Um digitale Kompetenzen zu erwerben, setzt die Automobilindustrie vor allem auf Neueinstellungen. Die frisch in die Branche Gewechselten haben 71 Prozent häufiger digitale Kompetenzen in Spitzentechniken als die Beschäftigten, die bereits an Bord sind. „Es s ist dringend nötig, auch die langjährig Beschäftigten weiterzubilden und für die neuen Anforderungen fit zu machen“, sagt Oliver Falck, Leiter des ifo-Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien und Koautor der Studie.
Immerhin – die deutsche Autobranche beschäftigt mehr Expert*innen für Tätigkeiten im Bereich Digitalisierung, wie Ingenieurwesen, IT und Bildung, als die anderer Länder. „Deutschland scheint bei der Digitalisierung in der Automobilindustrie im globalen Vergleich relativ gut aufgestellt zu sein“, sagt Falck.
Es gibt allerdings Unterschiede innerhalb der Branche. „Im Vergleich zu den großen Autoherstellern haben die kleineren Zulieferer noch Nachholbedarf bei den digitalen Kompetenzen ihrer Beschäftigten“, sagt Falck. Im Durchschnitt haben die Beschäftigten bei den großen Herstellern um 23 Prozent häufiger digitale Kompetenzen in Spitzentechniken.
„Die Digitalisierung schafft nicht nur neue Berufsgruppen, sondern verändert auch das Aufgabenfeld von bestehenden Berufen. Unsere Daten zeigen deutlich, dass die Digitalisierung in der deutschen Automobilbranche angekommen ist“, sagt, Kristin Keveloh von LinkedIn, Koautor der Studie. Daher verwendet die Studie die Profile der in der Automobilindustrie beschäftigten LinkedIn-Mitglieder und die Kompetenzen, die sie dort angeben. Mit dieser Datengrundlage ist es möglich, die Entwicklung der Kompetenzen in der deutschen und internationalen Automobilindustrie detailliert zu analysieren.
Aufsatz: „Transformation in der Automobilindustrie – Welche Kompetenzen sind gefragt?“ von Nina Czernich, Oliver Falck, (ifo Institut) sowie Murat Erer, Kristin Keveloh, Sein O Muineachain (LinkedIn); in: ifo Schnelldienst digital 12/2021.
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