An diesem Wochenende ging er zu Ende, der Makeathon „HoritzonteOWL“, bei dem knapp 200 TeilnehmerInnen dem Aufruf gefolgt waren und 31 Teams insgesamt 15 Herausforderungen aus Unternehmen bearbeitet hatten. Ein Engagement, das auch Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart lobte: „Der Makeathon ist ein toller Wettbewerb. Denn hier soll die Gewinneridee direkt in die Umsetzung gebracht werden. Dafür stellen wir gerne Fördermittel des Landes bereit. it´s OWL leistet mit dem Makeathon wieder Pionierarbeit für Nordrhein-Westfalen.“
Diese Pionierarbeit zeigte sich in allen Projektgruppen, in denen während des Makeathons fieberhaft gearbeitet wurde. Das Fraunhofer IOSB-INA engagierte sich in sieben der 31 Teams. Am Freitagabend standen dann die Sieger fest: Der ServiceNavigator – ein Tool zur Fehlerdiagnose und -behebung für Maschinen und Anlagen – wird nun mit einer Million Euro Entwicklungs- und Startkapital in die Umsetzung gebracht. Die Challengegeber für diesen Lösungsansatz waren die Unternehmen GEA Group G. KRAFT Maschinenbau GmbH und WP Kemper GmbH. Das System führt Anlagenbediener Schriftt für Schritt von der Störungssymptomatik über eine Exploration möglicher Ursachen bis hin zum direkten Videobzw. Telefokontakt zum richtigen Techniker oder Ersatzteileanbieter. Dies macht es insbesondere für den Mittelstand zum äußerst attraktiven Werkzeug, um Ausfallzeiten oder gar Stillstand zu vermeiden und die Anlagendokumentation digitial und dezentral verfügbar zu machen. Einer der Entwickler der Lösung, Alexander Diedrich M.Sc., ist Wissenschaftler im Bereich Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz bei Fraunhofer in Lemgo. Das Expertensystem zur Selbstdiagnose, welches im ServiceNavigator zum Einsatz kommt, basiert auf einer Idee, die Diedrich bereits seit 2018 in seiner Dioktorarbeit bearbeitet: „Bisher habe ich Fehlerursachenanalyse von hybriden Systemen nur in Simulationen angwandt – durch den ServiceNavigator kann dies erstmalig in die Anwendung kommen“, freut sich der junge Wissenschaftler, der seit 6 Jahren am Fraunhofer in Lemgo forscht und die Arbeitsergebnisse auf Basis des Makeathons mit seiner Doktorarbeit noch enger verknüpfen möchte:
„Ich hoffe natürlich, dass ich so die Inhalte meiner Promotion direkt praktisch anwenden kann. Ob in einem Start-Up-Umfeld oder als Forschungsprojekt ist für den Wissenschaftler ja bekanntlich eher zweitranging“, so Diedrich.
Ebenso ostwestfälisch-zurückhaltend fiel auch die Reaktion auf den Sieg am vergangenen Freitag aus: „Ich habe mich zuerst einmal für mein Team und mich gefreut – wir haben noch lange im Video-Chat zusmmengesessen und Pläne für die Zukunft des ServiceNavigators geschmiedet. Zu den direkten Schritten in den nächsten Tagen können wir jetzt allerdings jetzt aktuell noch nichts sagen, da die Finanzierung und die Organisation noch offen sind – wir sind aber gespannt und hochmotiviert, mit das zweite Kapitel der Erfolgsgeschichte des ServiceNavigators zu schreiben!“
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