Um die Leistungsfähigkeit der Logistikbranche nicht zu gefährden, brauchen Unternehmen Planungssicherheit und verlässliche Rahmenbedingungen. Das Netzwerk Logistik Mitteldeutschland weist nachdrücklich darauf hin, dass die neue Bundesregierung die Belange der Branche bei den entscheidenden Weichenstellungen im Blick behalten muss. Dazu zählen die Weiterentwicklung von Infrastrukturen inklusive LKW-Stellplätzen und E-Ladestationen ebenso wie der Abbau von Hemmnissen im Bereich Bürokratie und Digitalisierung. Zudem braucht es dringend unterstützende Maßnahmen bei der Fachkräftegewinnung, damit Lieferengpässe nicht zum Dauerzustand werden.

„Der unternehmerische Wille ist da, aber solange die Infrastrukturen und praxistaugliche Technik für eine nachhaltige Verkehrswende in vielen Bereichen der Transportwirtschaft noch nicht ausreichen, können vor allem Mittelständler bei Investitionsentscheidungen keine Wetten auf die Zukunft eingehen“, betont Toralf Weiße, Vorstandsvorsitzender im Netzwerk Logistik Mitteldeutschland. „Bevor etwa E-LKW überhaupt in maßgeblichem Umfang zum Einsatz kommen können, ist es zwingend notwendig zunächst die schon heute überlasteten LKW-Parkplätze an Autobahnrasthöfen oder autobahnnahen Stellen auszubauen und mit Ladestationen auszurüsten.“

Zudem belastet die Branche der Fachkräftemangel in zunehmendem Maße. Ohne ein konsequentes Gegensteuern sind auch hierzulande Versorgungsengpässe absehbar. Bessere Arbeitsbedingungen und der Abbau von Hemmnissen für Erwerb und Verlängerung von Führerscheinen sind hierbei ebenso wichtige Ansatzpunkte, wie die Nutzung des E-Learnings bei der Berufskraftfahrerqualifizierung und die Erleichterung von Fachkräftezuwanderung.

Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung durch Digitalisierung und Automatisierung kommen in der Logistikbranche vielfach schon zur Anwendung. Allerdings ließen sich hier durch einen transparenteren Umgang und einer besseren Auswertung der Verkehrsdaten weitere Potentiale für die Planung und Steuerung von Verkehren erschließen. Ein weiterer wichtiger Hebel zur Stärkung der Branche liegt in der Entlastung von bürokratischen Aufgaben, die durch immer neue Regulierungen und Vorschriften stetig zunehmen und vor allem im Mittelstand wertvolle Ressourcen binden.

„Stabile Lieferketten für Industrie und Handel können wir dauerhaft nur gewährleisten, wenn weitsichtige politische Rahmenbedingungen dafür die Weichen stellen“, ergänzt Weiße.

Über den Netzwerk Logistik Mitteldeutschland e.V.

Das 2008 gegründete Netzwerk Logistik Leipzig-Halle e. V. trägt aufgrund seines vergrößerten Aktionsradius seit 2018 den Namen Netzwerk Logistik Mitteldeutschland e.V. Es vereint neben zahlreichen "klassischen" Logistikdienstleistern auch Unternehmen aus dem Bereich logistiknaher Dienstleistungen, aus der Personal- und Immobilienwirtschaft, Gebietskörperschaften wie die Städte Leipzig und Halle, die regionalen Industrie- und Handelskammern sowie Forschungs- und Bildungseinrichtungen, darunter acht Hochschulen. Seit 2016 verfügt das Netzwerk über Regionalbüros in Dresden und Chemnitz.

Das Netzwerk vertritt in der Arbeitsgemeinschaft Logistikinitiativen Deutschland die Bundesländer Sachsen und Sachsen-Anhalt. Zu den zentralen Aufgaben des Netzwerks gehören neben Innovation, Personal- und Geschäftsentwicklung die Positionierung der Logistikregion Mitteldeutschland als etabliertes Europa-Gateway und zentraler Distributionsstandort mit schnellen Verbindungen insbesondere zu den osteuropäischen und ostasiatischen Märkten, wozu eine Kooperation mit dem Hafen Hamburg und der Logistikregion Sassnitz-Mukran in Mecklenburg-Vorpommern maßgeblich beiträgt.

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