Plastikverschmutzung im Jahr 2021 – Wo stehen wir?
Es zeichnet sich ab, dass selbst die globale Pandemie nicht in der Lage dazu war die Plastikproduktion zu minimieren – die Covid-Krise beschleunigt den globalen Plastikkonsum sogar um ein Vielfaches. Wissenschaftlern und europäischen Umweltorganisationen zufolge dauert es nicht mehr lange bis sich im Mittelmeer mehr Masken als Quallen befinden. Werden diese Vorhersagen zu den bereits 380 Millionen Tonnen jährlich produzierten Plastiks (50% davon Einweg-Plastik) hinzugezählt, wird das Problem der Plastikverschmutzung dramatischer und die Welt steht zu Beginn des Jahres 2021 vor einer viel schwerwiegenderen Plastikkrise als jemals zuvor.
Schon bevor COVID-19 ausbrach, warnten Wissenschaftler, dass die globale Plastikverschmutzung die nächsten acht bis neun Jahrzehnte stetig ansteigen wird. Das betrifft vor allem Entwicklungsregionen, für welche erwartet wird, dass sie eine Menge von 1.300 Millionen Tonnen Plastikmüll pro Jahr überschreiten werden. Aus diesem Grund muss eine ordnungsgemäße Steuerung der Plastikverschmutzung die oberste Priorität der Umweltdiskussion in 2021 und den darauf folgenden Jahren werden.
Plastikverschmutzung beeinflusst dich mehr als du denkst
Ungefähr 90% des globalen Plastikmülls landen am Ende in einer Mülldeponie, in der es umweltschädlich endgelagert wird. Diese Deponien sind einer der Gründe aus denen unser Boden und Grundwasser zunehmend massiv verseucht werden. Die Verschmutzung hat aber noch weitreichendere Folgen – von dort breitet sie sich in Flüsse und andere Bereiche der Umwelt aus. Nach Aussagen von EURELCO existieren allein in Europa mehr als 500,000 Mülldeponien. Viele dieser Deponien haben ihren Standort in der Nähe von Städten, wodurch die Gefahr für die umliegenden Einwohner noch weiter steigt.
2018 wurden weltweit mehr als 27 Millionen Tonnen Plastikmüll auf Deponien abgeladen. Wenn dieser Plastikmüll kontinuierlicher Sonneneinstrahlung, oder höheren Temperaturen ausgesetzt ist, wird ein noch gefährlicherer Stoff freigesetzt. In Folge der Wärme dünstet Stickstoffoxid (NOx) aus – ein Gas, das 10 mal gefährlicher ist als CO2 und in größeren Mengen zu einer starken Gesundheitsgefährdung wird.
„Das Tor zum Plastikmüll“ – Unsere Ozeane
Das andere, unter der Plastikverschmutzung leidende Umweltsystem sind unsere Ozeane – diese werden mittlerweile von vielen Menschen schon als “Tor für Plastikmüll” bezeichnet. Wenn man bedenkt, dass jeden Tag 730 Tonnen Müll allein ins Mittelmeer geworfen werden, wird das Ausmaß des Problems noch erschreckender. Das Plastik zersetzt sich innerhalb der Seen und Meere zu noch schädlicherem Mikroplastik. Dieses Mikroplastik wird von Meerestieren häufig mit Futter verwechselt, wodurch jährlich mehr als 100,000 Tiere sterben.
Über die Meerestiere landet Mikroplastik teilweise auch auf unseren Tellern. Nach Angaben der EU ist der Effekt, den dieses Mikroplastik auf die Gesundheit menschlicher Organismen hat noch immer unbekannt. Für viele scheint es aktuell jedoch unmöglich an diesem Zustand etwas zu ändern. Dabei kann Plastik unter bestimmten Umständen auch als wertvolle Ressource für die Energieproduktion betrachtet werden.
Wie können wir so viel Plastik recyceln?
Grundsätzlich kann zwischen zwei Arten des Plastik-Recyclings unterschieden werden – mechanisches und chemisches Recycling. Mechanisches Recycling ist eine der weitverbreitetsten Methoden des Plastikrecyclings in Europa. Dabei ist der Recyclingprozess größtenteils auf das Zerkleinern von Plastikteilen fokussiert, während die eigentliche Molekülstruktur erhalten bleibt. Es benötigt einerseits ein möglichst sauberes und reines Rohmaterial und kann andererseits aktuell nur begrenzte Plastikmengen händeln. Das bedeutet, dass ein Großteil der weltweit anfallenden Plastikabfälle mit dieser Recycling-Methode nicht verarbeitet werden kann.
Wir unterstützen zwar auch mechanisches Recycling, glauben aber, dass neue und innovative Ansätze benötigt werden, um das Problem der Plastikverschmutzung vollends lösen zu können. Das ist einer der Gründe, der uns bei der Biofabrik angetrieben hat ein dezentrales und modulares Verfahren für chemisches Recycling zu entwickeln. Durch chemisches Recycling kann nahezu jede Art von Plastik verarbeitet werden – auch kontaminiertes Plastik und Verbundstoffe. Hinzu kommt, dass chemisches Recycling, und besonders unser Verfahren es zulässt den Recycling-Prozess zu skalieren. Dadurch kommen wir dem Ziel einer Kreislaufwirtschaft wesentlich näher, denn wir können Materialien zurück in den Rohstoffkreislauf bringen.
Mit Hilfe der WASTX Plastic wird Plastikabfall während eines komplexen Prozesses in Pyrolyseöl umgewandelt. Dieses kann wiederum dazu genutzt werden neues Plastik zu produzieren, ohne fossile Rohstoffe zu verbrauchen.
Chemisches Recycling und CO2: Wie helfen wir die CO2-Emissionen zu reduzieren?
Die Technologie der WASTX Plastic der Biofabrik ist nicht nur revolutionär, weil wir eine dezentrale und vollautomatische Lösung für die Schließung des Plastikkreislaufes bereitstellen. Unsere Anlagen helfen auch die CO2 Emissionen drastisch zu reduzieren. Mit der WASTX Plastic Anlage muss Plastikmüll nicht mehr in Deponien abgeladen oder verbrannt werden, sondern kann in weiterverwertbares Pyrolyse-Öl umgewandelt werden.
Zusätzlich sorgt chemisches Recycling dafür, dass der Bedarf an fossilem Erdöl sinkt. Erdöl ist eine der verbreitetsten Ressourcen auf der Erde. Da es einen Hauptbestandteil in der Plastikproduktion ausmacht ist der Bedarf dieses Stoffes weiterhin hoch. Umso wichtiger ist es, dass wir mit unserer Pyrolyse-Technologie künftig einen Ersatzstoff für die Plastikproduktion liefern können, der nicht auf der Extraktion fossilen Erdöls basiert. Weniger Erdöl – weniger auf fossilem Erdöl basierende Plastikproduktion – weniger Plastikverbrennung – weniger CO2 in unserer Umwelt.
Neues Plastik aus Pyrolyse-Öl und eben nicht aus fossilem Erdöl herzustellen hat noch einen weiteren Vorteil. Es ist effizienter, kostendeckender und hält auch der Skalierung auf einen viel größeren Maßstab stand, während es die negativen Umwelteinflüsse minimiert.
Der Weg zur CO2-Neutralität (und Plastikreduktion)
Mit der Biofabrik-Variante chemischen Recyclings ist es möglich, die aus Plastik resultierenden CO2-Emissionen deutlich zu reduzieren, und dabei haben wir gerade erst angefangen. Wir sind schon jetzt einzigartig am Markt, wenn es um chemische Recyclinglösungen mit dem positivsten Einfluss auf unsere Umwelt geht. Unser CTO Ben Richters bringt es auf den Punkt: „Wir tun unser Bestes, um unsere WASTX Plastic in Zukunft komplett emissionsfrei zu machen – Ziel ist es immer besser und besser werden und die allerbesten Lösungen am Markt anbieten zu können.“
Wir haben knapp ein Jahrzehnt Entwicklungsarbeit, Zeit und Mühe investiert, um die Technologie zu entwickeln, die wir als unsere beste Waffe im Kampf gegen die Plastikkrise sehen. Doch mit der WASTX Plastic wollen wir nicht nur die Welt vom Plastikmüll befreien – gleichzeitig verlieren wir auch unser Ziel der CO2-Neutralität niemals aus den Augen.
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