Eine von ihnen ist das Ernst-Abbe-Gymnasium in Berlin-Neukölln, das die HPI Schul-Cloud seit September nutzt. "Wir haben einen Anforderungskatalog definiert, die verschiedenen Angebote damit abgeglichen und Erfahrungen anderer Schulen eingeholt", beschreibt Schulleiter Tilmann Kötterheinrich-Wedekind die Entscheidungsfindung. Die Wahl fiel schließlich auf die HPI Schul-Cloud. Die Rückmeldungen aus Kollegium und Schülerschaft sind positiv: Geschätzt werden neben der selbsterklärenden Bedienbarkeit und dem Videokonferenztool BigBlueButton vor allem die Möglichkeit, Aufgaben einfach hochzuladen und mit zeitlichen Fristen zu versehen sowie jegliche Kommunikation über eine einheitliche Plattform zu organisieren. "Früher wurde über SMS und nicht datenschutzkonforme Chatfunktionen kommuniziert, sodass die Lehrkräfte mehrere Kanäle im Blick haben mussten. Jetzt läuft alles gebündelt über eine Plattform. Das erleichtert die Arbeit immens", so Kötterheinrich-Wedekind. Er sieht digitalen Unterricht nicht nur als Mittel, um im Fall von Schulschließungen handlungsfähig zu bleiben, sondern auch als Chance, Schülerinnen und Schüler auf die digitale Lebenswelt vorzubereiten, für die es neue Umgangsformen zu definieren gelte. Das Ernst-Abbe-Gymnasium hat deshalb nicht nur ein Konzept für den digitalen Unterricht erarbeitet, sondern gleich auch einen Leitfaden und Regeln zur Nutzung der HPI Schul-Cloud formuliert. "Es ist wichtig, klare Vereinbarungen zu treffen und auch Grenzen aufzuzeigen. Man kann von einer Lehrkraft nicht erwarten, noch um 23 Uhr Feedback zu geben."
Schon etwas länger mit dabei ist das Käthe-Kollwitz-Gymnasium in Prenzlauer Berg. Die Schule ist Teil des Excellence-Schulnetzwerks MINT-EC und nutzt die HPI Schul-Cloud seit 2018. "Die Plattform wird vom Kollegium nicht nur in Zeiten von Schulschließungen intensiv genutzt, sondern auch als begleitendes Medium im Präsenzunterricht – in allen Jahrgangsstufen und Unterrichtsfächern", sagt Michael Abend, Informatiklehrer und schulischer Administrator. Wesentlicher Pluspunkt sei die intuitive Bedienbarkeit. "Im Vergleich zu anderen Lernumgebungen zeichnet sich die HPI Schul-Cloud durch einen niedrigschwelligen Zugang aus, sodass auch Nutzerinnen und Nutzer, die wenig technikaffin sind, gut zurechtkommen." Vorteilhaft sei, dass sich die Plattform auf wesentliche Funktionen konzentriere und damit auch weniger Erfahrenen gute Orientierung biete. Mindestens ebenso wichtig sei die Tatsache, dass die HPI Schul-Cloud der europäischen Datenschutz-verordnung entspreche. Michael Abend: "Lehrkräfte müssen die Gewissheit haben, im rechtssicheren Raum zu agieren."
Angebot an Berliner Schulen zur Nutzung der HPI Schul-Cloud
"Bei vielen Schulleitungen wie Lehrkräften herrscht noch immer Unsicherheit darüber, inwiefern die jeweilige Lernumgebung dem geltenden Datenschutzrecht entspricht", sagt Professor Christoph Meinel, Direktor des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) und Leiter des HPI Schul-Cloud-Projekts. Die Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit Maja Smoltczyk hatte in den vergangenen Monaten mehrfach darauf hingewiesen hat, dass diverse Anwendungen und Systeme nicht die datenschutzrechtlichen Vorgaben erfüllten. "Die HPI Schul-Cloud geht mit Daten strikt nach DSGVO um. Wir haben deshalb in einem offenen Brief an die Berliner Schulleitungen unser Angebot, sie auch kurzfristig zu unterstützen, noch einmal erneuert", so Professor Meinel. Die HPI Schul-Cloud, die das HPI mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) als gemeinnütziges Open-Source-Projekt entwickelt, biete alle für den digitalen Unterricht erforderlichen Funktionalitäten sowie datenschutzkonformen Zugang zu Lerninhalten verschiedener Anbieter. Bis zum Schuljahresende 2020/2021 sei die Nutzung der HPI Schul-Cloud für Schulen kostenfrei. Das BMBF hatte in Reaktion auf die Corona-Pandemie die HPI Schul-Cloud deutschlandweit für alle Schulen geöffnet, die keine vergleichbare Lösung des Landes oder des Schulträgers nutzen konnten. Das Angebot war zunächst bis zum Jahresende 2020 befristet. Aufgrund des aktuellen Infektionsgeschehens soll das Projekt bis zum Schuljahresende 2020/2021 weitergeführt werden.
Der offene Brief zur Nutzung der HPI Schul-Cloud ist abrufbar unter:
Kurzprofil HPI Schul-Cloud
Das Hasso-Plattner-Institut entwickelt seit 2017 gemeinsam mit dem nationalen Excellence-Schulnetzwerk MINT-EC, zahlreichen Experten aus Wissenschaft und Praxis und gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eine Schul-Cloud, mit der digitale Inhalte verschiedener Anbieter einfach und sicher in der Schule genutzt werden können. Ziel der HPI Schul-Cloud ist es, eine intuitiv bedienbare digitale Lehr- und Lernumgebung zu schaffen, die orts- und zeitunabhängig von jedem Endgerät genutzt werden kann und datenschutzkonform ist. Aktuell greifen über 900.000 Nutzerinnen und Nutzer auf die HPI Schul-Cloud zu. Nachdem zunächst ausschließlich Schulen des Projektpartners MINT-EC sowie Schulen über die Kooperationen mit den Bundesländern Niedersachsen (Niedersächsische Bildungscloud), Brandenburg (Schul-Cloud Brandenburg) und Thüringen (Thüringer Schulcloud) beteiligt waren, wurde die HPI Schul-Cloud im März 2020 in Reaktion auf die Coronapandemie deutschlandweit für alle Schulen geöffnet, die kein vergleichbares Angebot des Landes oder des Schulträgers nutzen konnten. Weitere Informationen zur HPI Schul-Cloud unter: https://hpi.schul-cloud.org/
Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für Digital Engineering (https://hpi.de). Mit dem Bachelorstudiengang "IT-Systems Engineering" bietet die gemeinsame Digital-Engineering-Fakultät des HPI und der Universität Potsdam ein deutschlandweit einmaliges und besonders praxisnahes ingenieurwissenschaftliches Informatikstudium an, das von derzeit rund 650 Studierenden genutzt wird. In den vier Masterstudiengängen "IT-Systems Engineering", "Digital Health", "Data Engineering" und "Cybersecurity" können darauf aufbauend eigene Forschungsschwerpunkte gesetzt werden. Bei den CHE-Hochschulrankings belegt das HPI stets Spitzenplätze. Die HPI School of Design Thinking, Europas erste Innovationsschule für Studierende nach dem Vorbild der Stanforder d.school, bietet jährlich 240 Plätze für ein Zusatzstudium an. Derzeit sind am HPI 21 Professorinnen und Professoren sowie über 50 weitere Gastprofessoren, Lehrbeauftragte und Dozenten tätig. Es betreibt exzellente universitäre Forschung – in seinen IT-Fachgebieten, aber auch in der HPI Research Schools für Doktoranden mit ihren Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Irvine, Haifa und Nanjing. Schwerpunkt der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und Anwendungen großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu kommt das Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen für alle Lebensbereiche.
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