Die Corona-Pandemie zwingt manch einen zu ungewöhnlichen Maßnahmen. Wenn zuhause die Vorräte an Toiletten­papier aufgebraucht und in den Supermärkten die Regale gähnend leer sind, werden die Menschen kreativ. Dann werden Taschentücher, Küchenpapier, Feucht- und Babytücher, Zeitungen und – wie man hört – sogar Bücher und alte T-Shirts zweckentfremdet.

Das kann man machen, wenn man diese Hilfsmittel nach der Benutzung nicht in der Toilette runterspült, sondern über den Hausmüll entsorgt, sagen die im Kommunalen Netzwerk Abwasser organisierten Abwasserbetriebe. Andernfalls drohen Verstopfungen in den Hausleitungen, die zu Rückstau, Wasserschäden und teuren Handwerker-Einsätzen führen können, warnen die Abwasser-Entsorger. Auch die jetzt immer häufiger verwendeten Tücher zur Flächendesinfektion gehören in den Müll und nicht in die Kloschüssel.

Toilettenpapier mit entscheidendem Vorteil

Richtiges, echtes, normales Toilettenpapier – egal ob ein-, zwei- oder dreilagig, ob superflauschig oder Typ „Hämorrhoiden-Flex“ – hat eine wunderbare Eigenschaft: Es zersetzt sich, sobald es mit Wasser in Berührung kommt. Damit fängt es schon in der Toilettenschüssel an, macht im Abwasserrohr weiter und kommt im Hauptkanal in der Straße schon meist nicht mehr am Stück an. „Wir sehen in den größeren Kanälen kaum einmal Klopapier schwimmen“, sagen die, die da unten arbeiten und unser Abwassersystem am Laufen halten.

Nur Klopapier ins Klo – alles andere ist für die Tonne

Alle anderen Papiere und Tücher haben die Eigenschaft, auch im feuchten Zustand besonders reißfest zu sein. Das soll so sein, denn diese sogenannte Nassreißfestigkeit ist für den jeweils vorgesehenen Einsatzbereich erforderlich. Doch im Abwassersystem – und zwar schon im eigenen Haus – kann genau das sehr problematisch werden. Das merkt man meist nicht sofort, schließlich machen die ersten Tücher nicht gleich das ganze Abwasserrohr dicht. Aber sie lagern sich mit der Zeit in Bögen oder auf gerader Strecke mit wenig Gefälle ab. Und irgendwann geht dann nichts mehr.

Ersparen Sie sich Ärger!

„Die Folgen können ziemlich unangenehm sein“, beschreibt Dipl.-Ing. Marco Schlüter, Leiter des KomNetABWASSER. „Von Rückstau und Geruchsbelästigungen über Unbenutzbarkeit der Sanitärinstallationen wie Toiletten, Duschen und Waschbecken bis hin zu Wasserschäden. Das kann außerdem richtig ins Geld gehen – wenn Sie überhaupt kurzfristig einen Handwerker bekommen.“

Aber auch wenn diese Tücher und Papiere durch Ihre Rohre glatt durchflutschen, können sie an anderen Stellen im Abwassersystem unangenehm auffallen. „Vor allem in Pumpwerken sammeln sich die reißfesten Tücher und können die Pumpen blockieren“, weiß Prof. Dr.-Ing. halb. Bert Bosseler, Wissenschaftlicher Leiter des IKT. „Das kann zu hygienischen Problemen im gesamten Stadtteil führen, die es unbedingt zu verhindern gilt. Denn gerade jetzt haben wir doch wirklich andere Probleme.“

Klopapieralternativen richtig entsorgen!

Also: Wenn das Toilettenpapier mal aus ist, kann man sich durchaus mit anderen Materialien behelfen – die gehören danach nur nicht ins Klo. Sondern in einen Mülleimer mit Deckel neben der Toilette. Griechenland-Urlauber kennen das und können bestätigen: Es geht. Kann man machen. Den Müllbeutel dann regelmäßig über die Restmülltonne entsorgen und Ihnen und den Abwasserbetrieben ist viel geholfen.

Informieren Sie auch Ihre Nachbarn! Im Mehrfamilienhaus teilen Sie sich den einen oder anderen Meter Abwasserleitung, und die möglichen Kosten für den Klempner tragen alle gemeinsam. Teilen Sie diesen Beitrag gerne auch in den Sozialen Medien!

Über IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH

Das IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur in Gelsenkirchen ist ein neutrales, unabhängiges und gemeinnütziges Forschungs-, Prüf- und Schulungsinstitut. Es arbeitet praxis- und anwendungsorientiert an Fragen des unterirdischen Leitungsbaus. Schwerpunkt ist die Kanalisation. Für Bau, Betrieb und Sanierung unterirdischer Infrastruktureinrichtungen führt das IKT Forschungsprojekte, Prüfungen, Warentests, Beratungen und Seminare durch.

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