Prof. Brüning erhält den Preis für seine wissenschaftlichen Beiträge zum Verständnis der Wechselwirkungen zwischen peripheren Organen und dem Gehirn, die in den letzten Jahren im Kampf um das Verständnis der eskalierenden Epidemien von Typ-2-Diabetes und Fettleibigkeit in den Mittelpunkt gerückt sind.
„Wie ein Dirigent, der Input sowohl aus dem Orchester als auch vom Publikum erhält, versucht das Gehirn, sich an Ereignisse in verschiedenen Organen und an die Umwelt anzupassen. Alle Informationen müssen integriert werden, um die volle Harmonie des Orchesters zu ermöglichen. Wir fanden eine kleine Gruppe von Neuronen im Hypothalamus des Gehirns, die genau dies zu tun scheinen“, erklärt Prof. Brüning.
Als die Insulinrezeptoren aus diesen AgRP-Neuronen entfernt wurden, verlor das Insulin zudem etwa die Hälfte seiner Fähigkeit, die Glukoseproduktion in der Leber zu unterdrücken. Dies brachte die Forscher auf die Idee, dass diese Neuronen alle Informationen über den Zustand des Energiekörpers erhalten und darauf reagieren, indem sie sowohl die Nahrungsaufnahme als auch den Glukosestoffwechsel regulieren.
"Es ist uns gelungen, einige sehr wichtige molekulare und physiologische Mechanismen zu identifizieren, die versagen, wenn Menschen an Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes erkranken. Das Verständnis der molekularen Grundlagen, die diese Regulation beeinflussen, hat es uns ermöglicht, neue Ziele für die Entwicklung von Therapien im Zusammenhang mit Stoffwechselstörungen zu finden.“
Die Entdeckungen des Wissenschaftlers und seiner Gruppe haben den Weg für große wissenschaftliche Durchbrüche geebnet. „Ich freue mich sehr über diesen Preis – er ehrt auch eine große Gruppe von Menschen, mit denen ich in den letzten 20 Jahren die Ehre hatte zusammenzuarbeiten. Sie alle haben zu dem beigetragen, was wir entdeckt haben. Die mit dem Preis verbundene Finanzierung wird uns die Freiheit geben, Projekte zu erforschen, für die wir keine spezifische Finanzierung haben. Wir werden versuchen, verschiedene Dinge abseits der ausgetretenen Pfade zu erforschen und hoffentlich mit neuen interessanten Entdeckungen für die Zukunft aufwarten“, sagt Prof. Brüning.
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