Nachhaltigkeit, Corona, Digitalisierung oder New Work: Diese Trends beschäftigen nicht nur Konzerne. Auch kleine und mittlere Unternehmen sind direkt von ihnen betroffen. Und besonders diese kämpfen in diesen Zeiten um internationale Wettbewerbsfähigkeit. Wie sie der aktuellen Situation trotzen und sich in Sachen Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit hervortun, stellten einige Experten auf dem Deutschen Logistik-Kongress 2020 vor.

Die KMU sind das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Und in „Zeiten voller Polemik, Populismus und Polarisierung“ brauche die deutsche Wirtschaft ein starkes Rückgrat, so Dr.-Ing. Christoph Beumer, CEO des Intralogistikunternehmens Beumer Group. Dieser Rolle sind sich die KMU auf dem Deutschen Logistik-Kongress bewusst und tun alles dafür, gestärkt aus der Krise hervorzugehen.

Corona: Alle Augen auf Logistik und Mittelstand?

„Corona fokussiert die Logistik und den Mittelstand“, stellte Günther Jocher, Vorstand des Logistikdienstleisters Group7, fest. Er beobachtet zwei Trends, die sein Unternehmen zum einen als Logistiker und zum anderen als Mittelständler betreffen: „Im Krimi am Sonntag wird der Tote nicht mehr in der Logistikhalle gefunden. Die Logistik wird endlich positiv ins Zentrum gestellt.“ Ein guter Trend, den Jocher auch daran festmacht, dass das öffentliche Interesse an Einschätzungen von Logistikdienstleistern zu Corona steigt. Auch profitieren besonders KMU von schnellen Hilfen seitens des Staates, um durch die Krise zu kommen. Auf Kurzarbeit hat Group7 jedoch bewusst verzichtet: „Wir müssen die Krise nutzen, um neue Dienstleistungen und Produkte zu entwickeln und den Zusammenhalt im Unternehmen zu stärken.“

Nachhaltigkeit: eine besondere Bedeutung für KMU

Zusammenhalt zu fördern, ist auch ein Teil der Nachhaltigkeitsstrategie, die nicht nur bei Group7 in besonderer Weise die Menschen in den Unternehmen berücksichtigt. Auch der Erhalt von Arbeitsplätzen ist ein wichtiger Beitrag zur sozialen Verantwortung, so Sebastian Windeck vom familiengeführten Traditionsunternehmen Metallbau Windeck. Dass Nachhaltigkeit besonders für Familienunternehmen eine wichtige Rolle spielt, verdeutlichte auch Prof. Kai Furmans vom Karlsruher Institut für Technologie und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V. Denn Familienunternehmen streben per se nach der Erhaltung von Produktionsfaktoren und damit der Wirtschaftlichkeit für die folgenden Generationen. Dazu zählt auch der Erhalt natürlicher Ressourcen, ist sich Dr. Michael Faller vom Verpackungshersteller August Faller GmbH & Co. KG sicher. Sein Unternehmen legt daher Wert auf nachhaltige Produkte: „Verpackungen sind unverzichtbar und ein wichtiger Teil der Lieferkette“. Denn gerade im pharmazeutischen Bereich, auf den sich das mittelständische Unternehmen spezialisiert hat, kommt den Faltschachteln und sonstigen Verpackungsmaterialien auch eine Informations-, Identifikations- und Schutzfunktion zu. Wenn es also nicht ohne Verpackungen geht, ist es für den Unternehmer selbstverständlich, diese so nachhaltig wie möglich zu gestalten – zum Beispiel durch die Verwendung von Karton statt Plastik und die Umstellung auf Monomaterialverpackungen, die sich leichter recyclen lassen.

Zukunftssicher und langfristig erfolgreich

Alle Nachhaltigkeitsbestrebungen haben zum Ziel, langfristig erfolgreich zu sein. „Familienunternehmen denken in Generationen, nicht in Quartalen.“ So beschrieb Faller den Kern dieses langfristigen Denkens. „Es geht uns nicht um Konten, sondern um den Erhalt von Arbeitsplätzen“, betonte Sebastian Windeck zudem. Diese zu erhalten und die eigenen Mitarbeiter zu fördern, sieht er als wichtigen Teil der Erfolgsstrategie. Und auch Christoph Beumer wägt ab zwischen Profitgier und langfristiger Sicherheit: „Was nutzt es mir, meinen Profit zu optimieren, wenn die Lieferkette reißt?“ Um sowohl Arbeitsplätze zu sichern als auch das Unternehmen krisenresilient für die Zukunft aufzustellen, investieren KMU – in Menschen, in digitale Strukturen oder in alternative Produktionsstandorte. Um ungetrübt in eine erfolgreiche Zukunft investieren zu können, sieht Beumer aber auch die Pflicht der Politik, KMU keine Steine in den Weg zu legen und beispielsweise das Firmenvermögen von der Erbschaftssteuer auszuschließen. Denn ohne Rücklagen, so Beumer, gebe es keine Möglichkeit, Unternehmen an die nächste Generation weiterzugeben. Seine Forderung lautet daher: „Es ist ungeschickt, der deutschen Wirtschaft das Rückgrat zu brechen. Denken Sie bitte um, das Rückgrat beginnt im Kopf.“

Auch mit Blick auf die Digitalisierung sind in der Logistik nicht nur die großen Konzerne, sondern auch die KMU gut aufgestellt – anders als gemeinhin angenommen. Alpha Barry, CEO der secida AG, spricht darüber im Videointerview und schildert, was besonders für Mittelständler in Sachen Cyber Security zu beachten ist: https://youtu.be/T0uV3g3Ia2M

 

 

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