Die Photovoltaik ist eine der Säulen der Energiewende und damit ein unverzichtbarer Bestandteil des zukünftigen Energiemix. Mit der frühzeitigen Förderung der Solarenergie um die Jahrtausendwende gehört Deutschland zu den Wegbereitern des weltweiten PV-Booms. Nach dem massiven PV-Ausbau folgt heute die erste Welle an ausgedienten Solarmodulen. Allein in Deutschland wächst die Menge der zu recycelnden Solarmodule in verschiedenen Schätzungen bis zum Ende des Jahrzehnts auf deutlich über 100.000 Tonnen bzw. 5 Millionen Module pro Jahr. Mit ihrer neuartigen Recyclingtechnologie bietet SOLAR MATERIALS eine wirtschaftlich und gleichzeitig ökologische Lösung.
Recycling von Solarmodulen – Ein bisher ungelöstes Problem
Solarmodule bestehen aus einem Verbund aus einer Kunststoffrückseite, Solarzellen und Deckglas, die durch eine Kunststofffolie (sog. EVA-Folie) miteinander verschweißt und durch einen Aluminiumrahmen stabilisiert werden. Der Anschluss der Module ans Netz erfolgt durch eine Anschlussdose auf der Rückseite der Module. Das Trennen des Laminats ist eine technische Herausforderung. Heutige Recyclingverfahren beruhen daher auf einer altbekannten Recyclingtechnologie – Schreddern und Sortieren. Damit lassen sich zwar die schwersten Fraktionen Glas und Aluminium zurückgewinnen, die Funktionswerkstoffe der Solarzellen, Silizium und Silber, gehen jedoch verloren. Das Verfahren von SOLAR MATERIALS erlaubt es auch diese bisher verlorenen Rohstoffe zurückzugewinnen.
Ökologisch und ökonomisch nachhaltig
Technisch möglich wird das werthaltige Recycling durch eine Kombination verschiedener Verfahrensschritte und einzigartiges Werkstoff- und Verfahrens-Know-how. “Mit der von uns entwickelten Technologie sind wir in der Lage, die verbindende Kunststoffschicht zielgenau anzugreifen. Ist diese erst einmal gelöst, lässt sich das Deckglas entfernen und wir kommen an die aufgedruckten Silberbahnen auf den Solarzellen sowie die Zelle selbst”, erläutert der technische Geschäftsführer und Mitgründer Jan Bargel.
“Damit wird nicht nur das energetisch aufwendig hergestellte Silizium zurückgewonnen, sondern vor allem das wertvolle Silber. Das Recycling selbst wird damit wirtschaftlich tragfähig”, so Fridolin Franke, kaufmännischer Geschäftsführer und ebenfalls Mitgründer weiter. Dass sich Wirtschaftlichkeit und Ökologie nicht ausschließen, zeigt ein Blick auf die Gesamtbilanz. Das Verfahren ist nicht nur wirtschaftlich nachhaltig, die recycelten Rohstoffe benötigen auch ca. 80% weniger Energie als deren Primärproduktion.
Die Gründung der SOLAR MATERIALS GmbH ist dabei das Ergebnis einer mehrjährigen Entwicklung. Ideengeber und Mitgründer ist Dr. Jan-Philipp Mai, dessen Unternehmungen sich vollumfänglich der Ressource Silizium widmen. Mit der Patentanmeldung und der ersten Finanzierung soll das Verfahren nun auf Modulgröße skaliert werden, sodass bereits im Jahr 2023 eine erste industrielle Recyclinglinie mit ca. 4.500 Tonnen Jahreskapazität entstehen soll.
„Uns hat vor allem das dynamische und motivierte Team überzeugt“, erklärt David Stuck, Investment Manager bei bmp Ventures. “Wir blicken im Rahmen des Investments auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit, die wir schon im Vorfeld etablieren konnten und auf einen spannenden Wachstums- und zukünftigen Megamarkt mit historischem Bezug zum Bundesland Sachsen-Anhalt.“
Über die IBG Fonds
Die IBG-Fonds mit Sitz in Magdebug sind die Risikokapitalfonds des Landes Sachsen-Anhalt. Die IBG-Fonds stellen innovativen Unternehmen mit nachhaltigem und überdurchschnittlichem Wachstumspotential und Sitz/Betriebsstätte in Sachsen-Anhalt Beteiligungskapital zur Verfügung. Anfang 2017 hat die IBG den neuen Risikokapitalfonds RKF III mit einem Volumen von 84 Mio. EUR aufgelegt. Der Fonds ist durch Mittel des Landes und der Europäischen Union finanziert und investiert in innovative Unternehmen in Sachsen-Anhalt in den Unternehmensphasen Seed, Startup und Wachstum. Die IBG-Fonds werden durch die bmp Ventures AG gemanagt.
Über SOLAR MATERIALS
Das Clean-Tech Start-up SOLAR MATERIALS entwickelt Technologien zum Recycling von Photovoltaik-Modulen (PV-Modulen). Mit dem zum Patent angemeldeten Recyclingverfahren können sämtliche Rohstoffe der zu recycelnden Solarmodule wirtschaftlich zurückgewonnen werden. Im Fokus stehen insbesondere die Funktionswerkstoffe Silber und Silizium sowie hochwertiges Solarglas. Damit schließt SOLAR MATERIALS den Rohstoffkreislauf der Photovoltaik und leistet einen Beitrag für eine ganzheitlich grüne Energieversorgung.
Mit einem Erfahrungshintergrund von über 250 Beteiligungen aus fast allen Technologiesegmenten, von denen der überwiegende Teil der Frühphase zuzurechnen ist, zählt bmp zu den erfahrensten Venture Capital Investoren in Deutschland. Neben direkten Beteiligungen hat bmp u.a. Risikokapitalfonds für die KfW Bankengruppe und die DEG – Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft verwaltet. Aktuell managt bmp die IBG-Fonds in Sachsen-Anhalt und den Frühphasenfonds Brandenburg. bmp verfügt über rund 20 Mitarbeiter an den Standorten Berlin und Magdeburg.
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