Georgensgmünd (D): Die zunehmende Digitalisierung und der damit einhergehende, technische Fortschritt stellen auch die berufliche Ausbildung vor neue Herausforderungen. Um den veränderten Kompetenzanforderungen in der Arbeitswelt nachzukommen, hat die IHK bereits Ende 2018 sechs weitere Zusatzqualifikationen in die Berufsausbildung integriert. Die Zusatzqualifikation „Additive Fertigungsverfahren“ ist eine davon. Sie kann optional zusätzlich im Rahmen der dreieinhalbjährigen Ausbildungsberufe im industriellen Metall- und Elektrobereich absolviert werden.

Auch bei dem Präzisionsteilehersteller Toolcraft mit Sitz im mittelfränkischen Georgensgmünd nimmt die Ausbildung eigener Fachkräfte seit vielen Jahren einen hohen Stellenwert ein. Der Einsatz zukunftsweisender Fertigungsverfahren wie dem 3D-Druck in Metall und dem Bau von Roboteranlagen machen es umso wichtiger, Nachwuchstalente bereits zu Beginn des Berufslebens mit innovativen Technologien und einem modernen Maschinenpark vertraut zu machen. Die Entscheidung, den eigenen Auszubildenden einen Zugang zu additiven Fertigungsverfahren im Rahmen der gleichnamigen IHK-Zusatzqualifikation zu ermöglichen, fiel dem familiengeführten Industriebetrieb deshalb umso leichter. „Die Auszubildenden bekommen einen Einblick in eine Zukunftstechnologie die einen steigenden Stellenwert in der Industrie einnimmt. Für uns als Abteilung ist es wichtig, dass die Azubis diese ZQ machen, um zu sehen, ob der Auszubildende für diesen Bereich ein potenzieller Mitarbeiter für die Zukunft sein könnte.“, so Stefan Auernhammer, Bereichsleiter der additiven Fertigung bei Toolcraft und Teil des 5-köpfigen IHK-Prüfungsausschusses für die Zusatzqualifikation.

Drei angehende Zerspanungsmechaniker bei Toolcraft stellten sich 2019 dieser völlig neuen Herausforderung. In insgesamt acht Wochen durchliefen die Auszubildenden die komplette Prozesskette der additiven Fertigung, angefangen von der konstruktiven Ausarbeitung eines 3D-Modells bis hin zum fertigen, qualitätsgeprüften Bauteil. Im Februar 2020 legten sie nun als Erste in Mittelfranken erfolgreich die IHK-Zusatzqualifikation „Additive Fertigungsverfahren“ ab. Jonathan Krauß, einer der drei inzwischen ausgelernten Toolcraft-Azubis, ist begeistert: „Ich würde mich jeder Zeit wieder für diese Zusatzqualifikation entscheiden. Sie ermöglichte mir die Aneignung von wichtigem Fachwissen und vermittelte mir ein gewisses Grundverständnis dieser innovativen Technologie.“. Für ihn haben sich die zusätzlichen Ausbildungsinhalte bereits gelohnt. Er wurde nach Ausbildungsende in der additiven Fertigung übernommen.

Über die toolcraft AG

Toolcraft ist Vorreiter in zukunftsweisenden Technologien wie dem 3D-Druck in Metall und dem Bau von individuellen Turn-Key-Roboterlösungen. Im Engineering werden innovative Prozesse erprobt und zur Serienreife geführt. Als Partner für Komplettlösungen bietet Toolcraft die gesamte Prozesskette von der Idee über die Fertigung bis zum qualifizierten Teil im Bereich der CNC Zerspanung, des 3D-Drucks in Metall sowie dem Spritzguss, der Funkenerosion und des Formenbaus. Zu den Kunden zählen Marktführer aus den Bereichen der Halbleiterindustrie, Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik, optische Industrie, des Spezialmaschinenbaus sowie Motorsport und Automotive. Teil der Unternehmensphilosophie ist zudem eine intensive Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern sowie Hochschulen, Universitäten und Forschungseinrichtungen. Das mittelständische Familienunternehmen mit Sitz in Georgensgmünd und Spalt wurde 1989 von Bernd Krebs gegründet.

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