- Ergebnisse aus vier Jahren Forschung und Entwicklung werden nun in der Praxis erprobt
- Integration realer Anlagen in ein simuliertes Energiesystem der Zukunft zeigt Herausforderungen der Energiewelt von morgen
- E.ON ist Konsortialführer des Projektkonsortiums aus 46 Partnern
In DESIGNETZ untersuchen 46 Partner in drei Bundesländern, wie ein dezentrales, digitales und grünes Energiesystem der Zukunft funktioniert. Mögliche Lösungen werden in einem komplexen Zusammenspiel aus Realität und Simulation erprobt. Bislang hatten die Experten die Teilprojekte wie z.B. Batteriespeicher oder Power-to-Heat-Anlagen einzeln aufgebaut und in Betrieb genommen sowie Erkenntnisse darüber gesammelt, wie das Gesamtsystem aufgebaut werden kann. Nach vier Jahren Projektarbeit ist es nun so weit: DESIGNETZ startet in den Live-Betrieb – Einzelanlagen werden in das Gesamtsystem integriert. Erstmals ist jetzt eine bidirektionale Kommunikation zwischen den realen technischen Anlagen und dem sogenannten System Cockpit, welches Netzsituationen aus 2035 simuliert, möglich.
Thomas König, bei E.ON für das Netzgeschäft verantwortlich, sagt: „Mit dem Live-Betrieb von DESIGNETZ haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht. Wir werden anhand der Ergebnisse aufzeigen können, wie die Energiewelt von morgen aussehen kann und welche Rahmenbedingungen die verschiedenen Akteure noch anpassen müssen, damit die Energiewende erfolgreich wird. DESIGNETZ liefert damit nicht nur für uns wichtige Impulse, sondern auch für Politik und Regulierung.“
Die technischen Anlagen der DESIGNETZ-Teilprojekte übermitteln ihre Erzeugungs-, Verbrauchs- und Speicherkapazitäten (Flexibilität) über eine dezentrale Datendrehscheibe, das Energy Gateway, an das System Cockpit. Ein Energiespeicher schätzt beispielsweise ab, wie viel elektrische Energie er im Testzeitraum speichern bzw. in das Verteilnetz einspeisen kann. Das System Cockpit berechnet daraus mithilfe von Wetterdaten die erwartete Netzauslastung und den optimalen Flexibilitätseinsatz. Es meldet dann an die Anlagen zurück, welche Flexibilität verfügbar gemacht werden soll.
Während des Testlaufs ermittelt das System Cockpit, ob die Anlagen der Teilprojekte die angeforderte Flexibilität auch tatsächlich wie angefordert erbringen konnten. Dadurch werden wertvolle Erfahrungen gesammelt, wie die angebundenen Technologien auf die für sie realen Anforderungen reagieren und welche Rolle technische Störungen, Wetterumschwünge und Reaktionszeiten der Anlagen spielen. Außerdem ist das System Cockpit dazu in der Lage, die technischen Anlagen der heutigen, realen Welt in ein simuliertes Energieversorgungssystem des Jahres 2035 zu integrieren.
Die im Live-Betrieb gewonnenen Daten werden bis Ende März analysiert und fließen in die finalen Ergebnisse des umfassendsten Energiewendeprojekts überhaupt ein. DESIGNETZ wird konkrete Aussagen darüber treffen, wie Netzbetreiber, aber auch Flexibilitätsanbieter zukünftig Flexibilität für den Markt und im Verteilnetz nutzbar bzw. handelbar machen können. Die Erkenntnisse aus dem Projekt werden außerdem zeigen, wie Standardisierung und Digitalisierung weiter vorangetrieben werden müssen und wie das regulatorische Umfeld aussehen muss, damit technische Flexibilitätspotenziale auch tatsächlich genutzt werden können und die Energiewende gelingt.
Über DESIGNETZ
DESIGNETZ wird im Rahmen des Förderprogramms SINTEG (Schaufenster Intelligente Energie) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Saarland und Rheinland-Pfalz umgesetzt. In diesen Regionen wird das deutsche Energiesystem in seiner Vielfalt ideal abgebildet. Das Projekt ist am 1. Januar 2017 offiziell gestartet und läuft über rund vier Jahre in einem Konsortium aus 46 erfahrenen Partnern aus Energiewirtschaft, Industrie, Forschung und Entwicklung. Die E.ON SE ist Konsortialführer des Projekts. Das Projektvolumen beträgt 66 Millionen Euro.
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