2019 ging als Rekordsommer in die Wetterannalen ein, und glaubt man den Wetterfröschen, wird 2020 ihm in puncto Hitze kaum etwas nachstehen. Umso bedauerlicher ist, dass viele Kommunen ihre Schwimmbäder aufgrund der Corona-Pandemie gar nicht oder nur in geringem Umfang öffnen. Gleiches gilt für Badeseen. Unbeschwert abzutauchen, wird im Sommer 2020 also schwer.
Wer über einen Garten und ausreichend Platz verfügt, braucht dennoch nicht auf Abkühlung zu verzichten: Pools ermöglichen Badespaß für die ganze Familie ohne Zeitlimit und ersetzen in Zeiten von Corona auch mal den Strandurlaub. Zwar steigt aktuell vor allem der Absatz temporärer Schwimmbäder und Pop-up-Pools. Doch da der saisonale Auf- und Abbauvorgang schnell Spuren hinterlässt, erfreuen sich auch fest installierte Varianten wachsender Beliebtheit.
Wichtig: Versorgungsleitungen
Wer sich mit dem Gedanken trägt, einen Pool zu bauen, sollte sich zuerst über den Ort Gedanken machen. Denn um eine möglichst angenehme Wassertemperatur zu erreichen, empfiehlt es sich, den Pool dort zu errichten, wo er der längsten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Das bedeutet in der Regel, dass der Pool in Richtung Südwesten ausgerichtet sein sollte. Um größere Kosten für den Anschluss an die Strom- und Wasserversorgung zu vermeiden, sollte das Schwimmbecken zudem in der Nähe vorhandener Versorgungsleitungen errichtet werden. Anderenfalls müssen Leitungen neu verlegt werden, was die Kosten erhöht.
Wozu Strom?
Ein Außenpool benötigt nicht nur eine Wasserleitung, sondern immer auch Strom. Dieser wird beispielsweise für den Betrieb von Pumpen, Filteranlage, und Reinigungsroboter benötigt. Auch, wer eine Unterwasserbeleuchtung oder eine Gegenstromanlage installieren möchte – für Schwimmsportler und Triathleten eine hervorragende Möglichkeit, auch ohne 25- oder 50-Meter-Becken an der Schwimmform zu feilen –, benötigt einen Stromanschluss.
Nur den Profi ranlassen!
Und genau hier kommen die Elektrohandwerke ins Spiel. Denn bei Strom in Verbindung mit Wasser ist immer ganz besondere Vorsicht geboten. Do-it-yourself-Lösungen können hier schnell lebensgefährlich sein! Der Anschluss an die hauseigene Elektroanlage sowie die Installation dürfen daher nur von einem Elektrounternehmen vorgenommen werden, das in das Installateurverzeichnis eines Netzbetreibers eingetragen ist (NAV § 13). Die Beauftragung eines eingetragenen Fachbetriebs garantiert Kunden, dass in punkto Stromversorgung alle Vorschriften berücksichtigt werden, die rund um den Bau eines Außenpools gelten.
Das muss berücksichtigt werden
Wichtig ist z.B. der Standort der Pooltechnik. Egal, ob diese überirdisch installiert wird oder in einem Schaft versteckt ist: Sie muss immer gut geschützt sein, damit es z.B. bei starkem Regen nicht zu einer Überflutung kommt, die dann zu einem Kurzschluss oder einer Beschädigung der Pooltechnik führt. Elementar wichtig und vorgeschrieben ist zudem ein Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter), damit es zu keiner Gefährdung durch elektrischen Strom kommt. Darüber hinaus sind zusätzliche Sicherungsautomaten für die Pumpe oder Poolbeleuchtung sinnvoll, damit bei Störungen der Poolelektrik durch Starkregen, Überschwemmungen usw. nicht im ganzen Haus der Strom ausfällt. Auch ein Not-Aus-Schalter an der Poolanlage kann sinnvoll sein. Für die Zuleitung und die Abstände zum Pool gelten besondere Vorschriften (siehe Kasten).
Photovoltaik-Anlage für Beheizung
Auch an eine mögliche Beheizung des Pools sollte bei der Planung gedacht werden. Wer die Poolsaison verlängern möchte, kann dazu beispielsweise Energie von der hauseigenen Solaranlage oder einer Wärmepumpe nutzen. Aber aufgepasst: Wärmepumpen benötigen einen 230-Volt-Anschluss. In Verbindung mit der Filterpumpe und anderen elektrischen Verbrauchern kann die zulässige Belastung für eine 230-Volt-Zuleitung überschritten werden. Auch hier gilt daher: Die Elektroinstallation darf nur durch eine Elektro-Fachkraft erfolgen!
Einen Innungsfachbetrieb zu beauftragen, macht aber noch aus einem anderen Grund Sinn: Dann etwa, wenn es darum geht, Beleuchtungsszenarien für Garten und Pool gleich mit zu planen. Schließlich hat auch ein nächtliches Bad seinen Reiz und schön angestrahlt, machen Garten und Poolanlage noch einmal so viel Freude. Wer dem Badespaß auch bei trübem oder kühlerem Wetter frönen möchte, für den empfiehlt sich die Kombination mit einer Sauna in Haus oder Garten. Wetten, dass Urlaub zuhause dann ganz viel Spaßmacht?!
Qualifizierte Fachbetriebe aus der Elektro-Innung sind ganz einfach über die Fachbetriebssuche der Elektrohandwerke zu finden: www.elektrobetrieb-finden.de.
Beim Anschluss des Pools an das Stromnetz zu beachten:
• Für fest installierte Swimmingpools gelten u.a. die Anforderungen der DIN VDE 0100-702.
• Zusätzlich zum Leitungsschutz ist zur Absicherung eine Fehlerstromschutzeinrichtung mit einer Bemessungsdifferenzstrom ≤ 30 mA (Empfehlung separaten FI/LS) einzubauen.
• Nach DIN 18015 ist eine zweipolige Abschaltung für den Pool vorzusehen.
• Im Allgemeinen sollten alle Kabel und Leitungen in Elektroinstallationsrohren verlegt werden.
• Im Erdreich verlegte Kabel müssen mindestens 0,6 m unter der Erdoberfläche verlegt werden, unter Straßen sogar mindestens 0,8 m (VDE 0100-520). Bei einer geringeren Tiefe ist das Kabel durch andere Maßnahmen zu schützen, z. B. durch ein geeignetes schützendes Außenrohr.
• Im Erdreich verlegte Kabel und Rohre müssen mittels Kabelabdeckung oder mithilfe eines brauchbaren Markierungsbandes gekennzeichnet sein (VDE 0100-520).
• Die Elektroanlage und die Technik des Pools müssen geprüft und die Prüfergebnisse in einem Prüfprotokoll dokumentiert werden.
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