Der Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg begrüßt den Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung. Besonders die Themen „innovatives Bauen“ und der verstärkte Einsatz von erneuerbaren Energien wurden positiv von der Branche aufgenommen. Zu beachten sei jedoch, dass der Haushaltsvorbehalt keine Zukunftskonzepte verhindere.

„Wir gratulieren der neuen Landesregierung und besonders dem wiedergewählten Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann zum Koalitionsvertrag“, begrüßt Fachverband-Präsident Thomas Bürkle den Start der neuen baden-württembergischen Landesregierung. „Besonders freut es uns, dass im Koalitionsvertrag Themen des Elektrohandwerks wie „innovatives Bauen“ und der verstärkte Einsatz von erneuerbaren Energien aufgenommen wurden.“

Längere Betrachtungszeiträume und flexible Gebäudetechnik notwendig

Der neue Koalitionsvertrag betont vor allem das Thema „innovatives Bauen“. Der Fachverband sieht in diesem Bereich besonders Nachholbedarf beim Gebäudebestand, besonders in der vorhandenen Gebäudeinfrastruktur. Flexible wandlungsfähige und somit nachhaltige Gebäude bräuchten eine entsprechende Gebäudetechnik und bauliche Gegebenheiten: „Eine junge Familie hat andere Ansprüche als ein Ehepaar im besten Alter, nachdem die Kinder aus dem Haus sind, oder auch Senioren. Hier müssen noch mehr zukunftsfähige Konzepte mit passender Gebäudetechnik geplant werden,“ so Thomas Bürkle.

„Als eine weitere Forderung an die Politik wünschen wir uns hinsichtlich der Betrachtungsweise der Gebäudekosten einen anderen längerfristigen Ansatz: Denn nicht nur die Erstellungskosten allein sollten im Fokus stehen, sondern insbesondere auch sämtliche Kosten über die gesamte Nutzungsdauer des Gebäudes hinweg sollten Eingang in die Betrachtung finden. Damit relativieren sich die Baukosten im Verhältnis zum Unterhalt und Betrieb“, meint der Fachverband-Präsident.

Verstärkter Einsatz von erneuerbaren Energien

„Darüber hinaus begrüßen wir die Ausbaupläne unter anderem für die Photovoltaik, elektrische Speichertechnologien sowie die Errichtung von Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge. Um die klimaschutzpolitischen Ziele der neuen Landesregierung auch umsetzen zu können, sind unsere Elektrofachbetriebe vor Ort nötig, die ihre Kunden individuell beraten, für sie planen und die Installationen unter anderem für deren neues E-Fahrzeug durchführen.“ Angebote meist größerer Anbieter, „die oft genug von der Stange kommen“, böten meist nicht die richtige und nachhaltigste Lösung für den Kunden, betont Thomas Bürkle. „Erfreulicherweise wird auch in dieser Legislaturperiode die Zukunftsinitiative Handwerk 2025 fortgesetzt und noch stärker das Thema Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt gerückt.“

Kritisch zu betrachten: Haushaltsvorbehalt und Kommunenzusammenarbeit

„Der neue Koalitionsvertrag ist eine gute Basis für die Zukunftsthemen des baden-württembergischen Elektrohandwerks“, fasst Thomas Bürkle zusammen. Jedoch sei der Haushaltsvorbehalt und die damit drohenden neuen Vorschriften mit der einhergehenden Bürokratie kritisch zu betrachten. Ebenso manches Vorhaben an der Schnittstelle der Kommunen zum Handwerk. „Der Fachverband fordert daher vor allem ein Festhalten an den bestehenden Regelungen des Mittelstands­förderungsgesetzes Baden-Württemberg und der Gemeindeordnung Baden-Württemberg“, betont der Fachverband-Präsident.

Über Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg

Der Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg ist die Dachorganisation der 37 Elektro- bzw. Informationstechniker-Innungen im Land und vertritt als Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband die Interessen von rund 7.500 Handwerksunternehmen der Elektrotechnik, der Informationstechnik und des Elektromaschinenbaus. Die knapp 60.000 Beschäftigten der Branche erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von mehr als sieben Milliarden Euro. Rund 5.200 junge Menschen werden derzeit in einem der sieben attraktiven Ausbildungsberufe zum Facharbeiter ausgebildet.

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