Die Corona-Pandemie stellt unsere Gesellschaft vor die größten Herausforderungen der letzten 80 Jahre und testet so auch die Effektivität der Digitalisierung. Dass Netzwerken, Engagement und Kreativität die digitalen Möglichkeiten durchaus nutzen und gemeinsamen Zielen dienbar machen können, das zeigte der Hackathon „Wir versus Virus“ der Bundesregierung am Wochenende vom 20.-22. März 2020. Lösungsansätze in zahlreichen Domänen wurden ausgeschrieben und in Teams bearbeitet. Mit rekordverdächtigem Erfolg: Während die Veranstalter mit etwa 6.000 Teilnehmenden rechneten, waren es schließlich knapp 44.000 engagierte Menschen, die unter Hochdruck an den fast 1.500 innovativen Lösungen arbeiteten und allen dadurch ein wichtiges, positives Signal senden konnten: zum Beispiel mit dem Projekt „EveryoneCounts“.

Dem Ruf der Bundesregierung zum Engagement im digitalen Umfeld auf der Suche nach Lösungsansätzen in der Corona-Krise folgten auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Fraunhofer-Gesellschaft: beispielsweise mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Lemgo und Kassel. Integriert in einem Team aus 165 Menschen unterschiedlichster Orte, Branchen und Altersgruppen konzipierten und realisierten sie eine Anwendung, die sich in innovativer Weise einer der aktuellsten Herausforderungen überhaupt annimmt, dem „Social Distancing“. Dieser Begriff fasst diejenigen Maßnahmen zusammen, die das Aufeinandertreffen mehrer Menschen in der Öffentlichkeit derzeit einschränken und dadurch die Zahl der Neuinfektionen minimieren sollen.

In Teamarbeit entstand ein Social Distancing Dashboard – also eine konfigurierbare, digitale Veranschaulichung der Wirkung der gesellschaftlichen Maßnahmen zur Abflachung der Infektionskurve. Auf dem Portal www.everyonecounts.de werden hierfür öffentlich erhobene Daten aus ganz Deutschland zusammengetragten und in einer Art Cockpit visualisiert – zum Beispiel anonymisierte Passantenfrequenzmessungen, Bahnverkehr und Daten von Google. Das Reallabor „Lemgo Digital“ des Fraunhofer IOSB-INA, konnte als bereits aktiver Hub für urbane Daten zum Projekt beitragen. Mit dieser offenen, wachsenden und Community-bildenden Plattform ist es ab sofort möglich, die Wirkung der Minimierung sozialer Kontakte aufzuzeigen und zu verantwortungsvollem individuellen Handeln zu motivieren. Doch nicht nur Bürgerinnen und Bürger sind Zielgruppe dieser Lösung – auch für Städte- und Kommunalverwaltungen sowie für die Politik wurde ein nützliches Instrument geschaffen, um bei Entscheidungen zu unterstützen.

Außerdem stellt das Projekt eine Arbeitsgrundlage für tausende Data-Scientists dar, da die Daten über offene Schnittstellen direkt für eigene Analysen und Anwendungen verfügbar gemacht werden. An der Einbindung der Daten, die Einrichtung der Infrastruktur der Anwendung sowie des Backends auf Amazon Web Services beteiligte sich das Fraunhofer IEE aus Kassel:"Was uns im Team – und ich glaube, damit für viele andere Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Hackathons zu sprechen – besonders aufgefallen ist, war das große, partnerschaftliche Engagement und die produktive, professionelle Zusammenarbeit“, beschreibt Stefan Siegl, Gruppenleiter für Angewandte Energieinformatik am Fraunhofer IEE , die Atmosphäre des Hackathons. „Und das mit Menschen, denen man noch nie zuvor im Leben begegnet ist. Wir haben gemeinsam Technologien auf dem aktuellen Stand der Technik zusammengeführt und die frühzeitige Möglichkeit entwickelt, mit den jetzigen Datenquellen und denen, die noch folgen, eine transparente und nützliche Bewertung des Social Distancing durchzuführen."

Professor Jürgen Jasperneite, Leiter des Fraunhofer-Standorts in Lemgo ergänzt: "Das Dashboard ist in erster Instanz ein grafisches Tool, um den Bürgerinnen und Bürgern zu zeigen, dass rationales, verantwortungsvolles Verhalten in diesen Tagen mit Gesundheit belohnt wird – wir müssen Transparenz schaffen und motivieren. Außerdem ist hier eine Plattform für die wissenschaftliche Community entstanden, die weitere aussagekräftige Analysen fahren kann. Nicht zuletzt kann dies eine hilfreiche Planungs- und Entscheidungsgrundlage für Verwaltungen und Kommunen sein."

 

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Fraunhofer (IOSB-INA)
Campusallee 1
32657 Lemgo
Telefon: +49 (5261) 94290-22
Telefax: +49 (5261) 94290-90
https://www.fraunhofer-lemgo.de

Ansprechpartner:
Mischa Gutknecht-Stöhr
Telefon: +49 (5261) 94290-35
E-Mail: mischa.gutknecht-stoehr@iosb-ina.fraunhofer.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel