Die Corona-Pandemie führt zu einem dramatischen Einbruch der Wirtschaftsleistung in Deutschland. Um dies bestmöglich aufzufangen bzw. geeignet gegenzusteuern, schaffen Bund und Länder unterschiedlich wirkende Rettungsschirme und Konjunkturpakete, die sich hauptsächlich an betroffene Unternehmen richten.

Ein wichtiges Element in diesem Kontext ist das enorme Innovationspotenzial in der öffentlichen Forschung, das einen wesentlichen Beitrag zur Erholung der deutschen Wirtschaft leisten kann – durch die konsequente Umsetzung von Forschungsergebnissen in konkrete Produkte und Dienstleistungen am Markt. Dies geschieht gleichermaßen über den Wissens- und Technologietransfer zum Nutzen etablierter Unternehmen sowie durch die Gründung wissensbasierter Start-ups.

Die TransferAllianz mit ihren 75 Mitgliedern hat Zugang zu über 200.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und deren Forschungsergebnissen. Sie sieht in der Stärkung und Verstetigung der institutionellen und projektbasierten Förderung des Wissens- und Technologietransfers eine weitere wesentliche Maßnahme, um die Zukunftsfähigkeit Deutschlands nicht nur zu erhalten, sondern auch gegenüber den Mitbewerbern insbesondere in Nordamerika und Asien weiter auszubauen.

Die TransferAllianz schlägt hierzu die folgenden Maßnahmen vor:

  • Einführung einer Transferpauschale bei allen öffentlich geförderten Projekten (analog zu Projektpauschalen oder Overheads), die gezielt für die wirtschaftliche Validierung und Umsetzung der Projektergebnisse verwendet wird. International wird hier eine Summe in Höhe von 5% der Projektkosten[1] als angemessen angesehen, mit der neben dem Personal im Wissens- und Technologietransfer auch Marktrecherchen, Proof-of-Concept-Studien, Patentierungskosten und ähnliches gedeckt werden.
  • Fortsetzung und Erweiterung der bestehenden Förderinstrumente zur Validierungs- und Gründungsförderung (wie z. B. EXIST, VIP+, GO-Bio).
  • Entwicklung längerfristiger oder institutioneller Förderkonzepte in Zusammenarbeit von Bund und Ländern zur nachhaltigen Verankerung und Professionalisierung von Transferstrukturen an den deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen.
  • Bereitstellung von Kapital für eigene Frühphasen-Beteiligungsfonds an Hochschulen und Forschungseinrichtungen zum Schließen bestehender Finanzierungslücken.
  • Erhöhung der Mittel für anwendungsnahe Kooperationsprojekte zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.

„Die TransferAllianz repräsentiert mit ihren Mitgliedern das breite Spektrum des öffentlichen Wissens- und Technologietransfers und bringt ihre Erfahrungen gerne in die strategische Konzeption neuer wirkungsvoller Instrumente und Maßnahmen aktiv ein,“ so Dr. Jens Fahrenberg, Vorstandsvorsitzender der TransferAllianz. „Mit einer konzertierten Stärkung des öffentlich geförderten Wissens- und Technologietransfers kann gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein substanzieller Beitrag geleistet werden, die großen Innovationspotenziale der im internationalen Vergleich hervorragend aufgestellten deutschen Wissenschaftslandschaft systematisch zu erschließen.“

Weitere Informationen erhalten sie auf den Internetseiten der TA (www.transferallianz.de) sowie über die Geschäftsstelle der TransferAllianz e.V.

[1] S. hierzu ASTP NAAC (National Associations Advisory Committee): „Embedding Knowledge Transfer Offices (KTO’s) in Horizon Europe Projects“, 23.01.2020, URL: https://www.astp4kt.eu/resources/tag/alliance-management (Stand: 28.07.2020)

Über den TransferAllianz e.V.

Die TransferAllianz e. V. – Deutscher Verband für Wissens- und Technologietransfer (WTT) vereinigt Hochschulen für angewandte Wissenschaften, Universitäten, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sowie Transferdienstleister, wie Patentverwertungsagenturen, zu einem bundesweiten Netzwerk. Die TransferAllianz e.V. bietet ein breites Spektrum an Leistungen von fachbezogenem Erfahrungsaustausch und Weiterbildung über konkrete WTT-Angebote an Wirtschaft, Politik und Gesellschaft bis hin zur Interessensvertretung und Mitgestaltung der politischen Rahmenbedingungen.

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