Aus einem einzigen Produkt sind beim baden-württembergischen Chemiehersteller seitdem rund 20 bionische Geruchsvernichter für unterschiedlichste Problemstellungen entstanden.
Als der Firmenzweig "Geruchskontrolle" mit den Marken BactoDes®, S-Pro® und H-Pro® ins Leben gerufen wurde, folgte Samuel Schneider seiner Vision, eine Reinigungstechnologie zu entwickeln, die normalen Putzmitteln weit voraus ist. Im Interview erzählen Samuel Schneider und Anika Bauer, Projektmanagerin bei Schneiders Profichemie, über ihre vergangenen und jetzigen Herausforderungen in punkto Nachhaltigkeit.
Herr Schneider, welche Motivation steckte bei Ihnen dahinter, mikrobiologische Geruchsvernichter zu entwickeln?
„Mir hat es damals keine Ruhe gelassen, dass herkömmliche Reinigungsmittel eben „nur“ Schmutz lösen, aber tief in den Poren aufgeschmissen sind. So war es bis dahin schlichtweg unmöglich, stinkende Verunreinigungen zu beseitigen, wenn sie tief in saugendem Beton, Estrich oder Textilien eingesickert sind. Auch in Natur- oder Kunststein eingesickertes Öl oder Fett ließ sich nicht einfach mit den üblichen Reinigern entfernen.
Mit Bleichmitteln wäre ein solcher Effekt manchmal erreichbar. Dagegen spricht jedoch die ‚harte Chemiekeule‘ und die Empfindlichkeit des Untergrundes, den man ja nicht mit bleichen möchte.
Mittlerweile haben wir eine Technologie entwickelt, die dem Nachhaltigkeits- und Umweltaspekt voll und ganz gerecht wird. Die Mikroorganismen in den BactoDes-Produkten machen, wie die Natur schon seit Jahrmillionen auch schon, genau das: Sie verstoffwechseln die eingesogene organische Geruchsursache. Dies nicht nur oberflächlich, sondern auch tief im saugenden Untergrund und lösen damit die verschmutzte Substanz auf.“
Gab es dazu bei Ihnen ein persönliches Schlüsselerlebnis?
„Es begann mit Katzenurin – der penetrante Geruch verschwand nach dem Einwirken unseres ersten BactoDes-Produkts an den unmöglichsten Stellen. Wir bekamen Erfolgsmeldungen von Katzenhaltern, dass der jahrelange Uringeruch in sogenannten Katzenecken einfach aus ihren Wohnungen verschwand. Nach diesem Feedback habe ich quergedacht und die Geruchsauswahl ausgeweitet, und begonnen spezialisierte Geruchsvernichter auf den Markt zu bringen.
Als wir die kohlenwasserstoffabbauenden Geruchsvernichter in den Verkehr brachten, traute ich meinen Ohren kaum, als ein Kunde berichtete, dass er das Mittel nur auf die in Naturstein eingesogenen Motorölflecken aufträgt und nichts weiter unternimmt. Nach ein paar Tagen waren die Flecken weg.
Klar, so wirkt BactoDes Ölex und das wissen wir heute auch, aber damals konnte ich es selbst fast nicht glauben. Bis dahin wurden beispielsweise Säuren bei solchen Verschmutzungen eingesetzt, die aber äußerst schädlich für Steinböden sind und das brachte nicht annähernd solche Ergebnisse.“
Wer ist der treibende Motor in Ihrer Firma beim Nachhaltigkeitsthema?
„Das bin nicht nur ich. Durch unsere Außenwirkung ziehen wir auch gleichdenkende Mitarbeiter/innen an. So durfte ich bereits in der Planung und Entwicklung von der Unterstützung Gleichgesinnter und meiner Familie partizipieren.“
Frau Bauer, Sie stehen Herrn Schneider seit einigen Monaten als Projektmanagerin zur Seite. Was hatte Sie dazu bewogen, sich bei Schneiders Profichemie zu bewerben?
„Mich hat es gereizt, Teil eines kleinen, familiären Unternehmens mit innovativer und nachhaltiger Ausrichtung zu sein, das gerade in den Startlöchern steht, sich über seine Komfortzone hinaus zu entwickeln und zu wachsen.“
Haben Sie einen besonderen Bezug zu Reinigungsmitteln?
„Klar, schon im Alltag komme ich um Reinigungsmittel praktisch nicht herum. Spannend und „Neugierde-weckend“ ist allerdings der Ansatz, Reinigungsmittel zu entwickeln, die nicht nur nachhaltig produziert werden, sondern es sogar schaffen, durch ihre natürlichen Inhaltsstoffe eine selbstreinigende Wirkung zu entfalten. In der chemischen Welt werden „herkömmliche“ Reinigungsmittel zwar extrem günstig, aber nicht zwingend mit schonenden Inhaltsstoffen bestückt. Zu wissen, dass es gute und vor allem wirksame Alternativen in der Reinigungsbranche gibt, die sogar für mich privat top anwendbar sind, begeistern mich.“
Sie bemühen sich gerade darum, eine Bio Zertifizierung für die mikrobiologische Produktlinie BactoDes zu bekommen. Wie stehen Sie dazu und welche Herausforderungen haben Sie dabei?
„Eine Bio Zertifizierung halte ich persönlich für extrem wichtig, um nicht nur mit nachhaltigen Begriffen und Wörtern um sich zu schmeißen. Durch die Offenlegung der Inhaltsstoffe und Darlegung unser Produktionsabläufe schaffen wir nicht nur Transparenz, sondern stärken auch das Vertrauen unserer Kunden. Durch das Siegel können die Kunden sicher sein, dass wir es uns mit der Nachhaltigkeit nicht zu einfach machen. Wir stehen bei dem Zertifizierungsprozess in den Startlöchern und mitten in der Vorbereitungsphase.
Die Herausforderung ist hier das passende Siegel zu finden, dass unsere umweltfreundliche Ausrichtung angemessen widerspiegelt. So dass auch der Kunde, der dieses Siegel zukünftig auf unseren Produkten sehen wird, sofort weiß, wofür wir stehen und worauf er vertrauen kann. Auf eine sorgfältige, Ressourcen-schonendes Produktion mit ausgesuchten Inhaltstoffen für ein natürliches, bionisches und wirksames Produkt.“
Frau Bauer, benutzen Sie auch privat Reinigungsprodukte von Schneiders Profichemie?
„Ja, schon bevor ich bei Schneiders Profichemie angefangen habe, waren die BactoDes-Produkte fest in meinem persönlichen Bestand integriert. Als zufriedener „Vorab-Kunde“ fiel es mir natürlich leicht, mich bei Schneiders Profichemie mit den Produkten zu identifizieren und die Entwicklung mit zu unterstützen.“
Welche Erfahrungen haben Sie bisher beim Reinigen mit BactoDes gemacht?
„Es ist wichtig die Anleitung zu lesen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Ich bin immer wieder erstaunt und begeistert, wie wirksam die Produkte sind. Egal, ob beim Entkalken des Teekochers oder beim Reinigen meiner anfälligen hellen Couch, die ich mit BactoDes Neutral immer wieder retten kann.“
Frau Bauer, wie ist Ihre Einschätzung: Wie wird sich der Reinigungsmarkt in ein paar Jahren weiter entwickelt haben?
„Der Reinigungsmarkt ist eine stabile, gefestigte Branche. Dennoch, oder vielleicht auch gerade deshalb, lohnt es sich hier etwas „outside the box“ zu denken. Immer mehr Unternehmen bewerten das Thema Nachhaltigkeit noch einmal neu. Gerade der hohe Gebrauch von Kunststoffen lässt nach neuen Möglichkeiten suchen, diese zu minimieren und auf alternative Rohstoffe zu gehen oder sogar teilweise komplett auf Plastik zu verzichten.
Durch unsere Entwicklung hin zu Tabs oder Granulaten, statt aufbereiteter Produkte mit Flüssigkeiten, können wir die gleichen Mengen viel komprimierter und sparsamer versenden, ohne auf die Qualität zu verzichten. Der Co2 Fußabdruck wird es uns danken. Mit hoher Sicherheit werden diese Umstellungen und Maßnahmen sich in der Außenwirkung der Reinigungsbranche wiederspiegeln und in Zukunft einen starken Beitrag zum globalen Thema Nachhaltigkeit leisten.“
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