Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat mit Wirkung zum 1. Januar 2021 bekanntgegeben, dass das von der TransMIT Gesellschaft für Technologietransfer mbH eingereichte Verbundprojekt zur automatischen Baustellenerfassung Köln (ABK) im Rahmen der Förderrichtlinie Modernitätsfonds („mFUND“) mit insgesamt knapp 200.000 Euro durch das BMVI gefördert wird. Das Projekt wird mit der TransMIT GmbH als Verbundkoordinator vom 1. Januar 2021 bis zum 31. August 2022 über eine Laufzeit von 20 Monaten realisiert. Zu den Projektpartnern gehören neben dem TransMIT-Projektbereich für öffentlichen Verkehr und Verkehrsmanagement die pwp-Systems GmbH aus Bad Camberg, die Stadt Köln sowie die ebenfalls in Köln ansässige RheinEnergie AG.

Vor allem in Stadtgebieten werden zum fortwährenden Unmut der verschiedenen Verkehrsteilnehmer zahlreiche Baumaßnahmen und kurzfristige Entstörungsmaßnahmen durchgeführt, die zu Einschränkungen im öffentlichen Raum führen. Die Zeitpunkte der tatsächlichen Bautätigkeit und der damit verbundenen verkehrlichen Einschränkung sind dabei einer gewissen Unschärfe unterworfen. Unsicherheiten über den Status der Baustellen erfordern häufig Kontrollfahrten oder zusätzliche Kommunikation mit manueller Eingabe in die vorhandenen Systeme. Für eine wirkungsvolle Verkehrsinformation braucht es daher eine automatische Echtzeit-Verifizierung der aktuellen Baumaßnahmen.

Im Rahmen des vom BMVI geförderten Verbundprojektes zur automatischen Baustellenerfassung Köln (ABK) ist die Ausstattung von baustellentypischen Absperrobjekten mit Kommunikations- und Positionierungstechnologie wie LoRaWAN (Long Range Wide Area Network) und GNSS (Globales Navigationssatellitensystem) vorgesehen. Die automatisch erfassten Sensordaten werden mittels LoRaWAN übertragen und mit Genehmigungsdaten abgeglichen. Die Datenübertragung des Standorts und der Baustellenkennung erfolgt an die GIS- und Monitoringsysteme von RheinEnergie, sowie an die Systeme der Verkehrsleitzentrale der Stadt Köln. Dort werden Verkehrsmeldungen in dem Standard für Mobilitätsdaten DATEX II erzeugt und an den MDM (Mobilitäts Daten Marktplatz) weitergegeben.

Dieses innovative System ermöglicht die Bereitstellung von zeitnahen und verlässlichen Informationen über aktuelle Verkehrseinschränkungen etwa aufgrund von Baumaßnahmen oder Entstörungseinsätzen. Somit kann eine zeitlich exakte Schaltung adäquater Verkehrsstrategien der Stadt Köln zur Verbesserung von Sicherheit und Verkehrsfluss bei gleichzeitiger Minderung von Emissionen gewährleistet werden. Darüber hinaus wird durch die verbesserte Informationsqualität eine Optimierung der internen Prozesse bei der RheinEnergie angestrebt. Schließlich erfolgt über den Mobilitäts Daten Marktplatz (MDM) ein diskriminierungsfreier Datenzugang für alle Akteure im Verkehr.

„Wir freuen uns sehr, dass unser gemeinsames Verbundprojekt nun auch mit den finanziellen Mitteln des Modernitätsfonds mFUND und der Unterstützung des BMVI in die Wege geleitet und umgesetzt werden kann“, betont Prof. Dr.-Ing. Jörg Pfister, Leiter des TransMIT-Projektbereiches für öffentlichen Verkehr und Verkehrsmanagement. „Jeder kennt die mit Baustellen verbundenen Unannehmlichkeiten und Komplikationen, gerade in dicht besiedelten Stadtgebieten. Mit unserem neuartigen Ansatz, der nicht zuletzt durch den umfassenden Einsatz moderner datenbasierter Anwendungen und Positionierungstechnologien auch den künftigen Erfordernissen einer echten Smart City gerecht wird, lässt sich das Problem wesentlich effizienter lösen. Dies bedeutet weniger Beeinträchtigungen für die Verkehrsteilnehmer, aber auch weniger Abgase, weniger Lärm und durch die geringere Umweltbelastung eine höhere Lebensqualität der Anwohner.“

Über den mFUND des BMVI:

Im Rahmen der Forschungsinitiative mFUND fördert das BMVI seit 2016 Forschungs- und Entwicklungsprojekte rund um datenbasierte digitale Anwendungen für die Mobilität 4.0. Neben der finanziellen Förderung unterstützt der mFUND mit verschiedenen Veranstaltungsformaten die Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Forschung sowie den Zugang zum Datenportal mCLOUD. Weitere Informationen finden Sie unter www.mfund.de.“

Über die TransMIT Gesellschaft für Technologietransfer mbH

Die TransMIT GmbH erschließt und vermarktet im Schnittfeld von Wissenschaft und Wirtschaft seit 1996 mit rund 160 Angestellten das Innovations-Potenzial zahlreicher Wissenschaftler aus mehreren Forschungseinrichtungen in und außerhalb Hessens. Direkt aus den drei Gesellschafterhochschulen der TransMIT GmbH (Justus-Liebig-Universität Gießen, Technische Hochschule Mittelhessen und Philipps-Universität Marburg) bieten mehr als 160 TransMIT-Zentren unter professioneller wissenschaftlicher Leitung innovative Produkte, Technologien, Dienstleistungen sowie Weiterbildungsveranstaltungen aus nahezu allen Fachrichtungen an. Der Geschäftsbereich Patentverwertung identifiziert und bewertet im Kundenauftrag Produktideen und Forschungsergebnisse und bietet diese international für Lizenzierung oder Kauf an. Das betreute Portfolio umfasst dabei alle Technologiefelder deutscher Hochschulen. Ergänzt wird dieses Angebot durch Leistungen für das komplette Innovationsmanagement von der Idee bis zum marktreifen Produkt im Geschäftsbereich Managed Innovation Services (MIS), insbesondere Fördermittelberatung und Projektmanagement für kleine und mittelständische Unternehmen. Darüber hinaus initiiert und betreut das Geschäftssegment Kooperationsnetzwerke & Neue Märkte Netzwerke zwischen KMU, die sich proaktiv weiterentwickeln wollen. Die TransMIT GmbH hat bei mehreren Rankings im Auftrag verschiedener Bundesministerien jeweils den 1. Platz unter den 21 größeren Technologietransfer-Unternehmen in Deutschland erreicht und ist autorisierter Partner des BMWi-Programms "go-Inno" sowie der Innovationsberatung des BAFA. Referenzprojekte sind u. a. das Museum "mathematikum", das Clustermanagement für die Medizinwirtschaft "timm" und die BMWi-Projekte "SIGNO KMU-Patentaktion" und "-Erfinderfachauskunft" sowie "WIPANO Unternehmen". Aktuell ist die TransMIT GmbH federführender Partner der EU-Initiative KETBIO (Key Enabling Technologies in Biotechnology) und gehört zum Projektkonsortium des europäischen Programms zur Förderung der Biotechnologie als einer von sechs bedeutenden Schlüsseltechnologien (KETs) des EU-Rahmenprogramms für Forschung und Innovation Horizont 2020 (https://www.ketbio.eu/).

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