Ziel des Bund-Länder-Wettbewerbs war es, Konzepte für berufsbegleitendes Studieren und lebenslanges, wissenschaftliches Lernen besonders für Berufstätige, Personen mit familiären Verpflichtungen und Berufsrückkehrende zu fördern. Außerdem sollte eine engere Verzahnung von beruflicher und akademischer Bildung erreicht und neues Wissen schnell in die Praxis integriert werden. „Es ist nicht zu leugnen, dass sich die Halbwertszeit von Wissensbeständen deutlich verringert hat“, so Dallmann. Herausragende Besonderheit der nun zu Ende gehenden Projektarbeit ist die Entwicklung neuer Angebote auf Basis der Bedarfe sowohl entsprechender Interessengruppen in der Bevölkerung als auch der Unternehmen in der Region: „Wenn Bedarfserhebung ernst genommen wird, kann sie einen Beitrag für eine bessere, weil begründbare Entscheidungsfindung bei der Entwicklung und Gestaltung von Weiterbildungsangeboten liefern“, stellt Rohs klar. Daraus resultierten gänzlich unterschiedliche Bildungsangebote aus verschiedensten Arbeitsbereichen, wie beispielsweise von der Mechatronik über die Orthopädieschuhtechnik bis hin zu spezialisierten Zertifikatskursen im Bereich der digitalen Managementprozesse und der gemeindenahen Gesundheitsversorgung sowie Versorgungsstrategien zugunsten Demenzkranker. Die Bedeutung der hierbei innerhalb der Projektlaufzeit erzielten Ergebnisse wird von Schmidt besonders hervorgehoben: „Die im Rahmen von EB […] entwickelten Bildungsangebote reagieren konkret auf die Nachfrage nach akademischer Weiterbildung und tragen nachhaltig zur Deckung des regionalen Bedarfs an qualifizierten Arbeitskräften bei.“ Mit Hilfe der im Projekt konzipierten Instrumente lassen sich darüber hinaus zukünftig auch die entsprechenden Informationen und geforderten Kompetenzen sehr viel schneller und in kompakterer Form systematisch ermitteln: „Das in der Projektlaufzeit entstandene Tool der digitalen Stellenanzeigenanalyse stellt in diesem Zusammenhang einen wichtigen Fortschritt und einen zentralen Ertrag der Projektarbeit dar“, betont Anja Weber, Leiterin des Referats „Wirtschaft und Transfer“ und operative Leiterin des Teilprojekts an der Hochschule Kaiserslautern.
Der jetzt erschienene Sammelband stellt die erzielten Ergebnisse dar und ordnet diese wissenschaftlich ein. Was macht eine Hochschulregion aus? In welcher Form können Bedarfe vor Ort erhoben und ausgewertet werden? Welche Mechanismen der Steuerung wissenschaftlicher Weiterbildung sind umsetzbar und welche Voraussetzungen bestehen damit bezüglich einer regional orientierten und bedarfsorientierten Angebotsentwicklung? Programmatisch mit „Aufstieg durch Bildung? Regionale Bedarfe als Grundlage wissenschaftlicher Weiterbildung“ betitelt, ermöglicht der Band die Nutzung der Befunde im hochschulischen Betrieb und über diesen hinaus, um so auch nach dem Abschluss des Verbundprojekts für die zukünftige Gestaltung der Rahmenbedingungen lebenslangen Lernens bedeutende Impulse zu liefern.
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