14,0 Milliarden Euro).

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