Neue Herausforderungen für die Verteilnetze ergeben sich bis 2040 zum einen durch einen allgemein ansteigenden Stromverbrauch, der auch zu Zeiten, in denen kein Wind- und Photovoltaik-(PV)-Strom vorhanden ist, gedeckt werden muss (siehe Bild). Zum anderen führen aber vor allem die Zeiten, in denen mehr Wind- und PV-Strom erzeugt als verbraucht wird, zu neuen Einspeisespitzen, für die das heutige Netz nicht ausreicht. Ein Ausbau der Netze ist also dringend erforderlich, wenn der überschüssige Wind- und PV-Strom in diese eingespeist und etwa zur Speicherung und Umwandlung (z.B. durch Elektrolyseure in Wasserstoff) weitergeleitet werden soll.
Aktuell sind in den bayerischen Verteilnetzen ca. 500 Umspannwerke vorhanden. Deren Zahl muss auf rund 1.550 verdreifacht werden, um dem erforderlichen EE-Ausbau gerecht zu werden. Bei einer Projektlaufzeit (Planung bis zur Errichtung) von vier Jahren müssen ca. 200 Projekte gleichzeitig laufen, inklusive eines Projektstarts und eines Projektabschlusses pro Woche, um die Ziele bis 2040 zu erreichen. Hier ist eine frühzeitige Planung und baldiger Baubeginn unabdingbar, da die Baukapazitäten für solche Spezialanlagen nicht beliebig schnell hochgefahren werden können.
Wie bei den meisten Energieprojekten ist aber auch hier die Akzeptanz in der Bevölkerung entscheidend. „Die Errichtung von einem neuen Umspannwerk darf durch Bürgerproteste nicht verzögert werden“ sagt Detlef Fischer und appelliert an alle Verantwortlichen, den Netzausbau mit allen erforderlichen Mitteln zu unterstützen.
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