Elektrische Motoren setzen sich nicht nur auf der Straße durch. Auch auf dem Wasser halten die umweltfreundlichen Antriebe Einzug! Neben den elektrischen Bootsmotoren entwickeln sich vor allem motorisierte Surfbretter weltweit zu einem neuen Trend.
Zwar sind benzinbetriebene Surfbretter, auch Jetboards genannt, bereits seit über 10 Jahren auf dem Markt, doch blieben diese ein Nischenprodukt. Insbesondere die Abgase und der Lärm haben die meisten Wassersportler abgeschreckt. Mit stetiger Weiterentwicklung der Batterie- und Elektro-Antriebstechnologie ergeben sich jedoch nun ganz neue Möglichkeiten.
Insbesondere die Elektro Hydrofoils, auch eFoils genannt, erleben gerade rasant ansteigende Verkaufszahlen. Während ein Jetboard, ähnlich wie ein Jetski, mit einem Jetantrieb arbeitet und wie ein traditionelles Surfbrett auch der Wasseroberfläche fährt, fliegt ein eFoil über dem Wasser. Richtig, ein fliegendes Surfbrett. Ermöglicht wird dies durch einen Unterwasserflügel, der über einen Mast am Surfbrett befestigt ist.
Gesteuert werden Jetboards sowie Elektro Hydrofoils mit Hilfe der Gewichtsverlagerung des Fahrers. Beschleunigt wird allerdings mit einer Handfernbedienung, welche in den meisten Fällen über Bluetooth mit dem Board verbunden ist. Damit sind bei den Jetboards Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h erreichbar und bei den eFoils bis zu 45 km/h. Allerdings kommt es bei den eFoils weniger auf Geschwindigkeit, sondern mehr auf das Kurvenziehen – auch Carven genannt – an.
Interessanterweise ist dieser neue Wassersport Trend nicht in den USA geboren, sondern vielmehr in Europa und in Deutschland insbesondere. Zu den ersten Elektro Surfbrett Herstellern weltweit gehörten Lampuga aus Deutschland, Onean aus Spanien, Waterwolf aus Deutschland und Radinn aus Schweden. Das erste Elektro Hydrofoil kam dann allerdings doch aus den USA von der Firma Lift Foils.
Jetboards:
Elektro Jetboards erreichen mit einer Leistung vom 7 bis 19 kW Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h. Durch den hohen Energieverbrauch der Jetantriebe und der Reibung auf der Wasseroberfläche ist die Reichweite begrenzt. Sie liegt zwischen 15 und 45 Minuten abhängig vom Modell, dem Gewicht des Fahrers und den Bedingungen in Bezug auf Wind und Wellen. Mit einem Gewicht zwischen 30 und 60 kg inklusive der Batterien (die bereits 50% des Gewichts ausmachen) sind sie recht schwer – allerdings spürt man das auf dem Wasser kaum.
Anders als die eFoils sind die elektrischen Jetboards ein wenig lauter und erzeugen Wellenschlag. Deshalb werden Sie auch als Wassermotorräder kategorisiert wie weiter unten erklärt. Preislich bewegen sich die Jetboards zischen 8.000 und 25.000 EUR. Zur Zielgruppe der Kunden gehören unter anderem Bootsbesitzer, die nach Abwechslung auf dem Wasser suchen. Die Jetboards lösen dabei vermehrt die Jetskis ab, da sie kleiner und leichter sind. Man braucht daher keinen Trailer, um sie zu transportieren und sie sind leicht auf einem Boot zu verstauen. In Deutschland wurden in den letzten Jahren durchschnittlich 400 Jetskis im Jahr verkauft. 2021 dürften die Jetboards diese Zahl durchbrechen.
eFoils:
Hydrofoils (Unterwasserflügel) werden immer populärer. Man findet Sie bei Booten, Windsurfbrettern, Kiteboards und sogar bei Stand Up Paddel (SUP) Boards. Sobald das Wasspersportfahrzeug abhebt, reduziert sich der Energieverbrauch um bis zu 75 Prozent. Das bedeutet, mach braucht z.B. beim Wind- oder Kitesurfen weniger Wind. Daher beträgt die Reichweite der Elektro Hydrofoils auch dreimal so viel wie bei den Jetboards. 90 Minuten Flugzeit sind bei guten eFoils keine Seltenheit.
Erfunden wurden die eFoils von Surfern aus Puerto Rico, die nach einer Beschäftigung an Tagen ohne Wind und Welle suchten. Seitdem ist dieser Trend kaum aufzuhalten. 2018 war das erste kommerzielle eFoil auf dem Markt und schon nach zwei Jahren hat es die Verkaufszahlen von Jetskis und Jetboards übertroffen. Schweben die eFoiler lautlos 60 cm lautlos über dem Wasser, schauen viele Beobachter am Strand fassungslos zu. Viele können sich nicht erklären wie dies funktionieren soll. Am Unterwasserflügel ist ein Propeller montiert, der für Anschub sorgt. Ab Geschwindigkeiten von 10-13 km/h hebt das Board dann ab. Beschleunigt wird mit einer Funkfernbedienung in der Hand. Gelenkt wird mit Gewichtsverlagerung: nach vorne geht es runter, nach hinten geht es rauf. Links- und rechtsherum funktioniert wie bei allen Boardsportarten – Skateboarden, Wakeboarden, Snowboarden etc.
Zwar ist ein eFoil schwerer zu fahren als ein Jetboard, aber die meisten Anfänger schweben bereits nach 20 – 60 Minuten. Die Preise der eFoils legen um die 14.000 EUR. Zwar findet man vermehrt günstigere Anbieter, allerdings meist von nicht ausreichender Qualität. Sicherheit sollte stets vorgehen. Strom und Wasser (insbesondere Salzwasser) sind eine ungünstige Kombination und erfordern eine Reihe von Sicherheitsmaßnahmen, die sich im Preis niederschlagen.
Rechtliche Situation:
Bis auf wenige Ausnahmen in Bayern und am Bodensee sind Elektro Surfbretter auf deutschen Gewässern zugelassen. Allerdings muss man diese Boards, wie jedes andere Boot über 2,21 kW (3 PS), zulassen und mit einem Kennzeichen versehen. Es gibt hier aber einen Unterschied zwischen den eFoils und Jetboards. Jetboards müssen nämlich als Wassermotorräder (Jetskis) zugelassen werden und haben damit einige Einschränkungen. Außer auf ausgewiesenen Jetski-Strecken dürfen diese nur für Wanderfahrten (von A nach B) ohne unnötiges Kurven betrieben werden. Elektro Hydrofoils haben diese Einschränkung nicht, da sie leiser sind, keinen Wellenschlag generieren und schneller zum Stehen kommen als Jetboards. Alle Boards schalten sich bei einem Sturz selbständig ab.
Fortführende Links:
Marktübersicht der Jetboards: https://e-surfer.com/de/uebersicht-elektrischer-surfbretter/
Marktübersicht der Elektro Hydrofoils: https://e-surfer.com/de/elektro-hydrofoil-vergleich/
Rechtliche Bestimmungen zu Elektro Surfbrettern: https://e-surfer.com/de/elekro-surfbrettzulassungrechtliche-situation-e-foil/
Andreas Lakeberg aus Berlin betreibt seit Anfang 2017 einen Blog über elektrische Surfbretter und Hydrofoils. Er startete das Projekt e-surfer.com zu einer Zeit, wo kaum kommerzielle Produkte verfügbar waren. Er führte die ersten Tests mit Prototypen durch und reiste dafür durch ganz Europa und die USA. Heute ist seine Webseite der erste Anlaufpunkt für Elektro Surfboard Interessierte weltweit und er ist einer der führenden Händler in Europa. Als einer der Pioniere dieser Branche ist er im ständigen Kontakt zu den Gründern und CEOs der Hersteller. Er ist zudem immer offen für Kooperationen, um diesen neuen Sport voranzubringen. Dazu hält er Kontakt zu den Behörden und Veranstaltern im Bereich Wassersport.
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